Ich habe Homo Faber weit nach der Schulzeit gelesen und fand es toll.
Für mich persönlich war das Framing häufig ein Problem - Bücher die im Deutschunterricht behandelt werden waren per Definition doof.
Mittlerweile tun mir die Deutschlehrer*innen leid. Die hätten das beste Buch aller Zeiten behandeln können und die positivste Reaktion meinerseits wäre ein Schulterzucken gewesen.
Ich bin gerade mit einem Iren unterwegs und wir haben uns zufällig zu dem Referendum unterhalten. Er hat sich nicht an dem Thema Frauenbild gestört, sondern daran, dass dann eine dauerhafte Beziehung als Familie gelten solle.
Er meinte dass komplett ungeklärt ist was eine "dauerhafte Beziehung" letztendlich bedeutet. Auf Rückfragen von Journalisten an Politiker, wen die Formulierung jetzt genau einschließt, kam dann wohl die lapidare Antwort dass das die Gerichte in Zukunft schon klären würden. Technisch könnte das einen Sohn der seine Mutti pflegt oder eine langjährige 2er-WG einschließen. Ist ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, aber ist schon denkbar dass es da Graubereiche gibt.
Es klingt so als ob hier eine womöglich gut gemeinte Änderung überstürzt in die Verfassung eingebaut werden soll ohne dass geklärt ist, wen es einschließt und warum es nötig ist.
Ist jetzt alles rein anekdotisch aber halte es für denkbar dass der Spiegel hier seine Hausaufgaben nicht gemacht hat.