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Sozialabgaben für Gutverdiener könnten deutlich steigen
(www.tagesschau.de)
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Ich könnte kotzen. Ich zahle jetzt schon 960€ jeden Monat für die Krankenkasse. Jeden Monat! Ich bin sportlich, kümmere mich um gute Ernährung und bin so gut wie nie krank.
Wenn ich dann mal was brauche, wie Zahnersatz oder Brille, wofür eine Krankenkasse /Krankenversicherung einstehen müsste, dann heisst es: Nein, da musst du zuzahlen oder absolut unterste Qualität nehmen.
960€ jeden Monat sind 11.520€ im Jahr. Für marginale Gegenleistung. Diese Versicherung würde ich sofort kündigen, wenn ich könnte.
Und jetzt kommt mir bitte nicht - das ist jammern auf hohem Niveau. Ja. Und das ist nur die Krankenkasse, ihr wollt nicht wissen wie viel Lohnsteuer und Solibeitrag (für den DDR Aufbau) ich bezahlen muss. Das ist einfach nicht mehr verhältnismäßig. Fühlt sich nicht mehr fair an.
Im Gegenzug mal die Einkommenssteuergrenzen der Inflation anpassen - Stichwort Kalte Progression - nein, wo kämen wir da hin. Da würde man ja weniger Steuern einnehmen, Gerichtsurteil Hin oder Her.
Edit: 960€ ist inklusive des AG Anteils. Der Teil den man nicht sieht, wenn man innerhalb der Grenze liegt und nicht „freiwillig“ versichert ist in den GK‘s.
Ich bin chronisch krank und habe Kosten von weit mehr als 11k im Jahr. Ich bin unendlich dankbar, dass die gesetzliche KV mir ein lebenswertes Leben ermöglicht. Und damit danke ich auch dir für deine Beiträge.
Wer weiß, vielleicht hast du mal ein krankes Kind, deine PartnerIn wird krank oder sogar du selbst. Dann kannst du deine "Investition" ja vielleicht wieder rausholen.
Falls du von deinen Alpha-Genen überzeugt bist, könntest du in ein freieres Land wie die USA ziehen, in dem Menschen lieber krepieren, als einen Krankenwagen zu rufen, weil sie es sich nicht leisten können.
Bei den ersten beiden Absätzen hattest du mich. Ich und mein Kind sind in eben dieser Situation und ich bin nun auch dankbar für die Leistungen, die wir endlich erhalten.
Trotzdem hätte dein dritter Absatz nicht sein müssen. Der Typ hat Punkte mit denen er durchaus recht hat. Siehe seine Kritik an der PKV und dem generellen Zustand des Gesundheitssystems. Mir fehlt es in derzeitigen Diskussionen stets an differenzierteren Betrachtungen statt immer nur das Schwarze und Weiße zu sehen.
Du kannst dich unglaublich glücklich schätzen, wenn bei deiner Therapie alles wie am Schnürchen läuft. Bei uns ist das absolute Gegenteil passiert - bei mir persönlich wie auch bei meinem Kind.
Wir mussten feststellen, dass die Ärzte so überlastet sind, dass uns erst zugehört wird und wir erst anständig behandelt werden, wenn es quasi unausweichlich und schon fast zu spät ist - man also so richtig krank ist. An dem Meme, was letztens die Runde machte à la "Es lohnt sich erst zum Arzt zu gehen, wenn man so richtig krank ist" - da ist was dran.
Im Fall unseres Kindes: Wir mussten uns nach einer Arztsuche nach mehreren Wochen abends weigern die Notaufnahme unseres Krankenhauses zu verlassen, um einfach nur vom Arzt angeschaut zu werden. Nochmals, in einer Notaufnahme. "Die Symptome sind nicht akut, weil sie schon seit zwei Wochen bestehen." Dass sie immer schlimmer wurden hat da niemanden interessiert. Neuroblastom 4S mit Amplifikation im Endstadium. Schon überall im Körper. Der halbe Bauchraum war Tumor. Alle Knochen, im Schädel, etc. Noch ein paar Wochen und es wäre zu spät gewesen. Viele der anderen betroffenen Eltern haben ähnliches und schlimmeres berichtet. Wir waren also kein Einzelfall.
