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[-] Nachtara@feddit.de 146 points 2 years ago* (last edited 2 years ago)

Als jemand der ursprünglich selber aus Thüringen kommt, glaube ich nicht dass man diese Leute zurückholen kann, solange die AFD existiert.

Diese Art Leute gab es dort schon immer und es wird sie immer geben. Eigenes Haus, genug Geld zum Leben, aber schimpfen. Es wurde schon vor 20 Jahren geschimpft, es wird auch heute geschimpft.

Alle anderen, vom Nachbarn bis zum Kind in Afrika kriegen mehr, ohne was dafür zu tun. Die Regierung macht ihnen das Leben schwer, aus purer Bosheit. Und sie kriegen nichts. Und wenn sie doch was kriegen, müssen sie Steuer darauf bezahlen. Und die Steuer muss man jetzt im Internet machen. So eine Frechheit, das kann doch keiner. Und auf der Sparkasse ist keiner mehr. Nur noch Computer und wenn man die falsche Taste drückt ist die Karte weg und das Konto leer. Und das Geld nehmen die dann und geben es "denen". Und der letzte Arzt ist jetzt in Rente und jetzt muss man so lange fahren und der neue Arzt ist irgendeo ein Jungspund und nen komischen Namen hat er auch. Der hat doch keine Ahnung von den Krankheiten hier bei uns. Und warten muss man auch immer so lange. Jetzt soll ich meine Heizung austauschen, die ist doch gerade erst neu, hab ich direkt nach der Wende einbauen lassen. Das kostet wieder, obwohl ich dar gar kein Geld habe........

[-] Dagker@feddit.de 54 points 2 years ago

Solche Boomervögel gibt es leider überall, auch im Westen. Hab ein paar solcher Gestalten im Dorf, die trotz Haus, SUVs in der Einfahrt und guten Job eine solche Miene ziehen, dass das Bauernpaar aus dem Gemälde "American Gothic" wie Glücksbärchis wirken.

[-] Nobsi@feddit.de 29 points 2 years ago

Und dann soll ich auch noch son Pumpendingens einbauen, mein Heizungmontör sagt aber, die sind noch nicht ausgereift und verbrauchen voll viel Strom. Und meine Kinder schreiben so schlechte Noten in der Schule.

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[-] llii@feddit.de 97 points 2 years ago

Bevor ich mich verabschiede, frage ich die Thüringerin nach ihrem Namen. „Oh“, sagt sie, „ich möchte meinen Namen nicht nennen. Zum Schutz meiner Kinder. Die Eltern von Mitschülern sind AfD-Politiker. Und ich will nicht, dass meine Kinder dadurch Probleme kriegen.“

Das ist die Zukunft unter der AfD.

[-] aski3252@lemmy.world 12 points 2 years ago

Dieser Teil ist sehr wichtig für Rechts populisten, sie wollen ihre Wählerschaft so gut wie möglich isolieren und sie dazu bringen, dass sie sich als verfolgte Aussenseiter sehen. Je stärker die AFD Wähler sozial isoliert werden/sich selbst isolieren, desto einfacher ist es, sie noch mehr nach Rechts zu drengen.

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[-] 0x10097110@discuss.tchncs.de 84 points 2 years ago* (last edited 2 years ago)

Der Artikel ist nicht sonderlich gut, aber die Kernursachen für die Wut der Menschen werden da schon berührt.

Die Schulen sind marode, es gibt zu wenige Lehrer.

Im Saale-Orla-Kreis arbeiten so viele Frauen und Männer im Niedriglohn-Sektor wie kaum woanders in Deutschland.

Sie selbst arbeite drei Schichten in einem Unternehmen, das optische Geräte herstellt, und verdiene knapp über Mindestlohn.

Da wurde soziale Sicherheit genommen. Das geht an die Identität und erzeugt Existensängste. Jede Bundesregierung der letzten 30 Jahre hat da was beigetragen - entsprechend gibt es auch 0 Vertrauen in irgendeine etablierte Partei. Und während das jetzt vielleicht noch nicht für 'ne AfD Bundesregierung reicht, so wird das in 2-3 Legislaturen schon anders aussehen. Ohne massiven sozialen Ausbau bleibt der Trend, wie er ist.

