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Erfolge von Trump oder AfD: Wir erleben eine Revolution
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Ich denke es geht eher um folgendes:
Durch die vermehrte Präsenz von nicht dem weißen hetero Normaldeutschen entsprechenden Personen in Medien (hierzu zähle ich jetzt auch das Marketing - siehe den Käse rund um den Käse letztens) kann der Eindruck entstehen, dass die Agenda verfolgt wird die normalen Lebensentwürfe zurückzudrängen oder zu delegitimieren. Das sorgt dann eben für Abwehrreaktionen und eine vermehrte Ablehnung dieser von der "Norm" abweichenden Lebensentwürfe.
Es ist halt der klassische Fall von "Wenn man Privilegien gewöhnt ist, fühlt sich Gleichberechtigung wie Unterdrückung an"
Ohne Konsens der Mehrheitsgesellschaft (laut Wahlergebnissen und Umfragen fehlt dieser) wirst du aber diese nicht zur Aufgabe von Privilegien überzeugen können. Kann man doof finden, ist aber so.
Es muss aber niemand Privilegien aufgeben! Ein heterosexuelles Paar wird nicht schlechter behandelt, nur weil die Ehe für alle geöffnet wird.
Doch, weil dann isses ja kein Privileg mehr. /s
Doch, klar, das Privileg z.B. bei der Besteuerung war ja nicht gegenüber den Homosexuellen, sondern gegenüber den Singles. Wenn ich mich nicht irre, dann heiraten immer weniger Leute, also wird man sogar noch viel mehr Leuten gegenüber privilegiert, auf die paar gleichgeschlechtliche Ehen kommt es doch kaum an.
Hömma, mit deine Logik und Differenzierung und so brauchse hier gar nich erst beikommen, weisste schon, ne?
Aber dafür gibt es doch keinerlei Beweise .__.
Das einzige was Flacherdler und leute die sich vor so etwas fürchten unterscheidet ist doch nur das reiche und mächtige Personen dieses Narrative für ihre eigenen Zwecke ausschlachten und verbreiten.
Natürlich nicht, ich sage ja auch nicht, dass es diese Agenda gibt. Ich sage aber, dass dieses "pushen" von alternativen Lebensentwürfen (was in den letzten Jahren DEFINITIV passiert ist - vergleiche alleine mal die Werbung von heute mit der von vor ~20 Jahren) von vielen Menschen als bedrohlich wahrgenommen wird. Jetzt kann man natürlich sagen "stellt euch halt nicht so an", das ist aber eben nicht hilfreich.
Es wird nichts "gepusht", es wird (bestenfalls) die Existenz von Lebensrealitäten anerkannt. "Pushen" würde bedeuten, dass es angepriesen und beworben wird, dass versucht wird, mehr Menschen, die z.B. cishetero sind und Bock haben, Mutter, Vater, Kind(er) zu spielen, etwas anderes zu verkaufen. Das findet nicht statt. Das geht auch gar nicht, du kannst niemanden homo, bi, trans oder zum Einwanderer machen, der es nicht sowieso schon ist.
Abgesehen davon: Migrationshintergrund, Hautfarbe, Queerness sind keine "alternativen Lebensentwürfe", das sind Teile der Identität, das ist man einfach, das sucht man sich nicht aus (Migration manchmal, aber höchstens die erste Generation).
Langsam glaube ich das mir entweder die schriftlichen Fähigkeiten fehlen zu kommunizieren was ich meine, oder das wir einfach in so unterschiedlichen Blasen unterwegs sind das eine Kommunikation auf Grund zu unterchiedlicher Lebensrealitäten unmöglich wird...
Ich probiere es nochmal:
Schau dir eine beliebige Werbung aus den 90ern oder frühen 2000ern an und vergleiche diese mit aktuellem Marketingmaterial. Dir wird auffallen, dass die dort gezeigten Personenzusammenstellungen deutlich voneinander abweichen. Man mag jetzt argumentieren, dass die Marketing- / Medienwelt die Existenz anderer Bevölkerungsgruppen / Lebensentwürfe / sexueller Ausrichtung jetzt mehr anerkennt - die sehr präsente (bzw. überproportionale) Darstellung dieser von dem durchschnittlichen, weißen, heterosexuellen Bundesbürger abweichenden Bevölkerung kann - und wird - von nicht wenigen Menschen als Versuch wahrgenommen ein Gesellschaftsbild zu prägen was in dieser Form (noch?) nicht existiert.
