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Kanzler Merz findet deutliche Worte: Deutschland stehe nicht im Krieg, aber auch nicht mehr im Frieden. Er will eingefrorene russische Vermögen stärker für die Ukraine nutzen.

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[-] Zwuzelmaus@feddit.org 53 points 3 days ago

Kanzler Merz findet deutliche Worte: Deutschland stehe nicht im Krieg, aber auch nicht mehr im Frieden.

Nichts daran ist "deutlich", ganz im Gegenteil, es ist unklares Herumlavieren.

Gerade in so einer Situation darf man aber doch von einem Vorturner erwarten, dass er Klarheit herstellt!

[-] SrMono@feddit.org 14 points 3 days ago

Was soll er sagen? Der Krieg An/Aus-Schalter steht halt auf der Mittelstellung und das Lämpchen leuchtet noch nicht.

[-] Zwuzelmaus@feddit.org 7 points 3 days ago

Was soll er sagen?

Die Wahrheit. Die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit.

Und wenn er erst Klarheit schaffen muss, bevor er klar sagen kann, was los ist, dann gehört das eben auch dazu.

[-] SrMono@feddit.org 12 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Naja. Teil der Wahrheit ist halt, dass wir in ungewissen Zeiten mit Provokationen leben. Ist es Krieg? Nein.. kann es zum Krieg führen? Vielleicht.

Finde gar nicht verwerflich das auch so zu sagen und zu kommunizieren (wie es ja nun seit geraumer Zeit gemacht wird). Das wohlgemerkt nicht um die Bevölkerung scharf zu machen, sondern darauf hinzuweisen, dass die Lage angespannt ist und sich einige Dinge und Entscheidungen auch der Regierung entziehen. Sie müssen vorbereitet sein und können dann nur reagieren.

[-] Zwuzelmaus@feddit.org 2 points 2 days ago

Finde gar nicht verwerflich das auch so zu sagen und zu kommunizieren (wie es ja nun seit geraumer Zeit gemacht wird)

Es geht nicht darum, ob das, was er gesagt hat, als verwerflich einzustufen ist. Wenn du mal bitte meine kurzen Kommentare ganz liest: Wichtiger und notwendiger wäre zur Zeit das, was er leider versäumt hat, zu sagen.

[-] MaggiWuerze@feddit.org 10 points 3 days ago

Naja, wir sind einfach noch nicht in einem echten Krieg. Und ich sehe auch nicht, dass Merz jetzt unilateral erklären sollte, dass wir im Krieg mit Russland sind

[-] Zwuzelmaus@feddit.org 4 points 3 days ago

Nur mal so am Rande: wieviele Drohnenangriffe würdest du erlauben, bevor du es Krieg nennst?

[-] MaggiWuerze@feddit.org 11 points 3 days ago

Einen? Bisher gab es aber keinen Angriff durch Drohnen. Es gab Luftraumverletzungen und Spionage, aber keinen Angriff.

[-] GenosseFlosse@feddit.org 4 points 2 days ago

Ein paar Paketflugzeuge sollten vor ein paar Monaten mit brennenden Päckchen zum Absturz gebracht werden.

[-] AAA@feddit.org 2 points 2 days ago

Wieviele Drohnenangriffe müssen es sein bis du es OK findest, dass du oder Leute die du kennst, abgeholt und an eine Front verlegt werden?

[-] LH0ezVT@sh.itjust.works 1 points 2 days ago

Kommt drauf an: Den kalten Krieg würde ich auch nicht wirklich einen Krieg nennen, aber wenn CIA und KGB Drohnen gehabt hätten, hätten die sich 100% Drohnen gegen die Stirn geflogen.

[-] DmMacniel@feddit.org 4 points 3 days ago

Wir müssen einfach nur dem Chef glauben, dann wird das schon :)

[-] geissi@feddit.org 7 points 2 days ago

Einerseits gut, dass die Erkenntnis auch langsam ankommt aber sie kommt reichlich spät und ist noch arg zurückhaltend formuliert.

Es ist zwar noch kein offener, bewaffneter Konflikt aber Russland führt schon seit Jahren hybriden Krieg gegen uns.
Sabotage, Bomben- und Brandanschläge, Attentate, Hacking, Spionage, Propaganda und die Finanzierung von politischen Radikalen.

Und was leitet Merz aus der Erkenntnis überhaupt ab? Im Artikel werden nur Kredite an die Ukraine erwähnt damit der Krieg dann "drei bis fünf Jahre" so weitergehen kann wie bisher.

[-] kossa@feddit.org 25 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Ah, die "kriegsähnlichen Zustände" feiern gerade ihr Comeback.

Edit:

ein Krieg gegen unsere Demokratie und ein Krieg gegen unsere Freiheit

Ja, irgendwie schon. Aber den Krieg führen Merz und seine 40 Räuber auf der falschen Seite auch im Inland gegen uns ¯\_(ツ)_/¯

[-] hendrik@palaver.p3x.de 30 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Verstehe sowieso nicht warum 11 Jahre nach der Invasion und 3,5 Jahre nachdem der Krieg ganz ausgebrochen ist, hier immer noch herumgelabert wird... Macht doch einfach? Ich denke es gibt eine breite gesellschaftlichen Mehrheit dafür. Das Geld könnte man einfach heute komplett den Ukrainern überweisen...

[-] MaggiWuerze@feddit.org 10 points 3 days ago

Das auf jeden Fall. Alles was in russischem Besitz ist einkassieren und die Erlöse an die Ukraine spenden

[-] DdCno1@beehaw.org 2 points 2 days ago

Wird schon vermehrt gemacht. Hat nur leider viel zu lange gedauert.