Dass die gesetzliche Krankenversicherung ein Solidarsystem ist, daran besteht kein Zweifel. Dass da seit der letzten Jahrzehnte etwas gewaltig schief läuft, daran aber auch nicht.
Eins der Hauptprobleme ist imho, dass der Anteil am erwirtschafteten Geld, der effektiv in die solidarischen Sozialsysteme fließt, immer kleiner wird.
Aus Interesse, gibt es dazu irgendwo Zahlen oder Studien? Das Gefühl habe ich auch, aber ich hätte gerne Bestätigung.
Finde auf die Schnelle nur diese Daten. Die bestätigen den Eindruck eher nicht:
https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Gesundheitswesen/Datensammlung/PDF-Dateien/abbVI23.pdf
https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Alter-Rente/Datensammlung/PDF-Dateien/abbVIII36.pdf
Würde mich aber auch mal interessieren, wie sich das auswirken würde, wenn alle in die selben Systeme einzahlen würden. Ohne eigene Systeme für bestimmte Berufsgruppen, ohne Beitragsbemessungsgrenzen und eben auch wenn Einkommen, die sich aus hohen Vermögen ergeben mit einfließen würden.
Danke. Hier ein Link zu absoluten Zahlen. Leider kann man nicht sehen was tatsächliche Ausgaben sind und was Gewinnabschöpfungen sind. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/73331/umfrage/einschaetzung-der-einnahmen-und-ausgaben-der-gkv/
huh, ich hab nicht so ne krasse story wie du, verzeih mir.
ich seh seit 3 jahren aus wie ne leiche, geh zum arzt, zu einigen ärzten, alle schicken mich weg, wollen nicht mal blut abnehmen um das zu testen. was hatte ich ? Skorbut, vitamin mangel. 3 jahre erschöpfung wegen dem Mist. Mir fielen jetzt sogar die Haare aus.
ich hoffe ich hab gerade nochmal die Kurve kegriegt mit dem Haarwuchs. herausbekommen habe ich das alles, weil ich viekle Stunden in der Bobilothek medizinische Bücher durchgeblättert habe, einige mit ekligen BIldern.
achja, großer check up wurde auch gemacht, ich sei kerngesund. rissige lippen, dunkle Augenringe, nicht heilende Stellen an beinen und Gesicht, und so weiter. Ich hatte angst meine Zähne zu putzen, weil das so weh tat.
Das tut mir leid. Es ist schon krass wie oft bei Unwissen was es denn sein kann schlussendlich gesagt wird "alles gut", weil alle gängigen Tests negativ ausfallen. Seltenere Krankheiten werden aus dem Grund nicht weiter in Betracht gezogen, weil sie eben nur selten vorkommen und "ist ja nicht so wahrscheinlich" und "wieso ausgerechnet Sie". Als ob man etwas besonderes sein wolle, dadurch das man eben diese Krankheit hat.
So etwas wie deine Geschichte habe ich nun auch schon mehrmals gehört, also dass die Patienten mit einem selbst erörterten Verdacht zum Arzt sind und sich der Verdacht dann bewahrheitet hat.
Übrigens, nach der offiziellen Diagnose hat meine Mutter alle Symptome bei GPT eingegeben und es um Rat gefragt. Promt hat es die richtige Diagnose gestellt. Will jetzt nicht heißen, dass GPT stets beratschlagt werden soll, bei dem Mist was es regelmäßig ausspuckt. Nur lässt sich durch KI oder wenigstens guter Suchmaske in einer guten Datenbank doch einiges erleichtern. Ich glaube auf dem Level der angewandten Technologie sind wir halt noch nicht. Theoretisch ist das schon möglich.
Ja, genau, das Problem war, daß sowas wie vitaminmangel extrem unwahrscheinlich ist - aber erstaunlich oft vorkommt, wenn man nahrungsmittel allergie hat, so wie ich.
