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submitted 13 hours ago by jul@discuss.tchncs.de to c/dach@feddit.org

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Es scheint für viele schwer erträglich zu sein, dass die Partei keine Kopie der Grünen sein will, also früher mal friedensbewegt und heute „realpolitisch“ nur noch in einer militärischen Logik denkend, egal was es kostet. Dabei ist genau das der Wert der Linken: dass es im Bundestag wenigstens eine Stimme gibt, die nicht einfach mitmarschiert, sondern die Renaissance des Militärischen in Frage stellt. Ohne dabei entweder naiv oder mutwillig – wie die Kremlparteien AfD und BSW – die reale Bedrohung der europäischen Ordnung durch Putins Russland zu ignorieren.

Etwas mehr Rationalität würde der Debatte um die angeblich unumgängliche drastische Erhöhung der Verteidigungsausgaben guttun. So hat der Linken-Vorsitzende Jan van Aken recht, wenn er feststellt, dass bei den Militärausgaben kaufkraftbereinigt jährlich 430 Milliarden US-Dollar der europäischen Nato-Staaten 300 Milliarden US-Dollar Russlands gegenüberstehen. Ebenso eigentümlich ist es, wenn ignoriert wird, dass die Nato konventionell Russland weit überlegen ist. Da braucht es kein neues „Sondervermögen“, auch wenn das gerade die herrschende Meinung ist.

Eine Abschaffung oder Reform der Schuldenbremse wäre hingegen mit der Linken kein Problem: gegen die war sie von Anfang an. Damit ließen sich dann auch höhere Verteidigungsausgaben finanzieren. Eine andere Möglichkeit wäre, die Einnahmeseite des Bundeshaushalts zu verbessern, beispielsweise durch eine Reichensteuer. Dafür würde eine ganz normale Regierungsmehrheit reichen, wobei die Linke sicherlich zustimmen würde. Aber die Prioritäten derjenigen, die so laut tönen, es müsste drastisch aufgerüstet werden, sind dann offenkundig doch andere.

Wie absurd die gegenwärtige Diskussion ist, zeigt sich schon daran, dass dieselben, die behaupten, die EU-Staaten müssten jetzt Fantastilliarden ausgeben, um sich vor Russland zu schützen, ebenso behaupten, die EU-Staaten könnten der Ukraine auch ohne die USA zu einem Sieg über Russland verhelfen. Das eine wie das andere ist falsch. Was allerdings richtig ist: Auch wenn die USA ihre militärische Unterstützung für die Ukraine einstellen, könnten die europäischen Staaten dafür sorgen, dass Russland seinen Krieg nicht gewinnt.

[...]

Ja, dass die Linkspartei Waffenlieferungen an die Ukraine weiterhin ablehnt, kann und sollte kritisiert werden. Ohne die militärische Unterstützung des Westens hätte das angegriffene Land der Aggression Russlands nicht bis heute standhalten können.

[...]

Aber das Dilemma, in dem sich die Ukraine-Solidarität befindet, ist nicht der Linken geschuldet. Das Problem ist doch eher, dass die EU-Staaten mit der BRD vorneweg in den vergangenen Jahren nicht – wie von der Partei gefordert – bereit waren, eigenständige diplomatische Initiativen zum Beispiel mit China und anderen Brics-Staaten zur Lösung des Konflikts zu starten. Keine Ahnung, ob sie Erfolg gehabt hätten. Aber stattdessen nur auf die USA und sonst bloß auf Waffenlieferungen zu setzen, war ein Fehler.

top 50 comments
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[-] Samsy@lemmy.ml 3 points 4 hours ago

Lustig, hier wird wie wild über Waffen und Lieferungen geschrieben, aber der diplomatische Vorschlag der Linken kommt gar nicht zu Wort.

Es sollte inzwischen jedem bewusst sein, dass Russland längst Umwege eingeschlagen hat, um die Sanktionen. Daher sind es China und die BRICS-Staaten die man zur Vernunft zurück bringen sollte. Das dieser Weg nicht zielführend sein könnte spricht hier iwie keiner an.

[-] NewDay@lemmy.world 6 points 5 hours ago

Die Linke hat halt ihre russischen Wurzeln bis heute nicht vergessen. Van Aken will sogar abrüsten.