[-] Myro@lemm.ee 35 points 2 years ago

Sehr gut zusammengefasst. Es ist nicht eine konkrete Aktion oder Partei, es ist das Resultat aus jahrzehntelanger Misswirtschaft auf sozialer Ebene. Und diese betrifft Menschen direkt.

[-] GalataBridge@feddit.de 14 points 2 years ago

Ich werfe auch noch dieses Zitat rein:

Nicht nur den Kurs der Bundesregierung hält der Thüringer für bedenklich, auch deren Personal. „Bei den Grünen und der SPD haben manche keinen Berufsabschluss und kein abgeschlossenes Studium. Die haben nichts gelernt, machen aber große Politik“, sagt er. „In meinen Augen haben die kein Recht, uns zu regieren.“

Dem muss ich zustimmen. Ich kann eine Grünen-Chefin nicht ernstnehmen, die nie im Arbeitsleben drin war, sondern gleich nach dem Abi in die Politik gegangen ist und sich da, sorry, "hochgeredet" hat, ohne Ausbildung, Studium, Berufserfahrung, nichts.

Und was auch noch bei vielen hängengeblieben ist, ist die Grünen-Bundestagskandidatin aus dem Saarland, die auf Listenplatz 1 stand, und auf einer Pressekonferenz nicht eine Frage ordentlich beantworten konnte.

Da braucht man sich halt nicht wundern, dass der Eindruck entsteht, dass gerade bei den Grünen richtige Kompetenzen nicht zählen.

[-] brainrein@feddit.de 40 points 2 years ago

Bei den Leuten ist exakt das hängen geblieben, von dem die AfD gesagt hat, dass es hängenbleibenwert ist und woran die AfD sie auch immer wieder erinnert. Das etliche AfD-ler sich als völlig ignorante Idioten geoutet oder als Verbrecher entpuppt haben zählt auf der anderen Seite nichts.

Sie reden vom Versagen der Regierung und wissen erstens nichts darüber was die Regierung will, was die Regierung tut oder was die Regierung tun müsste um eine gute Regierung zu sein.

Sie setzen sich nicht mit der Welt und ihren Problemen auseinander, sie sondern AfD-Sprech ab.

[-] WuergerLarsDietrich@feddit.de 22 points 2 years ago* (last edited 2 years ago)

Ich find die Einstellung echt schade und gefährlich. Darf ein Arbeitsloser, 40 jähriger ohne Studium auch keine Politik machen? Oder nurnoch 50+ jährige Sudierte die 20 Jahre ne Firma geleitet haben?

Und hat jemand

ohne Ausbildung, Studium, Berufserfahrung, nichts

nicht vllt einen anderen Blick auf die Probleme der Gesellschaft?

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[-] aksdb@feddit.de 14 points 2 years ago

Ja toll, dafür wählen sie dann eine Partei, die gescheiterten Geschichtslehrern mit Nazi-Ideologie nacheifern und wo irgendwelche Malermeister über volkswirtschaftliche Probleme philosophieren. Das ist natürlich viel besser.

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[-] Anamana@feddit.de 12 points 2 years ago

Stimme dir vollkommen zu. Es gibt schlicht keine Partei, außer den Linken, die ernsthaft die finanzielle Ungleichheit in der Gesellschaft angehen wollen. Aber die sind politisch halt unten durch. Und was machen die Leute dann? Sie wählen eine Partei die es noch schlimmer macht.. ein Traum für alle Reichen und den Kapitalismus. Könnte nicht besser kommen.

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[-] avapa@lemmy.world 72 points 2 years ago

Dafür, dass die eine Frau bei Zeiss(?) drei Schichten schiebt und kaum mehr als Mindestlohn erhält, können die Flüchtlinge auch nichts. Das ist wieder einmal ein klassisches zur Seite schauen und Niedertreten von Leuten, denen es noch schlechter geht als einem selbst. Vielleicht sollte die gute Frau sich fragen, warum sie denn so ausgebeutet wird?