Ich hab der Ärztin auch erzählt, was ich alles nicht esse, augrund von extremen Migräneanfällen, bauchschmerzen, Scheißerei und so weiter.
War ihr egal, ich sollte das alles trotzdem essen, und gegen die Augenringe mal ordentlich schlafen, und für die rissigen Lippen creme drauf. (ich war noch bei Hautärzten und Magenärzten, das war alles Käse)
ja, Migräne und brennende Haut nach Verzehr von Nachtschattengewächsen ist jetzt weg..... weil ich mir ohne ende Kalzium + Magnesium reingeschmissen habe. Vitamin c kann man dann auch besser aufnehmen.
Mir hat schlichtweg das Wissen gefehlt, und den Ärzten die Erfahrung.
plötzlich tut mir mein Ellenbogen nicht mehr weh, und ich kann von einer Woche auf die andere plötzlich viel schärfer sehen.
Ja, Datenbank und Quervernetzung ist hier chef, nichts anderes habe ich gemacht, es hat bloß tierisch lange gedauert, ich habe ja nur realschulabschluß.
Schon eine krasse Geschichte. Mein Glückwunsch, dass du es dann selbst herausgefunden hast.
Uns hat ein Arzt erzählt wir sollen wegen der geschwollenen und blutunterlaufenden Augenlieder Muttermilch in die Augen tropfen. Er hat das als Bindehautentzündung abgetan, obwohl die Bindehaut tip top weiß aussah. Da macht man das wohl tatsächlich so.
Also wenn der Arzt jemanden vor sich hat, der nicht selbst so recherchiert wie du und ich, dann hat diese Person einfach Pech gehabt.
Ich könnte auch in die PKV einsteigen, find das aber unsozial. Es kotzt mich an, dass es in diesem Land so ein bullshit gibt. In Dänemark haben alle das gleiche Recht auf Behandlung.
Spar dir deinen Sarkasmus. Vollkommen unnötig. Hältst du dich für was besseres?
Du liest nicht richtig was ich geschrieben habe. Mir geht es nicht darum, dass DU Leistung erhältst. Mir geht es darum, dass ich mich dumm und duselig zahle und ich NICHTS an Leistung erhalte bzw wenn, dann privat zuzahlen muss. Bin halt einfach zu gesund und bekomme zu viel Gehalt. Pech gehabt.
Nennt sich Solidaritätsprinzip. Genau so funktioniert das. Der Sarkasmus war an dieser Stelle durchaus nicht unangebracht.
Das System krankt vor allem daran, dass sich viele Leute von vornherein nicht daran beteildigen, oder eben nicht in dem Umfang wie sie es durchaus könnten (Viele Berufsgruppen haben ihrer eigenen Versorgungssysteme, Beitragsbemessungsgrenzen, Privatversicherte, etc. ). Das gleiche gilt auch für das Rentensystem.
Dann erfreue dich an deiner Gut-Böse-Sicht. Menschen die gut verdienen müssen böse sein. Weil, was wärest du denn dann?
Auf den falschen Beitrag geantwortet?
Nö.
Sicher? Sieht irgendwie nicht nach inhaltlicher Verbindung aus.
Stichwort Sarkasmus
Sinnentnehmendes lesen ist nicht so deine Stärke, oder?
Weiter als einen Kommentar tief lesen vermutlich nicht deine.
Dein Kommentar ergibt als Antwort auf meinen Kommentar halt überhaupt keinen Sinn. Du unterstellst mir eine Gut-Böse-Sicht und einen Hass auf gut Verdienende. Beides lässt sich aus meiner Antwort kein bisschen schließen.
Wenn du nicht meinen Kommentar meinst, solltest du vielleicht einfach nicht darauf antworten.
Die Krankenversicherung ist eine echte Versicherung.
Du...und praktisch jeder andere Arbeitnehmer im selben Verhältnis. Du Ärmster.