[-] Goldholz 16 points 9 hours ago

Das Rationalste ist Ukraine Waffen geben, dass diese, Russland mit ihren Eseln und Kriegsverbrechern aus deren Land vertreiben können! Und wir müssen sie in diesem Kampf für ihre Freiheit um jeden Preis helfen!

[-] gnuhaut@lemmy.ml 4 points 7 hours ago

Das ist ein Abnutzungskrieg und die Ukraine kann nicht mehr Leute an die Front schaffen als Russland. Da könnten 100% der noch vorhandenen Lagerbestände geliefert werden plus die Gesamtproduktion, die werden verlieren. Dass das scheinbar immer noch nicht bei allen angekommen ist, ist echt nicht zu fassen.

Ich hoffe alle, die immer noch nicht checken, was seit mindestens eineinhalb Jahren offensichtlich ist, werden mal hinterfragen, wenn/falls sie es irgendwann verstehen, wie es dazu kommen konnte, dass sie in einer solchen Desinformationbubble waren.

Und ich will bitte nicht, dass jetzt die NATO mit eigenen Truppen in den Krieg eintritt, um das nochmal rumzureißen. Das ist saugefährlich und bringt mindestens hundertausende Tote.

[-] Rotluchs@feddit.org 4 points 5 hours ago

Da könnten 100% der noch vorhandenen Lagerbestände geliefert werden plus die Gesamtproduktion, die werden verlieren.

Ich hoffe alle, die immer noch nicht checken, was seit mindestens eineinhalb Jahren offensichtlich ist

Für alle nicht-Militärexperten hier: Hast du Quellen? Und bitte nicht von Greenpeace.

[-] gnuhaut@lemmy.ml 1 points 5 hours ago

Der Reisner hatte erst einen Vortrag. Aber auch die älteren Vorträge und Interviews kann man sich ansehen. Ich habe in meinem anderen Kommentar was zu den Verlusten und den Soldatenmangel der Ukraine geschrieben.

[-] Tiptopit@feddit.org 7 points 7 hours ago

Die Ukraine braucht auch nicht mehr Leute an die Front schaffen, solange die Verluste im Vergleich zu Russland in einem vorteilhaften Verhältnis stehen. Russland kann diesen Krieg nicht ewig führen, weil es irgendwann schwierig wird die Verluste innenpolitisch zu rechtfertigen und die russische Wirtschaft leidet. Es ist ja auch nicht grundlos, dass Russland auf Nordkoreaner zurückgreift.

Und was ist bitte die Alternative? Aufgeben? Sich der russischen Herrschaft unterwerfen? Dann ist halt Moldau als nächstes dran.

[-] Goldholz 8 points 6 hours ago

Moldau, Baltikum, Rumänien, Polen, Bulgarien das sind die nächsten Ziele

[-] foenkyfjutschah@programming.dev 2 points 6 hours ago
[-] Goldholz 7 points 5 hours ago

Die grenzen der Sovjetunion

[-] gnuhaut@lemmy.ml 3 points 6 hours ago

Man weiß, dass die Ukraine Probleme bei der Rekrutierung hat (Bloomberg). Ukrainische Presskommandos kidnappen Männer mit brutalen Methoden. Viele Männer verstecken sich und trauen sich nicht auf die Straße (BBC).

Die russische Armee dagegen hat zwar 2022 eine Teilmobilisierung gemacht, aber seit dem werden nur Freiwillige rekrutiert, und die Armee wächst (Reuters).

Für Russland gibt es eine vernünftige Schätzung der gefallenen Soldaten bei Mediazona. Die Zählen ~96k bestätigte Tote, schätzen aber eher ~165k. Für die Ukraine gibt es UAlosses, aber das geht grad nicht. Meduza hat vor einem Jahr geschrieben:

If we assume the unlikely scenario in which the UALosses database is complete, the ratio of Russian to Ukrainian fatalities is 1.8-2 to 1. According to Meduza’s calculations, this is the maximum possible estimate “from above” in favor of Ukraine. This estimate, however, does not line up with Zelensky’s positing in a Fox News interview that Russia loses five soldiers for every one that Ukraine loses.

Also ist ein Verhältnis von 2:1 so was wie eine Obergrenze bei den Gefallenen (vermutlich ist es bei Verletzten ähnlich). Ehrlich gesagt halte ich das Aufgrund der Berichte über den Personalmangel der Ukrainer sowie Berichte zur überlegenen Feuerkraft und Nachschub der Russen für unrealistisch. Zum Vergleich: Die Ukraine hat nach Schätzungen momentan noch 30 Millionen Einwohner, Russland über 140 Millionen (Reuters). Das ist 1:5, die Zahlen gehen nicht auf.

