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[-] the_wiz@feddit.org 5 points 1 week ago

Klingt vernünftig - die Grünen sind wählbar als Umweltschutz- / Klimaschutzpartei, das Thema aber mit zu linker Ideologie zu vermischen schreckt Wähler ab.

[-] Saleh@feddit.org 27 points 6 days ago

Die Grünen haben fast eine Million Wähler an die Linkspartei verloren. Zu Behaupten, dass die Grünen ihre Themen "mit linker Ideologie" vermischen würden, ist ein Schlag ins Gesicht für die Leute, die die Partei aufgebaut haben, und derer, die die Partei durch ihre Arbeit an der Basis überwiegend tragen.

Ohne Menschen wie Hans-Christian Ströbele, der über drei Legislaturen das einzige Direktmandat der Partei im Bundestag hielt, wäre die Partei schon viel früher zu dem neoliberalen Zombie geworden, den sich Leute wie Özdemir wünschen. Wählbar sind die Grünen damit höchstens als Bio-FDP.

Was Baerbock, Habeck, Özdemir, Künast & co. angerichtet haben, hat die Partei bei der BTW 2025 zu spüren bekommen, nachdem im September schon große Teile der Grünen Jugend weggebrochen sind.

[-] Melchior@feddit.org 8 points 6 days ago

Özdemir will Ministerpräsident in BW werden und da gibt es halt wirklich viele die eine Bio-FDP wählen wollen.

Außerdem sind mittlerweile Baerbock und Künast aus dem Bundestag raus und nur noch Habeck, der aber kaum öffentlich Auftritt ist noch da.

[-] Saleh@feddit.org 10 points 6 days ago

Ich hoffe, dass sich die Partei wieder zurückbesinnt und klar für soziale und menschliche Politik einsteht. Klimagerechtigkeit und Umweltschutz gehen nicht ohne soziale Gerechtigkeit.

Die BaWü-Grünen spielen leider eine sehr unrühmliche Rolle.

[-] Melchior@feddit.org 4 points 6 days ago* (last edited 6 days ago)

Mit Felix Banaszak gibt es jetzt auch wieder einen Fundi im Bundesvorsitz und die Basis ist meist auch eher links. Von daher wird es dort einiges an Druck geben nach links zu Rücken. Man hat durch die Linke auch einiges an Konkurenz in dem Mileau.

[-] kwomp2@sh.itjust.works 21 points 1 week ago* (last edited 6 days ago)

Du hast keine Ahnung was Ideologie bedeutet. Du denkst es gäbe "neutral", dass Klimapolitik ohne Ökonomidche entscheidungen ginge und vllt sogar dass du dich den spannenden (und ja durchaus verantwortungsvollen) Fragen und einer Positionierung entziehen kannst, indem du das Politische zum Unpolitischen oder halt neutralen erklärst.

Ich empfehl dir herzlich dieses Buch:

Diestelhorst - leistung. Das endstadium der Ideologie.

[-] the_wiz@feddit.org 1 points 6 days ago

Mag sein, aber ich weiß was ich wähle...

[-] CyberEgg@discuss.tchncs.de 13 points 6 days ago

Das glaubt dir hier schon lange niemand mehr.

[-] the_wiz@feddit.org 2 points 6 days ago

Was soll mir hier niemand mehr glauben? Das ich links wähle? Das habe ich nie behauptet.

Ich bin konservativ, ich wähle auch entsprechend. Grüne Konservative sind für mich absolut wählbar, am linken Rand fischende aber eher nicht.

[-] CyberEgg@discuss.tchncs.de 15 points 6 days ago

Damit wählst du aber keinen Klima-/Umweltschutz. Den gibts nämlich nicht ohne "linke Ideologie" oder den "linken Rand".

[-] the_wiz@feddit.org 4 points 6 days ago

Damit wählst du aber keinen Klima-/Umweltschutz. Den gibts nämlich nicht ohne “linke Ideologie” oder den “linken Rand”.

DAS ist jetzt mal eine echt steile Hypothese...

Der Erhalt der Schöpfung ist ja wohl das konservative (ACHTUNG: Konservative, nicht neoliberale!) Thema schlechthin.

[-] CyberEgg@discuss.tchncs.de 11 points 6 days ago

DAS ist jetzt mal eine echt steile Hypothese...