Ich glaube das ist wirklich ein Missverständniss.
"Wir" sitzen hier auf heißen Kohlen weil wir leider oft wirklich schlimme Dinge an den Kopf geworfen bekommen ( das letzte war jetzt "Trans sein ist ein Trend und kommt von nicht genug Selbstbewusstsein und ist ähnlich wie Blackface"), was aber auch dazu führt das "wir" dann halt auch ebend zu starken Abwehrreaktionen neigen und das leider auch bei Personen die wirklich nur einen unschuldigen Fehler in der Wortwahl machen.
Das ist aber kein pushen von "alternativen Lebensentwürfen", das ist Regenbogenkapitalismus/Pinkwashing.
In deiner Kausalkette fehlen wichtige Bausteine. "Darstellung queerer/migrantischer/behinderter Lebensrealitäten -> ablehnende Reaktion" ist unzureichend. Es fehlen die grundlegenden Probleme wie der steigende Mangel an bezahlbarem Wohnraum, steigende Lebenshaltungskosten und diverse andere Krisen der letzten Jahre in Kombination mit rechtspopulistischen Agitatoren, die queere Menschen, Migranten, Geflüchtete, Arbeitslose, Behinderte usw. entweder direkt zum Sündenbock erklären oder mit dem Finger drauf zeigen und behaupten, die Verantwortlichen würden sich eher um diese Bevölkerungsgruppen kümmern als die Probleme zu lösen, und wenn diese Bevölkerungsgruppen wieder noch mehr marginalisiert würden, würde das Gelder freimachen, Probleme Lösen oder sonstwas. Es fehlt die Einflussnahme russischer Botarmeen, Algorithmen verschiedener sozialer Medien, der jahrzehntelange Sparzwang, der Bildung und Infrastruktur hat erodieren lassen, usw.
Naja, du benutzt schlicht falsche Begriffe.
Den Begriff "Regenbogenkapitalismus" habe ich im Beitrag von RoflmasterBigPimp heute tatsächlich zum ersten mal gehört. Ich glaube hier wäre ein Ansatzpunkt um die Stimmung im Land wieder etwas zu drehen und die Debatte wieder weg von der Debatte rund um gendern / "Umvolkung" (um mal den rechten Kampfbegriff zu verwende) etc. pp. wieder zu den eigentlich Themen (soziale Gerechtigkeit und ein bezahlbares Leben) zu bringen. Ich behaupte einfach mal den meisten Menschen - sogar den Rechten - ist es im Prinzip doch komplett egal wer mit wem ins Bett steigt oder ob die Frau mit der sie unverfänglich an der Kasse quatschen mal ein Mann war. Genauso ist es doch mit Migranten - wenn man ehrlich ist erkennt man, dass die meisten schlicht und einfach nicht auffallen.
Ich denke das alles wird erst als Problem empfunden wenn Helmut und Helga oder Achim und Aische ständig durch Konzerne ins Gesicht geschrien wird "KUCK MAL, DA SIND MINDERHEITEN, NIMM DIE MINDERHEITEN WAHR, BEACHTE DIE MINDERHEITEN, DA IST EIN REGENBOGEN!!!!!!!". Die dadurch entstehenden Ablehnung und Empörung (die dann natürlich dann dankbar von den rechten Parteien aufgenommen wird) ist eine wilkommene Ablenkung von den von dir genannten echten Problemen.
Hey, ich bin ein alter Sack der am Arsch der Welt ganz hinten wohnt, ich schreibe so wie ich die Dinge sehe und verstehe.
Guck dir mal an, wie Die Linke derzeit Wahlkampf macht. Guck dir ihre Themen, ihr Wahlprogramm, ihre Social Media-Auftritte an.
Nope. Sonst würden die Gewalttaten gegen ausländisch und queer gelesene Menschen nicht ansteigen.