[-] Goldholz 2 points 6 hours ago

Russland kämpft mit einer Armee ohne Waffen. 3 jahre, fast 1 millionen tote und die Armee zieht 60+ und 14/15 jährige sowie schwersverletzte ohne beine, frisch abgeschossen, an die Front.

Länder in NATO haben schon längst Truppen in Ukraine. Nicht an der Front, aber hinten, Ukraine helfen beim evakuieren und beschützen sowie Versorgung.

Ukraine mangelt es nicht an Truppen, Ukraine braucht Waffen

[-] Quittenbrot@feddit.org 23 points 12 hours ago* (last edited 9 hours ago)

So hat der Linken-Vorsitzende Jan van Aken recht, wenn er feststellt, dass bei den Militärausgaben kaufkraftbereinigt jährlich 430 Milliarden US-Dollar der europäischen Nato-Staaten 300 Milliarden US-Dollar Russlands gegenüberstehen. Ebenso eigentümlich ist es, wenn ignoriert wird, dass die Nato konventionell Russland weit überlegen ist.

Sehe ich aus zwei Gründen anders:

  1. Die Militärausgaben Russlands ~~sind mittlerweile höher als die Ausgaben aller europäischen Länder zusammen~~. [E: Nein, sind sie nicht. Es wurden PPP-Zahlen (Russland) mit Nicht-PPP-Zahlen verglichen.] Außerdem sind nicht die Ausgaben entscheidend, sondern die damit erworbenen Fähigkeiten.
  2. Es ist nicht "eigentümlich", dass die konventionelle Überlegenheit der NATO ggü. Russland ignoriert wird, denn diese ist nur gegeben, wenn Amerika mitmachen würde. Wer soll das denn Stand jetzt noch glauben?

Ohne dabei entweder naiv oder mutwillig

Mutwillig nein, aber naiv schon. Denn die Partei weiß keine Antwort darauf, wie die Ukraine heute ohne Waffenlieferungen noch existieren würde. In Zeiten, in denen sich die Amerikaner abwenden, werden die Europäer auch diese Lücken füllen müssen und Stand jetzt hat die Linke eine Position, bei der Wunsch und Handeln nicht zusammenpassen.

Ich finde auch absurd, dass immer so getan wird, als wäre es doch egal, weil die Partei nur so klein sei und es sei ja wichtig, dass auch diese Meinungen abgebildet würden. Der Autor sagt selber, dass es die Ukraine heute ohne Waffenlieferungen nicht mehr geben würde. Wir haben es also mit einer Meinung zu tun, die unmittelbar extreme Folgen für den Fortbestand eines anderen Landes haben würde. Damit lebt diese Meinung auf Kosten anderer - was nicht dem Grundgedanken der Solidarität entspricht, der eigentlich in dieser Partei wohnt. Klimawandelleugner oder Impfschwurbler leben auch auf Kosten anderer, ist es da auch wichtig, dass diese Meinungen ebenfalls vertreten werden? Dass es Parteien gibt, die nicht "einfach mitmarschieren in einer Welt voller umweltschützerischer/epidemologischer Realpolitik", sondern eisern am eigenen Sonderweg festhalten, weil sie die einzigen sind?

[-] NewDay@lemmy.world 1 points 5 hours ago

Die NATO ist auch ohne die United States of Tangerine stärker als Russland. Alleine Türkei würde Russland besiegen können. Atomwaffen haben wir auch, sodass Russland seine nicht einsetzen wird. Außerdem wurde schon mehrmals geleakt, dass der chinesische Präsident Putin vor einem Einsatz von Atombomben gewarnt hat. Wenn er China verliert, verliert er nicht nur den Krieg, sondern sein ganzes Land. Japan und Norwegen möchten ihre Inseln zurück, Finnland, Ukraine und Georgien möchten ihr besetztes Gebiet zurück und das China schon seit langen auf russisches Staatsgebiet schaut ist jedem klar.

Schöne grüße an Dagestan, die natürlich auch kein Bock auf Russland haben.

[-] Quittenbrot@feddit.org 2 points 4 hours ago

Die NATO ist auch ohne die United States of Tangerine stärker als Russland.