Würdest du zustimmen, dass die Forderung, den Kapitalismus und insbesondere den Teil mit dem Ewigen Wachstum zu überwinden, links und vielleicht sogar linksradikal ist?

Der Erhalt der Schöpfung ist ja wohl das konservative (ACHTUNG: Konservative, nicht neoliberale!) Thema schlechthin.

Erzähl das mal konservativen Politikern und Wähler*innen.

[-] the_wiz@feddit.org 3 points 6 days ago

Würdest du zustimmen, dass die Forderung, den Kapitalismus und insbesondere den Teil mit dem Ewigen Wachstum zu überwinden, links und vielleicht sogar linksradikal ist?

Warum sollte man den Kapitalismus - der immerhin die Grundlage unseres Wohlstands (und auch der, der angeblich kommunistischen Staaten wie China oder Vietnam) ist, überwinden wollen?

Besser ist es, Kapitalismus mit sozialem Ausgleich zu verbinden, siehe "Soziale Marktwirtschaft" - diese ist übrigens das geistige Kind eines CDU Politikers.

Erzähl das mal konservativen Politikern und Wähler*innen.

Das viele hier gerade komplett falsch abbiegen: Geschenkt, darüber brauchen wir nicht zu streiten.

[-] kossa@feddit.org 14 points 6 days ago

Ähm, die soziale Marktwirtschaft hat aber nur mit linksradikalen Ideen wie einer Vermögensteuer, einem deutlich höheren Spitzensteuersatz, einer Sonderabgabe auf Vermögen und dem Ausbau der Solidarkassen funktioniert. Das ist quasi alles, was mit Umverteilung gemeint ist. Da haben sich Adenauer und Erhard richtig gegönnt und dick umverteilt ¯\_(ツ)_/¯

[-] cows_are_underrated@feddit.org 5 points 6 days ago

Eine gute soziale Marktwirtschaft ist im Endeffekt halt auch nor Sozialismus mit Extra Schritten.....

[-] azolus@slrpnk.net 4 points 6 days ago

Absolut nicht. Soziale Marktwirtschaft ist ein Oxymoron und ein Feigenblatt, das Verfechter des Kapitalismus nutzen, um davon abzulenken, dass innerhalb der marktwirtschaftlichen Logik kein Platz für Menschlichkeit ist.

[-] cows_are_underrated@feddit.org 4 points 6 days ago

Das meinte ich ja damit. Wenn man sie so weit optimiert, dass sie wirklich sozial ist und für alle sorgt schafft man den Kapitalismus im Endeffekt halt auch ab.

[-] azolus@slrpnk.net 3 points 6 days ago

Dann ist es aber keine Marktwirtschaft mehr. Also ich verstehe, was du meinst, aber ich bin strikt gegen das Aufrechterhalten des Mythos "soziale Marktwirtschaft" - weshalb ich diesen Begriff im linken Diskurs nicht gerne sehe.

[-] daw@feddit.org 1 points 6 days ago

Was sind die extra Schritte?

[-] CyberEgg@discuss.tchncs.de 9 points 6 days ago* (last edited 6 days ago)

Warum sollte man den Kapitalismus - der immerhin die Grundlage unseres Wohlstands (und auch der, der angeblich kommunistischen Staaten wie China oder Vietnam) ist, überwinden wollen?

Abgesehen davon, dass Kapitalismus inhärent Ungerechtigkeiten und Faschismus voranbringen (aber das ist eine andere Diskussion): weil der IPCC-Report attestiert, dass der Kapitalismus und insbesondere das Mär vom Ewigen Wachstum nicht nachhaltig ist und im Kapitalismus der Klimawandel nicht effektiv bekämpft werden kann. Wie gesagt, ohne "linke Ideologie" kein funktionierender Klimaschutz. Bestenfalls sinnloses Greenwashing.

Das viele hier gerade komplett falsch abbiegen: Geschenkt, darüber brauchen wir nicht zu streiten.

Also wählst du konservativ, obwohl die zur Wahl stehenden Konservativen nicht das konservieren wollen, das deiner Aussage zufolge "das konservative Thema schlechthin" sei?