Dem kann ich nicht zustimmen. Denn in Werbung, Film und Fernsehen sind queere oder nichtweiße Menschen nachwievor unterrepräsentiert (auch wenn der Anteil steigt). Rechtspopulistische Agitatoren suchen sich allerdings immer wieder Gelegenheiten, diese von dir geschilderte Wahrnehmung zu konstruieren - zum Beispiel einzelne Firmen, Filme oder Marketingaktionen herauszusuchen und darauf ihre Hetze zu produzieren.
Regenbogenkapitalismus ist auch kein Aktionismus - würden sie Konzerne nicht glauben, damit mehr Geld zu verdienen als ohne, würden sie es nicht machen. Die Verbreitung von Regenbogenkapitalismus ist also bestenfalls ein ungenauer Gradmesser für die Akzeptanz von Lebensrealitäten außerhalb der weißen, cishetero Normativität.
Und mal ganz ehrlich, wenn dich irgendwas an farbigen Gesichtern auf einer Käsepackung oder queeren Menschen in TV-Werbung stört, iat nicht das Marketing das Problem oder die Ursache, dass du dich gestört fühlst.
Dann mal ganz direkt die Frage: Was machen, wenn es der weißen, hetero Bevölkerung zu viel ist? Einfach weiter machen und dabei riskieren auch die bisher schon erreichten Erfolge zu verlieren oder vielleicht, nur vielleicht ein wenig zurückzuschrauben (das bezieht sich jetzt vor allem auf den "Regenbogenkapitalismus")? Klar kann man die Mehrheitsgesellschaft da halt doof, rassistisch und manipuliert finden, aber die gehen halt auch wählen...
In dem Punkt sehe ich in dem Artikel um den es hier geht nämlich eine sehr treffende Vorhersage: Der rechte Zeitgeist wird mindestens ein- oder zwei Generationen prägen. Jetzt geht es darum wie man damit umgeht.
Wie wäre es, wenn man aufhörte, über jedes beschissene Stöckchen zu springen, das einem die Rechtspopulisten hinhalten, nicht jede Strohpuppe abzubrennen, einfach mal vernünftige Politik zu machen, die echten Probleme anzugehen und sich nicht von den Rechten vor ihnen hertreiben lassen?
Mir persönlich ist Milram völlig egal. Mir ist ihr Marketing egal. Aber das als die Ursache von Queerfeindlichkeit hinzustellen ist an Naivität und Kurzsichtigkeit schwer zu überbieten.
Mir ist Milram auch kackegal - es geht mir nur darum darum hinzuweisen wie diverse Dinge von Otto Normalverbraucher, Aische Aldikassiererin und Nguyen Nageltante wahrgenommen werden - ich verkehre halt in diesen Kreisen und kriege daher die Meinung von diesen Menschen ungeschönt und direkt mit. Und dort, im Randbezirk der Demokratie, in den Bereichen der Wirtschaft die noch gerade eben so nicht in den Niedriglohnsektor fallen - da hat die linke Politik jeden Stand verloren, da suchen die Menschen nach gefestigten Ideologien und klaren Antworten die ihnen die etablierte Politik nicht mehr liefert. Mir gefällt das nicht, ich wollte diese Welt nicht - mein 18 jähriges ich aus den 90ern würde die Welt in der wir leben abgrundtief hassen - aber es ist nun mal die Gesellschaft in der wir leben.
Ehrlich gesagt habe ich Angst, ich habe Angst davor, dass die politische Linke sich weiterhin in Grabenkämpfen, Genderideologie und moralischer Überlegenheit suhlt, sich gegenseitig zerfleischt, um die richtigen Vokabeln feilscht - statt das Risiko zu erkennen in dem sie sich tatsächlich befindet und entschlossen um die Seele unserer Demokratie kämpft. Ja, die Menschen sind doof, ignorant, ungebildet und manipuliert - is halt so, war schon immer so. Wir können und DÜRFEN aber nicht erhobenen Hauptes mit der Überzeugung wir seien schon auf der richtigen Seite der Geschichte und die dummen manipulierten Massen würden uns schon folgen wenn wir ihnen alles nur richtig erklären in den Untergang gehen. Denn genau das passiert gerade. Wenn wir die dummen ignoranten Idioten nicht genau da abholen wo sie stehen sind sie weg.
Wenn ich durch irgendeinen beliebigen Social Media Kanal von die Linke zappe, dann geht es zu 85% um Vermögensungleichheit, Vermögensteuer, Mietpreise und Sozialabbau.
