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[-] Der_Mann_mit_Hut@feddit.org 4 points 1 day ago

Man darf halt nicht vergessen, dass Argentinien über Jahrzehnte heruntergewirtschaftet wurde - der Artikel schreibt ja auch, dass wir hier in DE (noch) nicht annähernd an dem Punkt des Verfalls angekommen sind und Reformen wie sie dort zu beobachten sind hier in dieser Drastik (noch) nicht notwendig sind.

Etwas weniger Staat und etwas mehr Effizienz täten uns hier allerdings auch ganz gut...

[-] Phineaz@feddit.org 19 points 1 day ago

Effizienz ist halt nicht, das komplette staatliche Bildungssystem abzuschaffen (so wie von Milei geplant), im Gegenteil. Das ist Oligarchie wenn nur noch wohlhabende Familien das nötige Kleingeld haben um ihre Sprösslinge auf die Uni zu schicken.

[-] CyberEgg@discuss.tchncs.de 14 points 1 day ago

Etwas weniger Staat und etwas mehr Effizienz täten uns hier allerdings auch ganz gut...

Glaubst du? "Weniger Staat und mehr Effizienz" ist doch genau das, was seit Jahren gemacht wird. Die Privatisierung des Gesundheitssystems und der Bahn haben ja prächtigst funktioniert.

[-] DrunkenPirate@feddit.org 4 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Beide Beispiele sind dummerweise staatlich extrem stark reglementiert. Da ist genau 0% freie Marktwirtschaft, aber 99% staatliche Vorgaben.

Bei der Bahn ist der Staat 100% Eigner. Und das ist auch das Grundproblem bei beiden Themen: Zu viel Staat mit zu wenig Vision.

Neustes Spielfeld: Die Energiepolitik. Obwohl auch schon seit min 15 Jahren.

Edit: Und das finde ich auch die Kernnachricht im Artikel. Aber es passt halt nicht zur Weltsicht von Links. Denn da ist alles böse, was nicht staatlich ist. Ich tue mir mit dem Gedanken auch schwer. Inzwischen denke ich mir, warum muss jeder Scheiss bis ins Kleinste geregelt sein und mit Ausnahmen versehen sein. Und natürlich mit Antragsformular.

Der ganze ehemalige Ostblock ist ja ein Paradebeispiel, wie staatliche Planung am Bedarf der Menschen vorbei geht. Da kann eine Marktwirtschaft viel schneller und kreativer reagieren.

[-] killingspark@feddit.org 11 points 22 hours ago

Nimm dir Mal Englands Trinkwasserversorgung vor. Da hat der Markt schnell und kreativ beschlossen, dass man die Infrastruktur mal schön auf Verschleiss fahren kann bis man Insolvent geht und der Staat dann schon wieder einspringen wird, wenn in den Haufen Müll wirklich kein Investor mehr einsteigen will. Das ist das Problem mit einem Markt mit Grundbedürfnissen, Gewinne werden privatisiert wärend Risiken zu großen Teilen dem Staat überlassen werden. Denn welcher Staat könnte es sich leisten zu sagen "Tja morgen kein Wasser mehr, die Firma die dafür verantwortlich war ist leider weg jetzt". Das verzerrt die Risikobewertung so sehr, dass Marktteilnehmer sich nicht mehr wie in einem normalen Markt verhalten.

Oder noch plakativer, die Bankenrettung in den 2000ern. Da hat der schnelle und kreative Markt fast mal eben die gesamte Weltwirtschaft destabilisiert, aber zum Glück durften wir alle in die Bresche springen.

Nein, einfach den freien Markt machen zu lassen ist bei Grundbedürfnissen einfach nicht möglich. Und zu Grundbedürfnissen zählt nunmal auch Energie.

[-] DrunkenPirate@feddit.org 2 points 20 hours ago

Ist leider kein urtypisches Problem einer Privatisierung. Hast du in Deutschland auch beim Bahnnetz (staatlicher Eigentümer) und Strassen und Brücken (Kommune vs Land vs Bund) und Energienetzen (Eigentümer der Stromoligopole eng verquickt mit Staat).

Der Staat ist dahingehend immer erpressbar. Selbst für sich selbst auf der nächsthöheren Ebene.

Alles verstaatlichen ist jedoch keine Lösung. Hatten wir mal und war sichtbar schlecht auf allen Ebenen.

