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Nur knapp ein Drittel der Befragten spricht sich im DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin für den Fortbestand der Ampelregierung aus. 41 Prozent setzen auf eine vorgezogene Neuwahl - besonders die Anhänger einer Partei.

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[-] lameJake@feddit.de 125 points 1 year ago

Da hat man mal ne Regierung, die trotz ihrer teilweisen starken Unstimmigkeiten mehr hinbekommt als die Regierungen davor und die Leute wollen sie absetzten. Warum sind die Deutschen so verblendet geworden?

[-] PreppaWuzz@discuss.tchncs.de 60 points 1 year ago

Weil Veränderungen vielen Angst machen. Lieber laufen sie blind gegen die Wand.

Ich verstehe es auch nicht.

[-] Jay@sh.itjust.works 14 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Naja, deine Erklärung ergibt doch Sinn.

Veränderung macht vielen Angst. Sie ist umständlich. Und sie bringt immer eine große Unsicherheit mit, vor allem im Gegensatz zum Vertrauten. Gerade nach so unsicheren Jahren (Corona, Wirtschaft, Krieg) ist das einigen wohl zu viel.

[-] PreppaWuzz@discuss.tchncs.de 14 points 1 year ago

Aber das ist doch was, was man vor 30-40 Jahren noch als Erklärung hätte durchgehen lassen. Heute gibt es unbegrenzte Möglichkeiten, sich zu informieren und selbst eine Meinung zu bilden, und nicht nur von der lokalen Presse und vom Stammtisch bilden zu lassen. Die Unsicherheit kann ich mir selbst nehmen, das einzige was ich nicht machen darf, ist die Augen zu verschliessen.

Und man kann es auch ganz nüchtern Evolutionsbiologisch betrachten: Klassisch sterben Spezies aus, weil sie sich nicht verändern.

[-] aaaaaaaaargh@feddit.de 20 points 1 year ago

Es gibt aber auch proportional viele Möglichkeiten, Fake News zu lesen und die qualifizierte Bewertung von Fakt und Fiktion ist erschreckend schlecht ausgeprägt in der Gesellschaft. Dazu ist das ganze gepaart mit einer ordentlichen Portion digitaler Inkompetenz.

[-] Jay@sh.itjust.works 8 points 1 year ago

Genau das. Dazu kommt aber auch meiner Meinung nach dass viele wohl zu bequem sind, sich wirklich mit Themen auseinanderzusetzen. Das geht vielleicht auch damit einher, dass viele Themen eine gewisse geistige Leistungsfähigkeit erfordern...

[-] tryptaminev@feddit.de 4 points 1 year ago

das einzige was ich nicht machen darf, ist die Augen zu verschliessen.

Und da liegt das Problem. Es war auch früher schon möglich, sich aus verschiedenen Quellen zu informieren um ein realistisches Gesamtbild zu bekommen. Aber selbst wenn es einem heute auf dem Silbertablett serviert wird, wenn man nicht zugreift und sich informiert, bringt das alles nichts.

[-] copacetic@discuss.tchncs.de 9 points 1 year ago

Ironisch ist, dass wir diese Veränderungen brauchen um noch größere Veränderungen (Klimawandel, Geopolitik, Pandemie) zu verhindern.

[-] agressivelyPassive@feddit.de 11 points 1 year ago

Noch ironischer: ein erheblicher Teil der Leute findet die Grünen doof, weil die genau diese Probleme adressieren, wodurch die Probleme noch größer werden.

[-] sebsch@discuss.tchncs.de 46 points 1 year ago

Ist halt doof, wenn die Bildzeitung dich doof findet.

Die deutsche Demokratie krankt am Bildungsstand der Wähler.

[-] Muetzenman@feddit.de 34 points 1 year ago

Mangelndes Politikverständnis.