Vielleicht hab ich mich geirrt. Vielleicht weißt du wirklich, was du wählst. Ich weiß allerdings gerade nicht wirklich, was ich beunruhigender fände. So oder so: wer konservativ wählt, wählt keinen Klimawandel-/Umweltschutz.

[-] the_wiz@feddit.org 2 points 6 days ago

So oder so: wer konservativ wählt, wählt keinen Klimawandel-/Umweltschutz.

ÖDP

[-] CyberEgg@discuss.tchncs.de 11 points 6 days ago* (last edited 6 days ago)

Also weißt du doch nicht, was du wählst, wenn du ÖDP wählst und dabei an konservativ denkst. Ich bediene mich mal des von dir verlinkten Wikipediaartikels:

Angestrebt wird von Seiten der Partei eine Wende im Lebens- und Wirtschaftsstil: Die „Überfluss- und Verschwendungswirtschaft“ soll zugunsten von nachhaltigem Umgang mit den Ressourcen und „echter Lebensqualität“ aufgegeben werden.

Das ist nicht konservativ, das ist progressiv wie fick. Das könnte so aus einem Wahlprogramm der Linken genommen sein. Seite rausgerissen und in die eigene Mappe geheftet.

Die Partei plädiert dafür, auf „wirtschaftliche Aktivität zu verzichten, wenn übergeordnete Ziele des Arten- und Lebensgrundlagenschutzes dies erfordern“.

Das ist so ziemlich das Gegenteil von konservativ.

Erneuerbare Energien sollen dagegen verstärkt gefördert und billiger werden. Finanziert werden sollen diese, indem auf den Ausbau von Flughäfen sowie des Straßennetzes verzichtet wird. Darüber hinaus setzt sich die Partei für eine stärkere Besteuerung von Kerosin und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ein.

Keine Ahnung, was daran konservativ sein soll.

Die Grenzwerte für Mobilfunk müssen nach Auffassung der ÖDP gesenkt werden, da eine „Vielzahl von wissenschaftlichen Studien aus aller Welt“ bewiesen hätten, dass die dabei entstehenden Strahlen gesundheitsschädlich seien.

Lol. Nicht politisch konservativ, einfach nur geschwurbel.

Die Sozialsysteme sollen auch über Steuern auf Energieverschwendung und Kapitalerträge finanziert werden.

Der Linken (und den linken Rändern der Grünen) gefällt das.

Die ÖDP kritisiert, dass der Generationenvertrag nur einseitig zugunsten der Rentner ausgestaltet worden sei, während die Kosten der Kindererziehung überwiegend bei den Eltern verblieben seien.

[Hier "Vince McMahon kommt"-Meme mit einem Sticker der Linken einfügen]
Die darauffolgende Ausführung über den Ausgleich der Kindererziehungskosten hat durchaus progressive Züge. Das Thema mit der Pflicht-Kapitalversicherung für Kinderlose ist allerdings etwas schräg. Allerdings folgt darauf wieder:

Die ÖDP kritisiert das seit 2007 geltende Elterngeldgesetz, weil die Höhe des Elterngeldes vom vorangegangenen Einkommen abhängig ist. Eine steuerfinanzierte Sozialleistung, die tendenziell Wohlhabendere begünstige, widerspreche dem Sozialstaatsgebot. Dadurch würden geringverdienende Eltern, noch in Ausbildung befindliche junge Eltern sowie Eltern mit mehreren Kindern benachteiligt.

Das Thema Schwangerschaftsabbrüche ist wieder etwas "eh"

Die Gesundheitspolitischen Ausführungen sind dafür wieder absolut nicht konservativ. Drogenkonsumenten entkriminalisieren, Aufklärung statt Einknasten, die Kritik der Privatisierung des Gesundheitssystems und dass es gemeinwohl- statt gewinnorientiert sein soll, das sind alles eher linkere Positionen. Coronathematik ist dann wieder etwas... Wild, aber diskutierbar und innerhalb der Partei auch kontrovers.

Und so geht es weiter. Es gibt hier und da einen oder zwei Punkte, die man konservativ nennen könnte (wie die Beibehaltung eines dreigliedrigen Schulsystems) die aber auch wieder von progressiven Punkten geschmückt werden (wie die Durchlässigkeit der Schuldgliederung zu erhöhen, Gesamtschulen zu fördern usw). Bei der Außenpolitik kritisiert man explizit, dass die Fortschritte nicht allen gleichermaßen zugute kommen, Kriminalität will man lieber vorbeugen statt immer härter zu verfolgen, die Ideen zu Steuer- und Wirtschaftspolitik deuten Richtung Umverteilung von oben nach unten, usw.