Edit:
Dennoch muss das System gegenüber (Super)Reichen angepasst werden und sie höher besteuert werden. Nicht dass man mich falsch versteht.
Du verstehst das Prinzip von Versicherungen grundsätzlich nicht, kann das sein? Wenn du einen größeren Eingriff mal benötigst, sind deine 11k "rausgeschmissenes" Geld schnell weg. Und wenn du das dann selber zahlen müsstest, würdest du bestimmt noch mehr plärren.
Es geht darum, dass 960 Euro im Monat zu viel ist, für die Leistungen und die Qualität, die dem entgegen steht. Ich hab bspw. hohen Blutdruck trotz gesundem Lebensstil, juckt meine Ärztin aber null, weil ich <40 bin. Ein anderes Ärzty finde ich im Umkreis nicht, weil alle überlastet und voll.
Was meinst du denn, was Leute machen, die eh schon so viel bezahlen, unzufrieden sind und dann noch mehr zahlen sollen? Die springen ab und gehen zur privaten Versicherung, ergo wird das Angebot für gesetzlich Versicherte noch schlechter. Dein Spott hilft da auch echt nicht weiter.
Es darf keine private KV mehr geben. Dann sinken die Beiträge für alle gesetzlich Versicherten UND die Quali und Verfügbarkeit steigt.
Finde ich einen sehr guten Einwand. Ich finde die Beitragsbemessungsgrenze könnte prinzipiell auch ganz abgeschafft werden. Die deutsche, gesetzliche Krankenversicherung ist ein Solidarsystem und da steht prinzipbedingt die Leistung nicht unbedingt im Verhältnis zum Preis. Bei Leuten mit geringem oder keinem Einkommen, ist sie sehr günstig, für Leute mit mittlerem oder hohem Einkommen eben verhältnismäßig teuer. Man sollte sie daher eher als zweckgebundene Steuer und nicht als normale Versicherung sehen.
Wenn das Solidarsystem aber freiwillig ist und im Wettbewerb steht mit einem privatwirtschaftlichen System, dann werden vermutlich umso mehr der hohen Beitragszahler aussteigen, wenn die GKV teurer wird, die PKV aber nicht. Die privaten werden das sicher auch marketingmäßig für sich auszuschlachten wissen.
Die privaten nehmen nur gesunde und betreiben damit quasi rosinenpickerei.
Man sollte das einfach ueber die Steuern machen - dass es jetzt diverse Krankenversicherungen gibt die in einer Wettbewerbssimulation zueinander stehen ist auch einfach nur Resourcenverschwendung. Privatversicherung hat durchaus seinen Platz - aber nur als Zusatzversicherungen, die Grundversicherung sollte fuer alle steuerfinanziert sein, und an den Wohnsitz in Deutschland geknuepft werden.
Welche privaten Zusatzversicherungen würdest du denn belassen? Gängig sind ja zum Beispiel Brille, Zahnersatz, Chefarztbehandlung und ähnliches. Ehrlich gesagt finde ich das ebenfalls alles Sachen, die nach medizinischer Sinnhaftigkeit entschieden werden sollten und nicht nach Geldbeutel.
Höchstens, wenn jemand sagt, er will das Brillengestell von Hugo Boss statt der Eigenmarke wäre das für mich eine private Zusatzleistung.
Aber dass jemand in der GKV heute zum Beispiel immer noch für Zahnfüllungen aus Kunststoff und ohne Quecksilber extra zahlen muss, finde ich ein Unding.
Chefarzt wird eh dazugezogen wenn noetig - und fuer andere Behandlungen ist das nicht zwingend die beste Wahl weil der generell das bessere Wissen hat, aber Standardbehandlungen eher seltener durchfuehrt als die juengeren Aerzte. Wer dafuer bezahlen will dass der sich das immer anschauen will soll das doch gerne tun.
Grob alles was nicht medizinisch noetig ist, aber was Leute eventuell wollen kann man separat anbieten. Zum Beispiel als Sportler - ich kenn da einige die einfach um absolut sicher zu gehen auch bei Kleinzeug gerne ein CT haben wollen.