Streit ist schlecht. Einigkeit ist das erste Wort der Nationalhymne. Wenn sich eine Regierung streitet bedeutet das das sie keinen Plan hat. Deshalb war Merkel so beliebt. Da gabs keinen Streit, alles war Alternativlos. Je th zt ist es genauso. In schwierigen zwiten will man wieder einen starken Führer, der sagt wo es lang geht. Der muss auch keine Ahnung haben, solange er selbstbewusst wirkt. Es gibt einen sehr großen teil der Bevölkerung, der gar nicht mit Politik belästigt werden will. Das soll einfach laufen. Irgendwer soll das machen. Wenn der rest der Bevölkerung seinen job macht merkt man davon ja auch nichts.

[-] Guildo@feddit.de 11 points 1 year ago

Merkel hat gefühlt auch mehr kommuniziert als Scholz. Ich glaube das hat viel wett gemacht. Aber kann natürlich sein, dass ich das mittlerweile alles verzerrt wahrnehme. Scholz wirkt vom Führungsstil nur wie eine schlechte Kopie von Merkel.

[-] quarry_coerce248@discuss.tchncs.de 6 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Äh was bekommt sie denn hin? Starke Unstimmigkeiten finde ich stark untertrieben, Lindner und die FDP blockieren doch alles halbwegs vernünftige. Beim Klima herrscht verfassungsfeindliche (laut BVerfG) Arbeitsverweigerung.

[-] MrMakabar@slrpnk.net 7 points 1 year ago

Beim Klima macht die jetzige Regierung eine ganze Menge richtig. Der Ausbau der Erneuerbaren wurde massiv beschleunigt durch 2% der Fläche von jedem Bundesland für Windkraft, Erneuerbare haben "überragendes öffentliches Intresse und es wurde massive Offshore genehmigt. Das sollte zu Dazu Heizungsgesetz was spätestens Mitte 2028 alle neuen Heizungen 65% Erneuerbar sein müssen, dass ist übrigens eines der progressivsten der Welt. EU weites Verbot neuer fossilen Autos 2035, EU Emissionshandel für Transport und Gebäude, weniger Emissionszertifikate der EU für Industrie und Strom und noch ein paar andere Sachen auf EU Ebene die auch von Deutschland durchgedrückt worden sind(ja auch das mit den Autos mit qualifizierter Mehrheit). Die Bahn bekommt ihre Milliarden für das Flicken der Schienen und Deutschlandticket.

Momentan sind noch LKW-Maut für Verbrenner in Arbeit, sowie der Kohleausstieg durch neue Wasserstoffkraftwerke.

Laut Umweltbundesamt waren Anfang des Jahres Gesetze durch die eine Emissionsreduktion von 63% bis 2030 erlauben sollten. Mit denen in Planung waren es die geplanten 65%. Danach kam das verwässerte GEG durch was also praktisch so 64% erlauben sollte.

Ich hab den Eindruck du lebst in einer ganz anderen, von der Realität abgekoppelten Blase. Was ich da raus lese ist eine Realitätsverleugnung mit der Vorstellung, wir hätten die Zeit für kleine Verbesserungen noch. Die haben wir aber erwiesenermaßen nicht. Währenddessen wurde das Heizungsgesetz entkernt und die Sektorziele abgeschafft. Der eigene Expertenrat der Bundesregierung sagt, dass damit keine Klimaziele zu machen sind. Die Festlegung auf LNG mit Überkapazitäten tut ihr übriges, und aus der Kohle müssen wir bis 2030 komplett ausgestiegen sein, denn um die Klimaziele zu erreichen brauchen wir bis 2030 nicht eine Reduktion von Kohle, Öl und Gas um 65%, sondern 100%. Die 65% sind die eigenen Ziele der Bundesregierung, die natürlich viel zu lasch sind für die physikalische Klimarealität.

Auch das Umweltbundesamt ist alles andere als optimistisch. Wie du sowas lesen kannst wie das hier: https://www.ndr.de/nachrichten/ndrdata/Klimaschutz-Deutschland-verfehlt-laut-Expertenrat-Klimaziele,emissionen126.html

und dabei zum Schluss kommst, es liefe gut, ist mir völlig schleierhaft. Es geht beim Klima nicht darum, zaghaft Schritte in die richtige Richtung zu machen. Es geht um die Frage, ob wir noch bremsen können, bevor wir in den Abgrund stürzen, wobei wir nicht genau wissen, wo der liegt und ob der vielleicht schon unvermeidbar ist.