Nominell vielleicht. Aber ob wir die gesamte Breite der notwendigen Fähigkeiten abbilden könnten, weiß ich nicht. Beispielsweise Logistik: die Amerikaner haben Mensch und Maschine, um quasi überall auf der Welt ihre Truppen im großen Stil verlegen und versorgen zu können. Ob wir das auch könnten, eine breite Front mit Russland logistisch am Laufen zu halten.. von Depots ganz zu schweigen, wie lange hält unsere Munition?

[-] derGottesknecht@feddit.org 3 points 1 hour ago

Ich kann hier das neuste Video von Perun empfehlen dass sich mit dem Szenario befasst.

Es ist komplex und uns fehlen ohne die usa manche Fähigkeiten, aber Logistik ist bei uns z.b. einfacher weil die Front ja leider ned so weit weg ist.

[-] NewDay@lemmy.world 1 points 1 hour ago

Als würde das Russland alles schaffen können... Ihr müsst endlich aufhören so viel Angst vor Russland zu haben. Die russische Armee ist seit Jahrzehnten nicht mehr die 2. stärkste auf der Welt. Man sieht doch deren Probleme gegen die Ukraine, obwohl Russland mehr Soldaten, mehr Munition und mehr Waffen hat.

Nur weil die Bundeswehr ein miserables Munitionslager hat, hat es die Türkei nicht ebenso, denn die sind seit Jahren im Krieg gegen die PKK und Kurden. Die wissen schon wie man alles hinbekommt. Gleichzeitig hat man bei dem ukrainischen Angriff auf die russische Oblast, die bis heute unter ukrainischer Hand ist, gesehen, dass Putin nicht mal die ganze Grenze zu der Ukraine verteidigen kann, da die russische Armee überschätzt wird. Stell dir vor, dass Russland von allen Seiten angegriffen wird. UK mit Norwegen über den Norden, Schweden, Finnland und die Balten über die nordwestliche Grenze und Polen, Deutschland, Spanien und Frankreich über die Ukraine. Die Türkei über die Krim. Dann noch Japan dazu und der Putin hätte sehr schnell Interesse an echten Friedensverhandlungen.

[-] barsoap@lemm.ee 9 points 11 hours ago

Der IISS hat da ein dickes Ei gelegt und kaufkraftbereinigte mit nicht bereinigten Zahlen verglichen, Anders Puck Nielsen hat da ein Video

Europa könnte Russland -- gerade in seinem jetzigem Zustand -- schon selbst schlagen aber bequem wäre das nicht. Wir wollen nicht in eine Situation rutschen wo wir uns zwischen Selbstverteidigung und unserer wirtschaftlichen Stellung in der Welt entscheiden müssen, Kriegswirtschaft ist allgemein nicht so dolle, deshalb ist es wichtig genügend auf Lager zu haben, und auch genügend Produktionskapazitäten, damit es im Ernstfall nicht eng wird weil erstmal nachgeholt werden muss. Merkt man ja jetzt auch ganz schön im Moment: Eigentlich müssten wir in der Lage sein der Ukraine mehrere Panzer am Tag zu schicken ohne auch nur in's Schwitzen zu kommen.

Viel Geld könnte man alleine schon durch gemeinsame Beschaffung sparen, denn bei Kriegsgerät kommt es gerne mal vor dass man für doppelt so viel Geld die zehnfache Menge kriegt, diese ganzen nationalen Kleinserien sind Geldverschwendung. Klar, wenn die Briten einen Panzer kaufen dann muss da ein Teekessel rein aber sowas kann man auch modular machen. Kannst auch weiterhin Deutschland auf Ketten und Frankreich auf Rädern haben aber die Türme sollten sich schon austauschen lassen.

An einigen Ecken und Enden wird Rüstung allein deshalb jetzt etwas mehr kosten weil US-Systeme ersetzt werden müssen und dazu bei den Herstellern komplett neue Kompetenzen erschaffen werden müssen. SeaHawks z.B, gibt keinen anständigen europäischen Marineschrauber. Die deutschen fliegen schön halten aber leider keine salzige Luft aus, wo gibt's die denn auch schon auf hoher See.

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[-] poVoq@slrpnk.net 8 points 11 hours ago

Die Militärausgaben Russlands sind mittlerweile höher als die Ausgaben aller europäischen Länder zusammen.