Zeug wie Sehhilfen, Zahnersatz und aehnliches sehe ich auch so dass die Grundversorgung von der gesetzlichen Krankenkasse getragen werden sollte. Ich bin stark kurzsichtig - ohne Sehhilfe bin ich nutzlos. Wieso das nicht als eine milde Behinderung angesehen wird bei der wenigstens die billigste Methode zur Abhilfe finanziert wird hat sich mir noch nie erschlossen.
Klar sicher. Einfach noch weiter erhöhen und keine Grenze mehr nach oben. Die haben es ja die Gutverdiener.
Genauso wie bei den Kitabeiträgen. Da durfte ich 1000€ jeden Monat zahlen im höchsten Satz. Ich habe es ja. Die Qualität der Kita war eher dürftig.
Und bei der Pflegeversicherung auch ordentlich zahlen. Ich habe es ja. Später wird dann gerne noch das Vermögen herangezogen, falls ich je was aufbauen konnte.
Achso, falls meine Eltern pflegebedürftig werden, darf ich für die auch zahlen, wenn deren Rente und Vermögen nicht mehr reicht. Ich habe es ja.
Einkommenssteuer genauso. Da werden über 50% des Steueraufkommens von ca 20% Gutverdiener bezahlt. Ich habe es ja.
Dass ich jetzt gut verdiene, wurde mir natürlich in die Wiege gelegt. Da habe ich mich nicht mein Leben lang anstrengen und für kämpfen müssen. Das hohe Einkommen zahlt mir mein AG supergerne, weil die so nett sind und ich so coole Witze erzählen kann /s
Es gibt in Deutschland ein progressives Steuersystem, das von wenigen Sonderfällen abgesehen dafür sorgt, dass der, der brutto mehr Gehalt hat, auch netto mehr rausbekommt.
Während ich auf Staatskosten zur Schule gegangen bin, Abitur gemacht und studiert habe, haben sich andere im selben Alter schon den Rücken zerstört, weil sie im Garten- und Landschaftsbau Betonplatten schleppen mussten oder im Altenheim Doppelschicht schieben dürfen. Und das sind schon anerkannte Ausbildungsberufe. Von Hilfsarbeitern im Schlachthof o.ä. will ich gar nicht anfangen.
Ich hab mich auch reingehängt, um was zu lernen aber im Vergleich zu vielen Jobs am unteren Ende der 'Nahrungskette' war die Studienzeit doch ziemlich spaßig und unbeschwert. Mittlerweile hab ich einen guten Job in der IT, bei dem ich mehr Geld bekomme als der Durchschnitt aber ob ich die verdiene, da bin ich nicht so sicher.
Mal angenommen die Anzahl aller Jobs in Deutschland bliebe konstant, aber alle bekämen exakt das gleiche Gehalt. Ich bezweifle, dass die ganzen Ärzte, IT-Experten, Unternehmensberater & Co. dann sagen würden "ja wenn das so ist, dann geh ich lieber zum Schlachthof oder in die Pflege". Bist du als Gutverdiener wirklich neidisch auf die Jobs weiter unten? Findest du es angemessen, dass du ein 5-stelliges oder noch höheres 'Schmerzensgeld' pro Jahr bekommst? Wofür bekommst du das?
Meiner Meinung nach sind die meisten höher- und hochdotierten Jobs deutlich angenehmer als die weiter unten. Selbst wenn man den Gehaltsumterschied komplett außer acht lässt.
Wenn man als Hilfskraft im Schlachthof 70.000 verdienen würde und als Programmierer 30.000, wäre die Wahl für mich dennoch klar.
Du spielst hier auf den Wert der Arbeit an. Ja, ich bin das Geld wert, dass ich bekomme. Das weiß mein AG und das weiß ich. Ich arbeite an derzeit an einem Projekt, bei dem ich meinem AG 500k€ pro Jahr an Kosten einspare. Da muss eine Bäckereifachkraft oder ein Fleischer schon ganz schön lange für arbeiten, um diesen Wertbeitrag zu leisten.