[-] SirSamuelVimes@feddit.de 14 points 2 years ago

Zeiss ist laut Google auch Deutschlandweit Tarifgebunden. Mindestlohn ist da nicht möglich. Aber es könnte natürlich auch ein Zulieferer oder Konkurrent ohne Tarifbindung sein.

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[-] Lemmchen@feddit.de 65 points 2 years ago* (last edited 2 years ago)

Die grünen Spitzenpolitiker Robert Habeck, Annalena Baerbock, Ricarda Lang – für viele im Saale-Orla-Kreis eine Zumutung. Kanzler Olaf Scholz – ein zwielichtiger Mann, von dem sie nicht mal einen Gebrauchtwagen kaufen würden. „Dem glaube ich kein Wort“, diktiert mir einer in den Block. Und Christian Lindner von der FDP? Ein aalglatter Politiker, der mit ihren Sorgen und Problemen so viel anfangen kann wie ein Veganer mit einer Thüringer Rostbratwurst. So denken sie hier in Thüringen. Viele zumindest.

So weit, so verständlich. Aber absolut kein Grund deshalb rechtsradikal zu wählen.

Ich frage nach einem Beispiel. „Die Schulen sind marode, es gibt zu wenige Lehrer“, antwortet Frau Weithaas. „Unser Sohn geht in die 7. Klasse. Der hat 12 bis 15 Stunden Ausfall pro Woche und keinen Physikunterricht. Chemie nur eine Stunde, Biologie nur eine Stunde – was sollen denn die Kinder für später mal lernen? Das ist doch eine Katastrophe.“

In welcher Welt leben die, dass die glauben, die AfD würde für bessere Verhältnisse an unseren Schulen sorgen?

Der selbständige Handwerker und Bundeswehr-Reservist Sandro Schmidt, 46, aus Oettersdorf bei Schleiz sagt: „Das größte Problem ist der Zuzug von Ausländern. Überall fehlt es an Geld, aber dort spielt Geld keine Rolle. Dabei ist unsere Integrationspolitik der letzten Jahrzehnte nicht gerade eine Erfolgsgeschichte.“

Na klar, das größte Problem...

Diese Leute wählen wissentlich rechtsradikal und die Begründung dafür sind "die da oben". Was will man mit so Leuten noch anfangen?

[-] Hubi@feddit.de 58 points 2 years ago

Als ich ihn auf die Grünen und deren Klimapolitik anspreche, dreht der bullige Mann ab. Er wolle dazu lieber schweigen. Sonst würde man ihn in die Ecke stellen: „Als Nazi“.

Das ist ja komisch, wie kann das denn sein, das ist ja komisch!

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[-] samsy@feddit.de 53 points 2 years ago* (last edited 2 years ago)

Ich bin gebürtig aus Thüringen und schäme mich jedesmal in Grund und Boden. Nicht nur wegen der politischen Nachrichten, sondern auch wenn ich mit der Verwandtschaft rede in der Heimat, in Sachsen das gleiche. Einzig normal geblieben ist die Berliner Verwandtschaft.

Ich Frage mich dann immer, warum ist es ein Grund des Wohnortes? Verwandtschaft Leipzig, alles gut, Erzgebirge ein Grauen. Ich habe gerade nach Thüringen und Erzgebirge den Kontakt komplett abgebrochen. Die sind dort fern jeder Vernunft. Menschen die man von klein auf kennt und immer für vernünftig hielt, hauen Parolen raus und Ansichten, dass es einem kalt den Rücken runterläuft.

Ich fürchte, da ist politisch bereits alles verloren. Die wollen die NSDAP zurück. Natürlich sehen die das nicht so und reden um den heißen Brei, wenn man die Nazi-Karte zückt, aber der Hass gegen Migranten und Grüne ist unfassbar.