[-] MrMakabar@slrpnk.net 4 points 1 year ago

Das ist quasi die Grafik aus dem Projektionsbericht. MMS ist das was am Angang des Jahres als der Bericht geschrieben wurde im Gesetz war. Seit dem ist das GEG durch, was den größten Unterschied zum MMWS also dem mit geplanten Maßnahmen ausmacht darstellt. Das Problem ist laut dem Bericht, das zwischen jetzt und 2023 die Emissionen immer zu hoch sind. Man sieht das an dem Anstieg den sie für 2023 prognosizieren.

Nun gibt es in diesem Jahr schon einen 11% Rückgang der Energiebedingten Emissionen von Deutschland.. Sprich besser als die Ziele des Klimaschutzgesetzes und viel besser als der Projektionsbericht. Das ist quasi die prognostizierte Lücke.

Was die Bundesregierung macht reicht für unter 2 Grad. Ist natürlich nicht super, aber für 1,5 hätte das was jetzt passiert direkt nach Paris passieren müssen. Am Ende des Tages ist das aber auch nicht nur Deutschland.

[-] heeplr@feddit.de 3 points 1 year ago

Ist aber normal. Bei der letzten Regierung war es bei weitem nicht besser.

[-] Oozlebamboozle@feddit.de 52 points 1 year ago

Mal in die Runde gefragt: findet noch jemand so eine Art von Umfrage ziemlich unpassend?

Ich meine, die Sonntagsumfrage ist ja das eine, aber der Ruf nach Auflösung des Parlaments und die damit verbundenen Neuwahlen ist schon nochmal was ganz anderes. Wir wählen ja gerade alle vier Jahre, um eine stabile Regierung zu haben und entsprechende Regierungsarbeit zu leisten. Nicht umsonst ist die Art und Weise von Neuwahlen eng umfasst, die sich momentan nur mit der Vertrauensfrage einleiten lässt. Für mich klingt die Umfrage so, als ob man die Regierung völlig beliebig und so oft austauschen kann, wie man gerade Lust dazu hat und weil man gerade wieder Schlagzeilen verbreiten will, weil das Schreckgespenst der Sonntagsumfrage langsam nicht mehr zieht. Das die Opposition bei dem aktuellen Wahltrend dazu Lust hat, kann ich mir ja vorstellen. Gerade bei den Anhängern der AfD ist mir vollkommen klar woher das kommt (als gesichert extremistisch in Sachsen-Anhalt eingestuft, und somit dem Verbotsverfahren ein Stück weiter, neue Wagenknecht-Partei am Horizont die denen einiges an Stimmen kosten wird), aber sind wir schon soweit polarisiert, dass wir das einfach so mal fordern können?

[-] muelltonne@feddit.de 34 points 1 year ago

Vor allem ist das Ergebnis halt auch absolut nichtssagend: Natürlich werden die Anhänger der Opposition Neuwahlen fordern, wenn sie merken, dass ihre Partei dazugewonnen hat im Vergleich zur nächsten Wahl. Weil sie sich dann versprechen, dass ihre Partei an die Regierung kommt und eben nicht die andere.

[-] CosmoNova@feddit.de 7 points 1 year ago

Dämliche Umfragen sind der Tagesschau ihr Steckenpferd. Es sorgt schnell für reißerische Überschriften, hat einen irgendwie demokratischen Anstrich ohne das zu sein (etwas wie die AfD) und die Leute klicken, teilen und kommentieren jedes mal wie bekloppt. Eigentlich hätten sie es ja auch nicht nötig, aber offensichtlich ist die Redaktion nach 16 Jahren CDU ziemlich konservativ geprägt.

[-] bmaxv@noc.social 1 points 1 year ago

@Oozlebamboozle

Fordern kann man immer alles, umfragen auch.

Das Parlament löst sich selbst auf wenn sie sich frei und ihrer Moral verpflichtet dazu entscheiden das es eine gute Idee ist.

Ich weiß nicht warum wir alle vier Jahre wählen. Die ganze Sache erscheint mir weder stabil, noch besonders effektiv was die Regierungsarbeit angeht.