Sagt ein Rüstungsindustrielobbyverein der um sich die Zahlen schön zu rechnen einfach behauptet jeder Russische "Dollar" ist drei mal so viel wert wie ein Europäischer. Das ist Unsinn und durch keine realistischen PPP Berechnungen gedeckt. Im Gegenteil arbeitet eine Kriegswirtschaft ineffizienter und verliert dadurch einen Teil des Kaufkraftvorteils.

Was allerdings stimmt ist das die Europäer viel Geld für unsinnige Prestigeprojekte und unzuverlässige US Waffen ausgeben. Da ließe sich mit dem bereits reichlich vorhandenen Geld deutlich effizienter arbeiten.

[-] Quittenbrot@feddit.org 4 points 10 hours ago

Sagt ein Rüstungsindustrielobbyverein

Sagt eines der führenden internationalen Forschungsinstitute in dem Gebiet, dessen jährliche Publikation zum Thema Weltweites Militärpotenzial seit Ende der 50er eines der Standardwerke darstellt. Du weißt es besser als alle dort arbeitenden Forscher? Bitteschön.

Das ist Unsinn und durch keine realistischen PPP Berechnungen gedeckt.

Belege deine starken Meinungen mit starken Daten. Kritik ist leicht und einfach Aussagen in den Raum stellen ebenfalls. Eine bereichernde Diskussion gibt es so allerdings nicht.

[-] poVoq@slrpnk.net 4 points 10 hours ago

Ich bin nicht der Einzige hier der die Interpretation der Zahlen anzweifelt, und klar ist die Rüstungslobby gut etabliert und finanziert. Ändert nix daran das die Lobbyismus betreiben.

[-] Quittenbrot@feddit.org 5 points 10 hours ago

Ändert nix daran das die Lobbyismus betreiben.

Kritik sollte aber nicht darin begründet liegen, dass man die Aussage des anderen nicht mag, sondern tatsächlich auf inhaltlichen, methodischen, sachlichen Fehlern.

[-] poVoq@slrpnk.net 4 points 9 hours ago* (last edited 9 hours ago)

Ja und das habe ich gemacht (deren uneinheitliche PPP Nutzung ist manipulierend), und andere in diesem Thead haben auch schon genug weitere Erklärungen und externe Einschätzungen verlinkt die das ebenfalls bestätigen.

Gib doch einfach mal zu das du da einem Manipulationsversuch aufgesessen bist wenn die Beweißlage so erdrückend ist 🤷

Edit: ok, nachdem ich das hier geschrieben habe hast du es zu gegeben. Danke das so viel Einsicht dann doch noch möglich ist.

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[-] superkret@feddit.org 7 points 11 hours ago* (last edited 11 hours ago)

Ja, dass Impfschwurbler und Klimawandelleugner ihre Meinung vertreten können, bei genügend Rückhalt bis ins Parlament, ist auch wichtig!
Aber die würde ich trotzdem nicht mit der Linken auf eine Stufe stellen.
Jan Van Akens Position gründet sich auf seine Erfahrung als Waffeninspekteur bei der UN und auf Erkenntnisse der internationalen wissenschaftlichen Friedensforschung, nicht auf Youtube-Videos.

[-] snuggles@feddit.org 9 points 10 hours ago

Jan Van Akens Position gründet sich auf seine Erfahrung als Waffeninspekteur bei der UN

Find's ehrlich gesagt bisschen cringe wie das immer als Qualifikation angeführt wird. Wenn dich jemand mit'm Bus überfahren will rufst du auch nicht bei Klaus-Dieter an weil der mal zwei Jahre beim TÜV gearbeitet hat.

[-] poVoq@slrpnk.net 5 points 9 hours ago

Aha, ich finde es ehr cringe wie du hier absolut relevante Berufserfahrung (und übrings deutlich mehr als Merz, Scholz usw.) versuchst kleinzureden.

[-] snuggles@feddit.org 4 points 9 hours ago

Was glaubst du denn was so ein Biowaffeninspekteur bei der UN im Detail macht? Der geht zu Land XY, die sagen ihm "Guck mal hier in dieser Abstellkammer waren unsere Biowaffen und jetzt ist sie leer." und der "Ja top dann mach ich mal Häkchen auf meinem Clipboard die Welt ist wieder ein Stück sicherer!"