Und ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels, diese Menschen wieder zur Vernunft zu bringen. Besonders da uns politische Entscheidungen bevorstehen die genau deren Ängste bedient

Deutschland brauch wirtschaftliche Migration aufgrund unserer Geburtenschwachen Jahrgängen. Und die Grünen müssten wenn es nach dem Pariser Abkommen geht in die Vollen gehen (Stichwort: Verbotspartei).

Je mehr wir uns wirtschaftlich und klimatisch durch die Herausforderungen der kommenden Jahre kämpfen, umso größer wird deren Wut, weil sie das einfach nicht wahrhaben wollen.

Edit: Herrje waren da viele Schreibfehler.

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[-] Rayleigh@feddit.de 51 points 2 years ago* (last edited 2 years ago)

TLDR: Mangelde politische Bildung, Desinformation, Kurzsichtigkeit, Egoismus, Missgunst, Suhlen in der Opferrolle und Rassismus und Homophobie. Alles keine Überraschung.

"Und er hat nichts mit rechts zu tun. Der ist kein Extremist. Der war auch schon bei uns auf dem Dorfplatz. Ein sympathischer Mensch.“

Das muss doch Satire sein.

[-] Chariotwheel@kbin.social 13 points 2 years ago

Ich mag dieses "Suhlen in der Opferrole"-Narrativ nicht, als ob es den Leuten im Osten nicht wirklich schlecht ginge.

Aber als jemand der im ländlichen Sachsen aufgewachsen ist, kann ich nur sagen, dass ich in keinster Form von PEGIDA oder irgendeinem AFD Ergebnis überrascht war. Die Populisten sind aktiv und haben furchtbaren Boden.

[-] Rayleigh@feddit.de 11 points 2 years ago

als ob es den Leuten im Osten nicht wirklich schlecht ginge.

Ganz klar, das habe ich auch nicht in Frage gestellt. Das ist aber 1. zu einem nicht geringen Teil selbstverschuldet und 2. wählt man dann eine Partei die daran garantiert nichts ändern wird. Wie man es im Text liest: es ist halt bequem sich immer als Opfer zu sehen und den "da Oben"/den Flüchtlingen/den Städtern die Schuld zu geben und sich nicht selbst zu hinterfragen.

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[-] Arnj@kbin.social 46 points 2 years ago

„Statt um die Mehrheit der Bürger kümmern die sich um Minderheiten und Probleme, die eigentlich keine sind. Gender-Sprache zum Beispiel ist totaler Nonsens. Oder die sexuelle Orientierung. Soll doch jeder machen, was er will, aber nicht andere Leute damit nerven. Wir haben hier ganz andere Sorgen.“

Ich kenne halt genau eine Partei, die da Zeit reinsteckt sich mit diesen Themen zu beschäftigen, und genau die wählen die halt....

[-] NeoMoss 38 points 2 years ago

Die leben einfach in einer gefühlten Realität, gefüttert von Angst und Hass. Dann noch jede Lüge von Springer Presse und Co mitgenommen wo ins Weltbild passt.

Die erreicht man auch nicht mehr durch Politik, es gibt ja in ihren Augen schon klare Schuldige an ihren Problemen. Das sich an den echten Problemen nichts ändert wenn die AFD an der Macht wäre ist egal, bis dahin gibt es dann neue schuldige für ihre Probleme.

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[-] Holzkohlen@feddit.de 34 points 2 years ago

Wie wärs denn einfach mal mit Umverteilung? Schön von oben nach unten, wie man das so liest müsste das der Afd ne Menge Wind aus den Segeln nehmen. Die Antwort gegen rechts muss mehr linke Politik sein. Womit ich ausdrücklich nicht die Linkspartei meine. Mit ihrem Anti-NATO Schwachsinn sind die für mich auch unwählbar.

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[-] homoludens@feddit.de 31 points 2 years ago

Weil sie Nazis sind?

Mir wird jedenfalls nicht klar, was dieser Artikel bringt, außer dass Nazipropaganda auf einer großen Plattform wiederholt wird.

[-] Merion@feddit.de 21 points 2 years ago

Weil sie Nazis sind?