Dass es der Linken immer nur um Gendersternchen gehe, ist halt ein merkwürdiger Mythos, den Wagenknecht und CDU/AfD krass befeuern und Medien dankend aufgreifen, weil das Klicks bringt.
Ganz ehrlich, ich hab irgendwie das Gefühl, su hörst mir nicht zu. Du willst unbedingt die Schuld für den Zustand unserer Demokratie bei Regenbogenkapitalismus und Pinkwashing sehen und willst bloß nicht tiefer gehen. Bitte, wirf mal den einen oder anderen Blick über den Tellerrand.
Guck mal in das Wahlprogramm der Linken, für dir tiefergehende politische Analysen zu Gemüte, guck dir an, womit Queers, Migranten, Geflüchtete und Behinderte zu kämpfen haben, sieh dir mal an, wie Parteien wie die SPD oder die Union mit Krisen und Problemen umgehen. Und dann überleg dir, ob bunte Menschen auf der Milrampackung ein echtes oder ein von Populisten konstruiertes Problem ist.
Was genau meinst du mit "pushen"? Es wird ja nicht der Lebensstil beworben sondern das Produkt (bspw. der Käse) bildet bereits existierende Lebensstile ab.
Mit "pushen" meine ich, dass zunehmend häufiger Lebensstile und Personengruppen (vor allem in Marketingmaterial) abgebildet werden die zwar in der Form in DE existieren, aber eben nicht der Mehrheitsgesellschaft entsprechen - vermutlich der Versuch von Konzernen (bzw. deren Marketingabteilungen) eine auf den (deutlich diverseren) amerikanischen Markt abgestimmte Werbestrategie in Deutschland bzw. Mitteleuropa zu fahren.
Also ich gehe absolut mit dass das wieder Regenbogenkapitalismus ist. Die Firma interessiert sich nur soweit für alternative Lebensstile solange die sich absehbar in Umsatz umrechnen lassen.
Aber warum ich ein bisschen ein Korinthenkacker bin was die Wortwahl angeht ist das ich merke wie sich Begriffe (oftmals absolut unbeabsichtigt) einschleichen die im Prinzip eine weitere Ebene (bspw. der Werbung) andeuten.
Das Ziel der Werbung ist ihre Produkt(e) zu verkaufen.
Ich glaube nicht das sich Milbona oder Milka sich dafür interessiert ob ich Hetero oder Queer bin, solange mein Geld in deren Tasche landet.
Deshalb hatte ich auch noch mal nachgehakt wegen "pushen" . Weil man könnte es ja so verstehen das es eine weitere Ebene gibt die einen anderen Zweck verfolgt und zwar das "bewerben" von Lebensstilen. Und auf die Frage "wer" das macht wird dann leider oftmals auf eingebildete Feinde verwiesen.
[Der bekannteste Vertreter dieser Gattung von eingebildeten Feinden wäre bspw. das "internationale Finanzjudentum". Eine unbekannte, unsichtbare Macht die trotzdem allgegenwärtig ist und einen zu zerstören sucht]
Ich denke jetzt nicht das du das meintest aber ich musste halt nachfragen.😅
DANKE... ich glaube zumindest einer der Anwesenden versteht worauf ich hinaus möchte 😀
Ich denke einfach, dass dieser "Regenbogenkapitalismus" (den Begriff kannte ich noch gar nicht) nicht gerade unschuldig an der zunehmenden Ablehnung dieser Lebensstile / Personengruppen ist. Wenn Helga und Herrmann (oder meinetwegen Achmed und Aische) einkaufen gehen und ihnen auf der Käseverpackung etwas entgegenspringt das absolut nicht in deren Weltbild vorkommt wird das nicht zur Aufklärung und Akzeptanz beitragen sondern eher zum genervten Gedankengang "jetzt wollen DIE mir schon beim Einkaufen ihre verschwulte Politik aufdrücken" (mal polemisch ausgedrückt).
Musst dich nicht bedanken :P
Ich freu mich einfach wenn man solche Missveständnisse aufgelöst bekommt :3 Die Situation ist eh schon ziemlich angeheitzt und wir haben nur eine realistische Chance wenn wir zusammenhalten 💪