Dass Merz und Scholz keine Messlatten sind sollte hoffentlich jedem klar sein, aber Akens Einschätzung geht halt konträr zu denen so ziemlich aller Experten die seit 2014 durchgehend gewarnt und das alles richtig vorausgesagt haben. Wie die zwei Jahre als Biowaffeninspekteur ständig hochgehalten werden klingt einfach so "Hey guckt mal wir haben auch einen der schon mal was mit Waffen gemacht hat bitte nehmt uns ernst wenn wir Stuss fordern!"

[-] poVoq@slrpnk.net 4 points 9 hours ago* (last edited 9 hours ago)

Du hast offensichtlich keine Ahnung was die Arbeit bei der UN beinhaltet. Noch mehr cringe geht fast garnicht.

Welche Experten sollen das bitte sein? Die von der Rüstungslobby finanzierten? Komm mal aus deiner Blase raus, das was van Aken sagt ist o-ton das was die wirklichen Experten seit Jahrzehnten sagen.

[-] ctenidium@lemmy.world 3 points 9 hours ago

Naja, immerhin sind da doch fachliche und sachliche Bezüge, oder? Wenn ich mir da hingegegen die designierte Regierung anschaue...

[-] Quittenbrot@feddit.org 13 points 11 hours ago

Jan Van Akens Position gründet sich auf seine Erfahrung als Waffeninspekteur bei der UN und auf Erkenntnisse der internationalen wissenschaftlichen Friedensforschung, nicht auf Youtube-Videos.

Kann alles sein, trotzdem hat die Partei keine Antwort darauf, wie die Ukraine heute noch existieren würde ohne Waffenlieferungen. Das ist das Dilemma, worüber sie mit dieser Haltung immer wieder stolpern wird und das sie nicht aufgelöst bekommt.

[-] superkret@feddit.org 8 points 11 hours ago

Solange die anderen Parteien die Antwort schuldig bleiben, wie die Ukraine in Zukunft existieren kann...
Aktuell sieht es eher so aus, als wäre das Ergebnis am Ende das Gleiche, nur einige Jahre und zerstörte Städte später.
Ich hätte mir ein vollständiges Handels-Embargo gegen Russland von der ersten Minute an gewünscht, statt jahrelang Geld in die Kriegskassen beider Staaten zu pumpen.

[-] Quittenbrot@feddit.org 7 points 10 hours ago

Solange die anderen Parteien die Antwort schuldig bleiben, wie die Ukraine in Zukunft existieren kann…

Was ändert das an der selbst durch den Autor festgestellten Notwendigkeit der Waffenhilfen für die heutige Existenz der Ukraine?

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[-] gnuhaut@lemmy.ml 4 points 10 hours ago

https://www.iiss.org/online-analysis/military-balance/2025/02/global-defence-spending-soars-to-new-high/

Over the last year, European defence spending jumped by 11.7% in real terms to reach USD457 billion

In purchasing power parity (PPP), Russian total military expenditure reached I$462bn in 2024, exceeding the total for Europe in USD at market exchange rates (MER). The prevalence of US defence materiel in European defence procurement makes conversions to PPP unsuitable.

D.h. die Zahlen für Europa sind nach Wechselkurs in Dollar umgewandelt, nicht nach PPP, und das ist besser, weil, äh, die kaufen eh alles bei den Amis. Wahrscheinlich auch den Sold und die Miete und alles, was nicht in den USA produziert wird. PPP für Deutschland und Frankreich wäre übrigens 80%, Polen 51%. Selbst wenn man mal annimmt, dass, wie die sagen, PPP das nicht gut abbildet wegen den Einkäufen aus den USA, ist tatsächliche Kaufkraft bei europäischen Rüstungsausgaben trotzdem auf jeden Fall höher.

[-] Quittenbrot@feddit.org 3 points 9 hours ago

Das stimmt, da hat das IISS methodisch falsch gearbeitet und die Zahlen sind daher falsch. Dazu wurde hier ein Video von Anders Puck Nielsen verlinkt.

Leider löst das jedoch nicht das grundsätzliche Problem, dass die meisten europäischen Armeen, nicht zuletzt eben Deutschland, zwar teures Gerät haben, aber eben nicht auf einen langanhaltenden Konflikt im großen Rahmen vorbereitet sind, wo es um Haltbarkeit und Quantität geht. Wir sehen in der Ukraine, wie teures Großgerät von günstigen Drohnen zerstört wird, wie Russland Welle über Welle Soldaten in diese Materialschlacht wirft. Für so etwas sind wir gar nicht ausgerüstet.

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this post was submitted on 04 Mar 2025
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