Ich denke man findet für beide Seiten massig Beispiele und Gegenbeispiele. Das bringt letztlich nicht viel.

[-] killingspark@feddit.org 10 points 20 hours ago

Ich denke man findet für beide Seiten massig Beispiele und Gegenbeispiele. Das bringt letztlich nicht viel.

Dann verstehe ich nicht warum du für eine Privatisierung bist. Wenn es, egal wie man es macht, Scheisse wird, dann kann man es auch verstaatlichen und zumindest nicht noch privaten Profit mit der scheisse laufenden Infrastruktur finanzieren oder?

[-] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 15 hours ago

Hehe, nein, ich meinte das Beispiele droppen.

[-] killingspark@feddit.org 8 points 14 hours ago

Der Punkt bleibt doch bestehen. Wenn es für beide seiten massig Beispiele gibt, dann kann es ja eigentlich nicht an Privatisierung oder Verstaatlichung hängen sondern an anderen Faktoren. Und dann hätte ich lieber nicht Spekulanten ihr Vermögen vergrößert sondern der Allgemeinheit Wert geschaffen.

[-] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 27 minutes ago

Wie ich in einem anderen Kommentar geschrieben habe, sehe ich die Kunst der Politik in der Anpassung an ändernde Situationen. Das Leben der Menschen ändert sich ständig, so auch die Bedarfe.

Spekulanten und Geldgier in der Privatwirtschaft ist genauso eine Pauschalisierung wie korrupte Politiker oder Geldschleudern, die keine Konsequenzen zu befürchten haben.

Die meisten Unternehmer in diesem Lande sind bis zu 1 Mio Umsatz angesiedelt. Und überspringen diesen Punkt auch meist nie, weil keine Geldgier. Es reicht ja.

[-] Random_German_Name@feddit.org 6 points 22 hours ago

Denn da ist alles böse, was nicht staatlich ist.

Linke sind für größtmögliche Freiheit. Deshalb sind sie für queere Rechte und ökonomische Freiheit von möglichst vielen Menschen. Sie sind auch für die Freiheit der Menschen, Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen. Deshalb wurde jede demokratische Errungenschaft von den Linken ihrer Zeit erkämpft.

Der Staat ist für Linke vor allem ein Werkzeug, um diese Freiheit zu erreichen.

[-] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 20 hours ago

Das hat sich für mich in letzter Zeit seltsam verdreht.

Die „Linken“ hängen meiner Meinung nach einer Weltsicht der 1990-2000 hinterher. Da fehlen irgendwie Updates der letzten 2 Jahrzehnte. Anders kann ich mir bestimmte Einstellungen und Argumentationen (auch hier auf Lemmy) nicht erklären.

Ich gehe jetzt nicht auf die Themen ein, denn das Triggert wieder einige ungemein. Und dann wird schnell mit dem N-Wort um sich geworfen (das mit dem „i“ hinten)

Diesen Update-Mangel merkt man auch allgemein in der Politik. Da gibt Rechts-Konservativ die Themen vor. Von Links fehlt alles, da kommt nix. (Oder halt die besagten 90-00er Themen)

[-] Random_German_Name@feddit.org 4 points 16 hours ago

Ich gehe jetzt nicht auf die Themen ein, denn das Triggert wieder einige ungemein.

  1. Warum interessiert dich, was die deiner Vorstellung nach denken? Du zensierst dich so doch selbst. Ein paar Downvotes haben keinen wirklichen Effekt.
  2. Dann kannst du dir den Kommentar auch sparen.
[-] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 15 hours ago

In Social Media kann man schlecht diskutieren. Ich schätze den Austausch hier auf Lemmy sehr. Bei einigen Themen wird jedoch sehr emotional reagiert, da gibt es dann keinen Austausch, sondern nur ein Anbrüllen.

Downvotes sind mir ziemlich egal, Beleidigungen und Worte verdrehen mag ich nicht so sehr.

[-] CyberEgg@discuss.tchncs.de 7 points 1 day ago* (last edited 23 hours ago)

Beim Gesundheitssystem in den Vereinigten Staaten von Amerika ist sehr wenig bis gar kein Staat involviert. Funktioniert super.
Bei unserem Gesundheitssystem ist ein ganz großes Problem, dass Einrichtungen kostendeckend arbeiten müssen.
Die Bahnunternehmen, die nicht dem Bund gehören, stehen auch nicht besser da als die DB.