Und damit mache ich jetzt was? Alle im Osten Nazis, kann man eh nix mehr machen, wird halt alles unter AfD-Regierung kommen?

Das ist doch kein Ansatzpunkt für eine Veränderung in eine positive Richtung. Das ist das Ende. Sind halt so, weil sie so sind. Punkt. Fertig. Muss ich mich nicht mehr damit beschäftigen.

[-] PonyOfWar@pawb.social 13 points 2 years ago

Man wird nicht als Nazi geboren. Wenn man irgendwas gegen diesen Trend tun möchte, dann muss man auch verstehen warum die Leute so ticken. Das ist keine Gruppe die klein genug ist um ignoriert zu werden.

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[-] aski3252@lemmy.world 13 points 2 years ago

Weil sie Nazis sind?

Ich glaube der Grund für den Erfolg ist nicht (nur) dass sie Nazis sind, sondern eben dass sie viele überzeugen können dass sie keine Nazis sind bzw. dass sie zu Unrecht als Nazis bezeichnet werden.

Klar, jeder der sich mit Politik und der Geschichte auskennt sollte verstehen, für was die AFD steht. Aber genau dort knüpft die AFD ja an, bei den Leuten, die sich von der normalen Politik verlassen fühlen.

Mir wird jedenfalls nicht klar, was dieser Artikel bringt

Es ist definitiv sehr wichtig, dass man genau herschaut, weshalb so viele Meschen, unter anderem Menschen welche mit positiven Gefühlen auf die DDR zurückblicken, die AFD wählen. Einfach abzublocken und zu sagen "die AFD ist eine Nazi Partei, jeder der AFD wählt ist ein Nazi" führt nicht dazu, dass die AFD weniger Erfolg hat..

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[-] SirSamuelVimes@feddit.de 11 points 2 years ago

Interessant! Der AFD bzw. den AFD-Wählern wird vorgeworfen, sie würden auf extrem umfangreiche Probleme mit sehr einfachen Lösungsvorschlägen reagieren (Ist auch meine Meinung). Das gleiche muss man dann doch aber auch den Leuten vorwerfen, welche die die AFD-Wähler pauschal als Nazis abstempeln, oder nicht? Es wird im politischen Diskurs von Links wie Rechts viel zu sehr in Extremen gedacht und damit gesellschaftliche Mauern errichtet. Ich habe leider auch viele Bekannte, welche die AFD wählen. Aber dennoch können wir offen miteinander über alles Diskutieren. Häufig (wie im Artikel beschrieben) sind viele Menschen im Alltag nicht in der Lage sich ausreichend zu Informieren. Und da kann ich dann teilweise ansetzen und einen Standpunkt verändern. Und manchmal ändere ich auch meinen, weil ich von Problemen erfahre, welchen ich in meinem Alltag nicht begegne.

[-] tryptaminev@feddit.de 16 points 2 years ago

Weil jeder, der sich ein bisschen mit den politischen Positionen ser afd auseinandersetzt erkennen muss, dass sie nichts für die "kleinen Leute" tun werden, sondern lediglich bei Rassismus und Menschenverachtung am Start sind.

Die AfD war lange gegen den Mindestlohn, bis sie gemerkt hat, dass sie nur mit rassistischer Hetze das nicht überdecken kann. Ansonsten hat die AfD aber keinerlei Lösungen für die "Abgehängten" denen sie Sündenböcke verkauft.

Wer darauf reinfällt, will drauf reinfallen. Und das man darauf reinfallen will, liegt nunmal darin, dass man den inneren Nazi nach außen kehren will. Die Leute waren vorher nicht weniger fremdenfeindlich. Sie haben es nur für sich behalten, weil die gesellschaftliche Stimmung ihnen noch vermittelt hat, dass das tabu ist. Jetzt mit der AfD wird das soweit normalisiert, dass sie das offen ausleben können und mit Begeisterung tun. Da kann man noch so viel in Schulen, Wirtschaft und Soziales investieren, die Leute werden den Nazi nicht wieder in die Flasche packen, wenn sie nicht auf gesellschaftlicher Ebene dazu gebracht werden.