Insgesamt würde ich die Partei eher "gemäßigt progressiv" einordnen als konservativ. Das liegt aber auch daran, was "konservativ" im gesellschaftspolitischen Bereich bedeutet, nämlich nicht unbedingt die Natur und die Lebensgrundlage zu erhalten sondern das Herrschafts- und Ordnungssysten.

Wenn du also die ÖDP wählst, wählst du absolut nicht konservativ, und wenn du das glaubst, weißt du nicht, was du wählst.

Was mich wiederum dazu bringt, auf Diskussionen über Labels (konservative vs grüne vs linke usw) zu schimpfen und wieder mehr inhaltliche Auseinandersetzungen zu fordern, statt vor irgendwelchen "linken Ideologien" zu warnen.

Edit: um das klarzustellen, ich beziehe mich hierbei nur auf den verlinkten Wikipedia-Artikel und auch da hauptsächlich auf den Punkt "inhaltliches Profil". Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, jedes Interview oder das Abstimmungsverhalten und die Arbeit der Partei in der Kommunalpolitik gegenzuprüfen. Zerreißt mich also bitte nicht, wenn ihre tatsächliche Arbeit anders aussieht.

[-] Random_German_Name@feddit.org 5 points 6 days ago

Warum sollte man den Kapitalismus - der immerhin die Grundlage unseres Wohlstands (und auch der, der angeblich kommunistischen Staaten wie China oder Vietnam) ist, überwinden wollen?

Weil er:

  • Klima und Natur Zerstört
  • Auf Ausbeutung basiert
  • Auf dem unnachhaltigem Verbrauch von Ressourcen basiert
  • Menschen voneinander entfremdet
  • soziale Interaktionen kommerzialisiert
  • Menschen ausgrenzt und isoliert
  • Machtungleichgewichte erzeugt
  • fundamental undemokratisch ist
  • negative Charaktereigenschaften fördert
  • zu psychischen und körperlichen Krankheiten führt
  • nicht Gemeinwohlorientiert ist
  • den Lebensstandard der meisten Menschen künstlich einschränkt
  • bestehende Ungleichheiten zementiert und fördert
  • Demokratie aushöhlt

Abgesehen davon: Niemand, der Ahnung von „linker Ideologie“ hat, auch nicht Kommunisten, glaubt das es kommunistische Staaten gibt oder geben kann. Wenn ein Kommunist einen Staat „kommunistisch“ nennt hat er entweder keine Ahnung oder übernimmt aus Gründen der Verständlichkeit das gängige Framing.

Besser ist es, Kapitalismus mit sozialem Ausgleich zu verbinden, siehe “Soziale Marktwirtschaft” - diese ist übrigens das geistige Kind eines CDU Politikers.

Man sieht ja wohin uns das geführt hat.

[-] Random_German_Name@feddit.org 2 points 6 days ago

Es gibt in Deutschland keine politisch relevanten Konservativen, die nicht neoliberal sind

[-] Mim@lemmy.zip 8 points 6 days ago

Ich bin konservativ, ich wähle auch entsprechend.

Du meinst du wählst rechtsextrem?

[-] the_wiz@feddit.org 3 points 6 days ago

Wenn für dich alles rechts der Linkspartei rechtsextrem ist - dann ja

[-] Mim@lemmy.zip 11 points 6 days ago

Ich mein ja nur, wenn man auf die fixe Idee kommt, ausgerechnet die Grünen hätten in diesem Jahrtausend am linken Rand gefischt, muss man wohl so weit rechts stehen, dass einen ein normaler Mensch halt als rechtsextrem bezeichnen würde. Und deutlich zu viel Lack hat man wohl auch verkonsumiert.

[-] Random_German_Name@feddit.org 3 points 6 days ago

Linker Rand lol

[-] Random_German_Name@feddit.org 8 points 6 days ago

Klimaschutz geht nur mit linker Ideologie/Überzeugung.

this post was submitted on 01 Aug 2025
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