Der ganze ehemalige Ostblock ist ja ein Paradebeispiel, wie staatliche Planung am Bedarf der Menschen vorbei geht. Da kann eine Marktwirtschaft viel schneller und kreativer reagieren.

Und die Menschen noch mehr ausbeuten. Im Ostblock wurde oft auch nicht nur am Bedarf der Menschen vorbei- sondern in die Taschen der Parteigenossen und Oligarchen hineingeplant.

[-] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 22 hours ago

Ich bleibe mal beim Gesundheitssystem, sonst ufert das aus und wird unübersichtlich. Ja, in den USA läuft vieles nicht gut, weil extrem unreguliert - also das andere Extrems. Aber hier in Deutschland soll es gut sein?

  • explodierende Kosten
  • mittelmäßige Qualität
  • Krankenhausstandorte nach Lokalpolitikgeschmack
  • Betrug bei Pflegediensten
  • Bezahlung von Staatsaufgaben durch GK-Beiträge
  • Innovationshemmende Arzneimittelpreispolitik
  • Wirtschaftsrisiko für niedergelassene Ärzte
  • Facharztmangel
  • Terminvergabezeiten für GK-Patienten jenseits 3 Monate bei Fachärzten vs PK-Patienten sofort

I don’t know. Diese Probleme oben sind alle entstanden, weil der Gesetzgeber alles vorschreibt. Alles.

Von Einnahmen bis Ausgaben. Das wirtschaftliche Risiko trägt dann aber die Krankenhausgesellschaft, der niedergelassene Arzt oder die Arzeimittelfirma.

[-] CyberEgg@discuss.tchncs.de 6 points 21 hours ago

Aber hier in Deutschland soll es gut sein?

Nein, das ist auch nicht das, was ich gesagt habe. In Deutschland ist es besser weil mehr (vor allem weniger vermögende Menschen/Menschen mit geringerem Einkommen) Menschen Zugang haben. Und vor allem besser ist, dass der Zugang nicht vom Job abhängig ist, wie in den USA.

Das Gesundheitssystem in Deutschland ist schlechter geworden als es mal war (und das nicht nur im Bezug auf Zugängigkeit (zum Beispiel durch Erhöhungen der Zuzahlungen)) weil das marktwirtschaftliche Prinzip der Kostendeckung zu einem Ziel gesetzt wurde. Die Regulierungen, die der Staat im Gesundheitswesen mit Reformen angepasst oder eingeführt hat, folgen privatwirtschaftlichen Grundsätzen. Und wenn wir beim Gesundheitswesen den Staat jetzt zurücknehmen, wird unser Gesundheitssystem dem in den USA wahrscheinlich immer ähnlicher.

[-] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 20 hours ago

Ich fürchte da verwechselt du den Bock mit dem Gärtner. Die Prinzipien wie Kostendeckung etc sind eingeführt worden, WEIL uns die Kosten durch die Decke geschossen sind. Wäre das nicht passiert, dann wären die GKV-Kosten jenseits von Gut und Böse.

Ich will auch keine amerikanischen Verhältnisse hier. Da sterben Leute im Krankenhausflur, weil die kein Geld haben. Hat mir ein Freund schockiert erzählt.

Ich halte Politiker nicht für die besten Wirtschaftskenner. Die sollen eine tragfähige Vision finden und dafür einen Konsens schaffen, Rahmenbedingungen erstellen und dann loslassen. Aber nicht ständig in jeden Mist reinregieren.

[-] CyberEgg@discuss.tchncs.de 1 points 5 hours ago

Wo hat es denn jemals funktioniert, die Gewinngier privatwirtschaftlicher Unternehmen gesetzlich einzudämmen und die Kosten für den Zugang auf einem für alle händelbaren Rahmen zu halten?

[-] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 4 hours ago

Klar strebt ein Unternehmen nach Gewinn. Das ist der Zweck einer Unternehmung. Dadurch orientieren die sich auch am Bedarf. Wo Menschen bereit sind Geld auszugeben, dort wird investiert und die Produktion hochgefahren. Daher ist die Privatwirtschaft viel viel schneller als staatliche Akteure am wechselnden Bedarf der Bevölkerung. Zudem werden Unternehmen die Kosten gering halten und nach möglichst effizienten Methoden suchen.