[-] _edge@discuss.tchncs.de 4 points 3 days ago

Verstehe sowieso nicht warum 11 Jahre nach der Invasion

Das betrifft die Ukraine. Wir in DE haben das damals nicht als Angriff auf Europa betrachtet. Ob wir das damals hätten anders bewerten sollten, ist heute eine akademische Frage.

[-] hendrik@palaver.p3x.de 2 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Klar. Aber ich hatte mich ja gefragt warum man heutzutage immer noch Grundsatzdiskussionen führt. Warum man das damals tun musste, ist mir bewusst.

[-] SapphireSphinx@feddit.org 3 points 3 days ago

Macht doch einfach?

Ich bin auch dafür aber man muss ehrlicherweise sagen, dass es auch gute Gründe dagegen gibt, die man auf jeden Fall auch in die Abwägungen einfließen lassen muss.

[-] hendrik@palaver.p3x.de 2 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Und zwar? Dass Putin oder die Oligarchen / Industrie in staatlicher Hand etwas sinnvolles mit dem Geld anstellt?

[-] SapphireSphinx@feddit.org 2 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Und zwar? Dass Putin oder die Oligarchen / Industrie in staatlicher Hand etwas sinnvolles mit dem Geld anstellt?

  • Das Eigentum von Staaten gilt AFAIK völkerrechtlich als immun.
  • Andere Staaten können das Vertrauen in die Sicherheit ihrer eigenen Anlagen in der EU verlieren mit entsprechenden Folgen für den europäischen Raum.
  • Es wäre ein Präzedenzfall der dann natürlich in Zukunft auch anders herum denkbar wäre.

Was viele vergessen ist, dass ein sehr großer Teil der Welt dem Ukraine-Konflikt distanzierter gegenüber steht als Europa. Ich sage nicht, dass man das deshalb nicht machen sollte aber das man sich vorher über die Folgen einig und bewusst ist, ist schon wünschenswert.

[-] hendrik@palaver.p3x.de 4 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Also es scheint so zu sein, dass Einzug von Geldvermögen als Wirschaftssanktion vollkommen zulässig ist, solange dies als Reaktion auf Verletzungen des Völkerrechts seitens des sanktionierten Staats geschieht. Ich denke das ist hier gegeben. Es gibt anscheinend eine Ausarbeitung des Bundestages (von 2022) dazu.

Wer sieht das denn differenzierter? Ich kann mir kaum welche vorstellen, Lukaschenka sicherlich, Kimg Jong-un und der Spinner, der gerade die USA regiert. Und es würde dem Drohnengeschäft im Iran schaden... Russlands Nachbarländer im Westen haben sicherlich nichts dagegen. Europa auch nicht, China zieht Kapital aus Russlands Situation also die auch nicht.

Und wenn man Angst bekommt Geld zu verlieren, nachdem man hunderttausende Menschen tötet und etliche Kriegsverbrechen begeht... Vielleicht ist das erstrebenswert?

[-] Successful_Try543@feddit.org 2 points 3 days ago

Also es scheint so zu sein, dass Einzug von Geldvermögen als Wirschaftssanktion vollkommen zulässig ist, solange dies als Reaktion auf Verletzungen des Völkerrechts seitens des sanktionierten Staats geschieht.

Davon hab ich bisher noch nie gehört. Bisher kann ich mich nur erinnern, dass Vermögen und Konten eingefroren wurden, also der Zugriff darauf gesperrt wurde.

[-] hendrik@palaver.p3x.de 3 points 3 days ago* (last edited 2 days ago)

https://www.bundestag.de/resource/blob/917996/b2304db647abf1e06245d21ade45db2f/WD-2-021-22-pdf.pdf

Sie schreiben aber das es in bisherigen Praxis "kaum auszumachen" sei. Und es gibt einige Probleme wie man das umsetzen kann, und vor allem wie es nicht zulässig ist.

Im Geschichtsunterricht habe ich meist von Geld einfrieren oder Reparaturzahlungen und Wiedergutmachung gehört. Ich weiß aber nicht auswendig was mit z.B. dem Vermögen Deutschlands in den letzten beiden Weltkriegen geschehen ist.

Edit: Beim etwas genaueren Lesen scheint es mir aber doch schwierig. Ich denke nicht, dass Sanktionen für soetwas gemacht sind, das wären eher andere Maßnahmen. Oder man braucht eine andere Begründung / Gesetzesgrundlage. Letztlich kann ich mir aber auch vorstellen, dass eine Beendigung des Krieges mittelbar dazu dient, das Völterrecht widerherzustellen. Und da unsere bisherigen Maßnahmen ja offensichtlich nicht ausreichend waren, würde ich zumindest für härtere Maßnahmen argumentieten. Und weitere Vorschläge, die ich in den Medien gelesen habe sind soetwas wie zukünftige Reparationszahlungen in Höhe des Vermögens zu verpfänden. Damit "leiht" Russland quasi das Geld an die Ukraine.

[-] anton 3 points 2 days ago

Die Geschichte zeige, dass Kriege entweder durch militärische Niederlagen oder wirtschaftliche Erschöpfung endeten, sagte er. Beides zeichne sich im Falle Russlands und der Ukraine aktuell nicht ab.

Und dass können wir ändern! Die Ukraine hat begonnen einen kritischen russischen Wirtschaftszweig, fossile Brennstoffe, anzugreifen und bereits einen Exportstop von Treibstoff erwirkt. Wenn wir jetzt Taurus und ähnliche Systeme ohne politische Beschränkungen liefern könnten wir diesen Krieg zu einem früheren Ende führen.

this post was submitted on 30 Sep 2025
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