Sind diese Jobs wichtig für die Gesellschaft? Zweifellos (wobei Fleischer naja). Bist du bereit 2€ für ein Brötchen beim Bäcker auszugeben? Oder backst du die dann im Ofen selbst?
Studium auf Staatskosten? Ja. Aber ist ein Plusgeschäft für den Staat. Studium hat mir sich Spaß gemacht, aber Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen muss man da lernen und haben. Kenne einige die „waren ja nicht doof“ und haben lieber direkt die Kohle in der Ausbildung verdient. Ich dagegen erst mit 29 erstes richtiges Gehalt bekommen.
(Btw. für studierte Frauen, die nachher Kinderzeit und Halbtags machen ist ein Studium ein negativ Geschäft. Hätten mehr Geld gemacht, wenn sie schnell Ausbildung und Geld verdient hätten)
Klar sind diese Jobs angenehmer. Dafür hast du aber auch vorher viel mehr an Lebensenergie investiert, um dahin zu kommen. Einen guten Job bekommt man nicht geschenkt.
Meine Überlegung ist viel plumper. Nehmen wir an, wir haben eine Liste mit allen Jobs in Deutschland, die wir als Gesellschaft als sinnvoll ansehen. Sicher gibt es in dieser Liste objektiv wichtigere Aufgaben als andere aber wir gehen erstmal davon aus dass, alle Jobs in der Liste wichtig genug sind, um grundsätzlich gemacht zu werden.
Dann bewerten wir als Gesellschaft diese Jobs danach...
Wenn ein Job eine besondere Qualifikationsmaßnahme (Studium, Ausbildung o.ä.) erfordert, dann werden wir die gleichen Maßstäbe auch hierauf an und berücksichtigen es anteilig bei der Bewertung des Jobs. Ein tolles, interessantes Studium zieht einen Job in der Bewertung eher hoch. Eine trockene, langweilige oder gefährliche Ausbildung eher nach unten.
Die Wichtigkeit, Wertschöpfung, Umsatz o.ä. lasse ich bewusst außer Acht, denn wir haben uns ja im Schritt 1 darauf geeinigt, dass nur grundsätzlich wichtige Jobs überhaupt in der Liste stehen, die alle gemacht werden sollten. Es geht nur noch darum, wer welche Jobs macht.
Wenn wir mit der Abstimmung fertig sind, können wir unsere Liste sortieren. Ganz oben stehen die absoluten Traumjobs, ganz unten die richtig räudigen.
Jeder Job soll die Existenz sichern. Wir starten also pauschal mit Betrag X. Daneben gibt es moderate Zuschläge (nicht dass zigfache des Basisgehalts) für unattraktive Jobs.
Wenn ein Job bestimmte grundsätzliche Anforderungen hinsichtlich Intelligenz, körperliche Leistungsfähigkeit, Körpergröße, Geschlecht oder ähnliches hat, dann wird das bei der Verteilung berücksichtigt, hat aber erstmal keine Auswirkung auf das Gehalt. Ob jemand intelligent ist oder nicht ist eher die Summe aus Genetik und Umweltfaktoren während der Kindheit als ein eigener Verdienst. Ein 'Dummer' verdient erstmal das gleiche wie ein 'Genie', wenn der Job gleich gut oder kacke bewertet ist.
Wenn ein Job nicht genug Bewerber findet, muss die Gesellschaft entweder die Bewertung korrigieren, den Job so verändern, dass er attraktiver wird (weniger Überstunden, weniger Druck, weniger Risiken) oder ihn eben zähneknirschend aus der Liste entfernen. War dann wohl nicht wichtig genug.
Du und ich wären vermutlich die Verlierer, was verfügbares Einkommen angeht. Aber für mich wäre es eine gerechtere Gesellschaft. Aber ja... Ziemliches Kontrastprogramm zum Status Quo, wahrscheinlich leider eine Utopie.