Um mal vom Osten wegzukommen, die AfD Hochburgen im Westen sind häufig die Villenviertel am Stadtrand. Die Leute wählen den scheiß zu fordererst weil sie Nazis sind und reden es sich dann im Nachgang zurecht.

Es wurde mal eine Liste mit Teilnehmer eines AfD Parteitags geleakt. In meiner Stadt waren beide Delegierte aus dem Reichenghetto.

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[-] tigaente@feddit.de 31 points 2 years ago

Die Leute aus dem Artikel werden ganz schön Augen machen wenn die afd wirklich mal an die Macht kommt (Gott bewahre), mit der Realität konfrontiert wird und sich dadurch für "die kleinen Leute" nichts zum besseren wendet.

Das ist nämlich die schöne Situation für die afd. Sie tragen keine Verantwortung (auch keine historische, weil sie hatten ja noch nie Regierungsverantwortung) und können deswegen überall den Finger drauflegen und nach allen seiten austeilen

[-] Hubi@feddit.de 19 points 2 years ago

Diese Sorte Mensch kann sich nicht eingestehen, wenn es trotz der selbstgewählten Regierung scheiße läuft. Bestes Beispiel sind die USA oder Russland. Im Zweifelsfall sind immer irgendwelche anderen schuld.

[-] Sodis@feddit.de 16 points 2 years ago

Dass das nicht hilft, sieht man in den USA. Solange die AfD für einen Sündenbock sorgt, dem es noch schlechter geht, als "den kleinen Leuten", werden sie weiter gewählt. Man muss nichts für die Menschen tun, es reicht vollkommen etwas gegen Minderheiten zu tun und denen die Schuld für alles in die Schuhe zu schieben (und natürlich den etablierten Parteien).

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[-] hubobes@vlemmy.net 31 points 2 years ago

Wie eine AfD als Regierungspartei aussieht könnt ihr bei uns in der Schweiz beobachten. Die SVP ist mit 25% die stärkste Partei. Die Probleme der Menschen lösen sie nicht. Arbeitnehmerrechte, Sozialversicherungen, Altersvorsorge, etc. wurde alles von Mitte bis Links geschaffen.

Die SVP bringt belanglose Ideen ein welche dem Land im besten Fall schaden (neuste Idee, Wahl und Stimm-Bevölkerungslimit von 10 Millionen). Gewählt werden sie trotzdem weil sie angeblich halt einfach noch zu wenig Macht haben um die Probleme wirklich anzupacken.

Aber das macht gefühlter sozialer Abstieg. Und selbst wenn der Abstieg echt ist sind Ausländer halt die einfachere Antwort als soziale Ungerechtigkeit.

[-] Sibbo@sopuli.xyz 29 points 2 years ago

Da wird einem so ein bisschen die Taktik der AFD deutlich. Armen Menschen erzählen, dass ihre Armut und ihre Probleme Schuld der Regierung sind, und dann erzählen, dass es die AFD besser machen würde. Erinnert mich stark an die NSDAP.

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[-] taladar@feddit.de 24 points 2 years ago

Wenn man sich die Gründe so durchliest wird relativ schnell klar dass die auf die gleiche Hetze reinfallen wie bereits die Republikaner in den USA und die Tories/Brexit Party/Reform UK/DUP/... in UK.

[-] SirSamuelVimes@feddit.de 12 points 2 years ago

Ich finde es schade, dass im Artikel kaum konkrete Probleme benannt wurden. Einerseits der Lehrermangel mit 12-15h Unterrichtsausfall pro Woche, was heftig ist, und dann die geringe Rente mit 1000€, was leider Jahrelang absehbar war und zum riesen Problem werden wird. Der Werkstattbesitzer erwähnt noch stärkere Auflagen und Steuerlast, aber keine Zahlen oder Entwicklungen. Es ist die Frage ob der Autor hier keine weiteren Daten bekommen hat, oder er nicht gefragt hat.

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this post was submitted on 06 Jul 2023
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