Irgendwie muss man ja auf seine 70 kommen
Dieses Produkt unterstützt die Kaufkraftparität heißt: Kann dir egal sein was die Herstellung kostet, du hast genug Geld kannst uns ruhig mehr geben als das Produkt wert ist.
Gut hier war es sonst kaputt. Vielleicht auch nur die Anzeige und es waren +21%
Berlin, 16.15 Uhr: Franz Josef Wagner wirkt erfrischt, nach fünf Stunden komatösem Schlaf. Das Sodbrennen ist heute mal erträglich, und die Stimmen im Kopf schweigen noch. Er lächelt. Sein Arzt hat ihm gesagt, dass er wohl bald eine neue Niere braucht — aber bis dahin funktioniert der Aquarien-Feinfilter von OBI sehr gut.
Beschwingt öffnet sich Wagner eine gute Flasche französischen Landwein. Ein feines Tröpfchen von 2011, gute Lage, nicht zu viel Tannin. Vorsichtig gießt er das Weißbierglas voll und setzt sich an die Schreibmaschine.
Liebe Annette Schavan! Es ist mir peinlich, Sie wegen des angeblichen Doktorklaus anzusprechen. Es ist, wie wenn man eine liebe, nette, ältere Dame an der Kasse bei Lidl verdächtigt.
Na, das ist ihm doch schon mal gut gelungen. Grinsend greift Wagner nach rechts und ins Leere. Nanu? Wann hat er denn das Weißbierglas zerschlagen. Und wo ist der gute Landwein? Und warum ist er nackt und riecht so komisch? Und warum ist es schon dunkel?
Fahrig greift Wagner nach dem Tetrapak mit billigem, italienischen Traubenurin und lässt sich die Plörre in den Hals laufen. Er hat schon mit 17 gelernt, den Schluckreflex zu unterdrücken — das kommt ihm jetzt zugute. Beim Absetzen schneidet er sich leicht an den zerbissenen Kanten des Tetrapaks. Irgendwann muss er sich eine neue Schere kaufen — auch wenn sie sie ihm sowieso sofort wieder weg nehmen. Da war doch was? Ach, richtig: Der Brief!
Mühsam fokussiert Wagner auf das Blatt… Wer hat denn den Mist geschrieben? Wer ist Schavan? Und wer ist dieser Doktor Klaus? Der Pfuscher, der ihm den Aquarienfilter eingesetzt hat? Die Schmerzen sind mörderisch. Konzentrier dich! Du kannt es doch, Hans-Jürgen! Ähhh… Franz Josef…
Sie haben ein wunderbares, unverheiratetes Lehrerinnengesicht. Ihre Frisur ist bubihaft. So kämmten sich Frauen vor 30 Jahren. Sie sind wie eine Cousine, die keinen Mann bekommen hat.
Wagner bricht weinend über der Maschine zusammen und staucht sich eine Rippe an der leeren Scharlachberg-Flasche. Er wirft sie zu den anderen. Alles kommt wieder hoch… die Familienfeier vor 30 Jahren… die unverheiratete Cousine mit dem Bubi-Kopf… der Apfelkorn… das Kind mit seinem Gesicht… die Schande.
Er schickt den Nachbarsjungen zu Lidl, zwei neue Flaschen Queen-Margot-Whisky kaufen. Warum kann er sich nur diesen Namen merken? Es gibt so gute Sachen da… zum Beispiel diesen einen Cognac… oder den mit dem Wildschwein… aber er kommt nur auf Queen Margot.
Endlich kommt der Junge wieder. Die Tür ist blockiert… Wo kommt dieses Fässchen her? Wirf das Ding doch einfach durch die Scheibe! Wagner schneidet sich an einer Scherbe — aber Queen Margot streichelt ihm sanft die Schmerzen weg.
Um 23 Uhr kommt die korsische Putzfrau. Sie wischt die Kotze weg und bringt die Flaschen zum Container. Es ist nicht weit, Wagner hat ja seit 2003 einen eigenen im Hof.
Sie rollt Wagner ins Badezimmer und kärchert ihn ab, bevor sie den Notarzt ruft. Dann schreibt sie, wie immer, schnell die Kolumne zu Ende. Sie kann nur wenig Deutsch, aber dafür reicht es immer.
Ein paar Kolumnen hat sie ja auch schon komplett selbst geschrieben und es hat keiner gemerkt. Man muss nur einfach das aufschreiben, was man beim Einkaufen zuletzt gehört hat. Und vielleicht noch ein paar Sätze aus der Zeitung auf der Treppe. Wenn es zu lang wird, streicht der Drucker einfach was weg.
Wahrscheinlich essen Sie gerne Ziegenkäse.
Ich glaube nicht, dass Sie eine Betrügerin sind.
Wissenschaftler müssten untersuchen, ob ein Doktortitel ein Ersatz für Liebe ist.
Fuchs auf Schwanenjagd in Kanal erfroren.
Melanie mag ihren Popo.
Herzlichst, Ihr F. J. Wagner
Das funktioniert nur wenn du Milliarden an Steuergeldern veruntreust. Du wirst dann außerdem Bundeskanzler (gehe nicht über Los und ziehe keine €4000 ein)
Dann auf zu OpenStreetMap und den Fehler korrigieren! Alle Mapper und Benutzer der Karte wären dir zutiefst dankbar.
OpenStreetMap ist ein freies Projekt ähnlich der Wikipedia um eine Karte zu erstellen, du hilfst also nicht nur dabei Konzernen ihre Taschen zu füllen.
Weil man sich politische Teilhabe immer noch leisten können muss. Wenn man schon gerade so am Existenzminimum ist hat man vielleicht einfach nicht die Zeit und die Nerven so eine Petition zu zeichnen.
Why it is a bad idea to offer public services on a for profit platform: A case study
Huh nichtmal bei Lemmy bin ich schnell genug um mit aktuellen Nachrichten zu punkten.
Das ist ja ausgezeichnet!
Das war leider abzusehen. Einen Plattformwechsel kann man eben auch nicht von oben verordnen, die Leute müssen so lange selbst merken das es scheiße ist wie es ist bis der Netzwerkeffekt stark genug wird die ewigen Mitläufer anzusaugen.
edit: In diesem speziellen Fall hilft natürlich auch nicht das die Lemmy Erfahrung bisher, speziell zur Stoßzeit ziemlich mies ist.
Schließe mich ausnahmsweise an, der Schritt weg von Systemen die von einer Firma kontrolliert werden ist wichtig in allen online Belangen.
Außerdem ist es der nächste proprietäre Hoster, direkt nachdem ein proprietärer Hoster einen verbrannt hat...
Visual Studio, eine Programmierumgebung von Microsoft.