Du bist ein Schlaumeier, oder? Ich wette ich verstehe das Prinzip von Versicherungen sogar besser als du. Oder rechnest du dir aus, ob eine Vollkasko oder Selbstbeteiligung bei deiner Versicherung besser ist? Oder welche Versicherung überhaupt nötig ist?
Anyway, mir fehlt die Selbstbeteiligung bei der GKV/ PKV. Da würde das Ärtzehopping nämlich auch ganz schnell aufhören, dass einige in Übermaß betreiben.
ich dürfte inzwischen über die 2 millionen Grenze hinaus sein. Ich war 10 wochen auf der Intensivstation, davon ging es mir ca. 6 Wochen richtig mies, also, erst koma, dann geistig verwirrt.
1 stunde kostet 750 euro, das sinkt sicherlich, sobald man nicht mehr beatmet wird, weniger personal nach einem schaut und so weiter.
ich habe vorher und nachher gearbeitet, aber wenn der Staat mich mal fragt irgendwo Pflichdienst zu leisten, dann mache ich es, weil ich was schuldig bin.
einen haufen kohle, nur damit ich nicht abkratze, und jetzt fahrrad fahren kann, anstatt im rollstuhl zu sitzen. in vielen anderen ländern wäre ich genatzt gewesen, und ohne bewegungsmäglichkeit hätte ich mich umgebracht.
Ich bin in einer ähnlichen Situation, was die Höhe der Krankenkassenbeiträge angeht. Außerdem bin ich ohne Brille quasi blind. Wird mir ein Brillenkauf, der höchstens alle paar Jahre vorkommt, deswegen in irgendeiner Weise bezuschusst? Nein, natürlich nicht. Wo kämen wir da denn hin?
Andere Situation: Ich brauche einen neuen Arzt (Hautarzt, Urologe, whatever). Die allermeisten nehmen nicht mal mehr das Telefon innerhalb ihrer Sprechzeiten ab und online bekommt man Termine für nächstes Jahr.
Was ist das bitte für eine absurde Situation? Ich bin gerne bereit für meine und die Gesundheit der Gesellschaft zu zahlen, aber dann muss das System doch wenigstens funktionieren!
Ich zahle sogar über 1000€. Zahnersatz durfte ich selbst bezahlen, weil die Krankenkasse mir nur eine Brücke bezahlt hätte. Therapie bezahle ich auch privat, da ich sonst keinen Termin bekomme. Beim Arzt bin ich maximal einmal im Jahr für ein Rezept. Ich verstehe den solidarischen Aspekt, aber die Verteilung dieser Belastungen ist einfach nur asozial, wenn man bedenkt, dass Reiche ohne Einkommen nichts beitragen.
Ne. Doch Leg los. Wie viel Euro bezahlst du denn für den Aufbau der DDR?
Da du selber gesagt hast dass du freiwillig gesetzlich versichert bist, steht es dir frei in eine private zu wechseln.
Ich weiß es nicht auswendig. Tut aber nichts zur Sache. Warum soll ich denn bitte eine Steuer zahlen, die nicht mehr benötigt wird und einfach umgewidmet wird. Wurde jemals eine Steuer abgeschafft?
PKV - ich unterstütze keine Ponzi-Schemas. Finde das Solidarprinzip ja auch gut und richtig. Nur, es ist halt nicht mehr fair für mich - siehe Post oben.
Ich kann dir sagen, welche Steuer ausgesetzt wurde. Die verdammte Vermögenssteuer.
Überreiche und große Konzerne leisten seit langem keinen echten Beitrag mehr zum Gelingen dieser Gesellschaft. Das sind die, bei denen du dich bedanken kannst für deine 960 €, die dir keine Brille bezahlen.
1996 wurde sie von CXU/FDP abgeschafft. Seit dem entgehen den Ländern zwischen 5 und 25Mrd € jährlich. Quelle
das Problem ist nicht die KK, sondern das Geld was sie für zeug ausgibt. zb 3000 euro für einen rollstuhl.