Bei Feedback schleifen sind schnellere Iterationen besser.

[-] Oozlebamboozle@feddit.de 11 points 1 year ago

Das Ding ist doch aber, dass Gesetze, Verordnungen und deren Ausarbeiten mal nicht so schnell gemacht werden kann. Parlamentarische Arbeit braucht nun mal Zeit und deswegen ist ja auch eine regierungsfähige Koalition wichtig. Sonst könnten wir schnell einzelne Minister mal ebenso abwählen, nur weil uns seine Arbeit momentan nicht gefällt. Wir wären alle ständig im Wahlkampfmodus. Das kann doch keiner wollen.

[-] avater@lemmy.world 5 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Das Parlament löst sich selbst auf wenn sie sich frei und ihrer Moral verpflichtet dazu entscheiden das es eine gute Idee ist.

süß. du glaubst doch nicht dass die CDU dann den Bums aufgegeben hätte. Die können Moral doch nicht mal buchstabieren...

Stillstand für immer oder was ?

[-] Wirrvogel@feddit.de 41 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Umfrage: "Möchten sie weniger Steuern zahlen?"
Brechende Neuigkeit: "99% aller Deutschen wollen weniger Steuern zahlen, ist die Koalition am Ende????"

[-] WuergerLarsDietrich@feddit.de 35 points 1 year ago

Naja reichen ja AfD und CDU wähler um auf die 41 Prozent zu kommen. Viel verrückter find ich die 16 Prozent die lieber wieder eine GroKo hätten.

[-] Shizu@lemmy.world 30 points 1 year ago

Dem Versprechen, dass die Union niemals mit der AFD koalieren wird, kann man in etwa so viel Vertrauen schenken, wie damals als es den Spruch gab "Es hat niemand die Absicht eine Mauer zu bauen.". Wieso lassen sich die Menschen immer wieder wie eine Schafherde von aktuellen konkreten Ereignissen beeinflussen? Es muss doch mittlerweile jedem klar sein, dass bei den großen Klappen der Union und AFD nichts hinter steckt :(

[-] Matombo@feddit.de 24 points 1 year ago

Söder neulich im interview nach der neuen regierungsbildung zur opposition: "Es gilt weiterhin das die Grünen Ideologisch am weitesten entfernt sind" Er gibt im umkehrschluss also offen zu das er den fremdenhass der afd weniger schlimm findet als, gott bewahre, neue fahradwege und windräder.

[-] Wirrvogel@feddit.de 5 points 1 year ago

Ist doch verständlich, die AfD will nichts ändern und er will nichts ändern, die Grünen stehen für Veränderung. Ich glaube dabei ist es ihm auch völlig egal WAS nun geändert werden soll, hauptsache es bleibt alles so wie es in den 50er Jahren schon nur in der Werbung war: "Heile Welt und Papa ist der Beste!"

[-] Matombo@feddit.de 14 points 1 year ago

Doch die afd will ganz viel ändern, hauptsächlich steuern abschaffen um sich dann mit kohle in die schweiz zu verpissen nachdem sie deutschland angezündet haben

[-] ichmagrum@feddit.de 2 points 1 year ago

Deinen Optimismus möchte ich haben, zu denken, dass CDU- und AfD-Wähler keine CDU-AfD-Koalition wollen.

[-] Ooops@kbin.social 30 points 1 year ago

Demnächst... Newsflash: Opposition schon einen Tag nach der Regierungsbildung für Neuwahlen!

[-] DmMacniel@feddit.de 18 points 1 year ago

Ich mein ja, wenn dadurch die FDP aus der Koalition gekickt wird und Rot Grün weiter regiert wäre ich dafür.

[-] PonyOfWar@pawb.social 20 points 1 year ago

Um zu sehen dass das nicht annähernd passieren würde musst du aber nur in die Umfragen schauen.

[-] Guildo@feddit.de 4 points 1 year ago

Wollte auch sagen, das ist totaler Käse. Die Wegmarken hätte man vor über 10 Jahren setzen müssen, als RRG ging, aber da wollte man nichts soziales machen.

this post was submitted on 10 Nov 2023
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