Bei staatlichen Akteuren fehlt mir diese Bedarfsorientierung sehr. Sowie den kaum vorhandenen Druck Kosten einzusparen. Für bestimmte Bereiche, in denen der Bedarf planbar ist oder es keine Gewinnaussichten gibt, die jedoch wichtig für die Gemeinschaft sind, ist ein staatlicher Akteur gut und wichtig.

Klar gibt es in beiden Fächern Extrems, Ausreisser und Übeltäter. Dem muss man Einhalt gebieten.

MMn spricht nichts dagegen, je nach Situation auch mal zwischen den zwei Spielarten und Mischformen zu wechseln. Das ist alles nicht in Stein gemeißelt wie wir Leben.

Das Sozialsystem (Renten, Krankheit) schiesst mit den Kosten durch die Decke und die Politik ist unfähig und unwillens (Wählermacht der Alten) dort zu reformieren? Warum nicht das Gesundheitssystem mehr privatisieren und schauen wie die Wirtschaft Effizienzen hebt?

Energiewirtschaft verkackt wegen Gewinnstreben die Energiewende? Verstaatlichen und durchziehen. Was btw viele Kommunen mit dem Rückkauf der lokalen Stromnetze bereits machen.

[-] CyberEgg@discuss.tchncs.de 1 points 4 hours ago

Das Problem an privatwirtschaftlichen Akteuren ist, dass sie keine intrinsische Motivation haben, auch die ärmsten Menschen der Gesellschaft mitzunehmen. Du hast kein Geld für deine Medikamente weil du wegen deiner Krankheit nicht arbeiten kannst? Pech gehabt. Du hast kein Geld für ein Altersheim oder Pflegedienst, weil du statt zu arbeiten Kinder erzogen hast? Pech gehabt, hoffentlich können und wollen deine Kinder dich pflegen.

Der Staat hat die Aufgabe, für seine Einwohner zu sorgen, wenn sie es nicht selber können. Eine gewisse Grundversorgung muss daher staatlich kontrolliert werden, wenn sie für alle unabhängig von Einkommen oder Vermögen für alle gleichermaßen zugänglich sein soll. Natürlich sieht man, dass eine Verstaatlichung nicht automatisch ein perfektes System bedeutet. Da muss an als Wähler*in und Bürger*in hinterher sein und sich vielleicht auch mal über Wahlen hinaus engagieren und Politiker*innen, die falsche Entscheidungen treffen, zur Verantwortung ziehen, durch Abwahl, durch öffentlichen Druck, etc.

[-] Der_Mann_mit_Hut@feddit.org 1 points 23 hours ago

Beim Gesundheitssystem in den Vereinigten Staaten von Amerika ist sehr wenig bis gar kein Staat involviert. Funktioniert super.

Tatsächlich tut es das... Es kann zwar extrem teuer sein, allerdings ist es auch eines (wenn nicht sogar DAS) beste das es auf diesem Planeten gibt.

[-] belastend@lemmy.dbzer0.com 6 points 20 hours ago

Es ist genau das dann das beste, wenn du viel Geld hast und dir keine Sorgen um finanziellen Ruin machen musst. Wenn du nicht zu dieser kleinen Minderheit in den USA gehörst, ist das Gesundheitssystem ein schlechter Witz und ein riesen Argument für Verstaatlichung. Das Profitmotiv treibt Versicherungen dazu, so viel wie möglich abzulehnen und sich immer neue Restriktionen auszudenken.

[-] CyberEgg@discuss.tchncs.de 10 points 23 hours ago

Vielleicht wird es Zeit, deinen Namen in "Der_mit_dem_Aluhut" zu ändern.

Heißer Tipp: Jetzt weniger Menschen Zugang zu einem Gesundheitssystem haben (und sich über drei Generationen zu verschulden zählt nicht als Zugang haben), desto weniger funktioniert es (auch wenn das nicht der einzige Indikator ist).

[-] Random_German_Name@feddit.org 8 points 22 hours ago

Realitätsnahester „Konservativer“

[-] killingspark@feddit.org 8 points 22 hours ago

Ein Gesundheitssystem das sich nur die Elite leisten kann als "das beste auf dem Planeten" zu bezeichnen ist auch eine Sichtweise. Nur leider keine gute, wenn es einem um die Versorgung aller geht.

this post was submitted on 18 Aug 2025
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