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submitted 8 months ago by KISSmyOS@feddit.de to c/dach@feddit.de

tl/dr: Hervorhebungen von mir

Die Bauernproteste haben in den vergangenen anderthalb Wochen die Öffentlichkeit bewegt: Land­wir­t:in­nen blockierten bundesweit mit ihren Traktoren den Verkehr und hinderten Vizekanzler Robert Habeck daran, eine Fähre zu verlassen. Die Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen der Letzten Generation nutzten die Gunst der Stunde, um ihrerseits auf Spielzeugtraktoren Straßen lahmzulegen. Die Methode ist dabei die gleiche: Beide Gruppen blockieren Straßen, Zufahrten, Autobahnen.

Dennoch werden die Proteste in der Öffentlichkeit unterschiedlich wahrgenommen. Woran das liegt, wird derzeit heftig diskutiert. Die Bauernproteste fänden mehr Zuspruch, weil sich Menschen anderer Berufsgruppen in ihnen wiedererkennen, heißt es. Oder: Die Letzte Generation ist so unbeliebt, weil sie auf ein vermeintlich abstraktes Problem hinweist: die Klimakrise. Das ist nicht so greifbar wie der Wunsch nach mehr Geld für harte Arbeit oder nach mehr Wertschätzung für den eigenen gesellschaftlichen Beitrag.

Ein übersehener Faktor, der zur unterschiedlichen Bewertung beiträgt, ist die Soziodemografie der beiden Proteste. Die Letzte Generation, das sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Dieser Gruppe wird seit einigen Jahren systematisch die Kompetenz abgesprochen: „Von Kindern und Jugendlichen kann man nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen“, sagte Christian Lindner 2019 mit Blick auf bundesweite Klimaproteste. Das, so Lindner, sei „eine Sache für Profis“. Dann kam die Coronapandemie und die Jugendlichen galten als überkochende Infektionsherde. Sie hätten rücksichtslos Ältere angesteckt, sich über Ausgangssperren und die Regeln für Haushalte hinweggesetzt.

Es ergibt sich also folgendes Bild: Jugendliche und junge Erwachsene sind ahnungslos und rücksichtslos. Deshalb ist es etwas ganz anderes, wenn sie die Straßen blockieren. Die Bauernproteste zeigen, dass die Letzte Generation, Fridays for Future und Co. vor einem demografischen Dilemma stehen, das einen Namen hat: Jugendfeindlichkeit.

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[-] nicerdicer@feddit.de 48 points 8 months ago

Ein übersehener Faktor, der zur unterschiedlichen Bewertung beiträgt, ist die Soziodemografie der beiden Proteste. Die Letzte Generation, das sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Dieser Gruppe wird seit einigen Jahren systematisch die Kompetenz abgesprochen: „Von Kindern und Jugendlichen kann man nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen“, sagte Christian Lindner 2019 mit Blick auf bundesweite Klimaproteste. Das, so Lindner, sei „eine Sache für Profis“. Dann kam die Coronapandemie und die Jugendlichen galten als überkochende Infektionsherde. Sie hätten rücksichtslos Ältere angesteckt, sich über Ausgangssperren und die Regeln für Haushalte hinweggesetzt.

Deswegen.

Ein anderer Faktor, der dafür sorgt, dass die Proteste der Landwirte ernster genommen werden, ist, dass die Landwirte mit ihren Maschinen Präsenz zeigen - hunderte Traktoren beeindrucken mehr als hunderte Menschen mit einer Warnweste.

Und was auch noch hinzukommt, ist, dass der Klimawandel für viele Leute noch immer nicht greifbar - also zu abstrakt - ist. Das eine Wochenende letzten Sommer musste man schließlich eine Jacke tragen! Aber wenn es beim Bäcker/ Metzger (also dem, zu dem die Leute natürlich immer alle hingehen anstatt Abgepacktes im Supermarkt zu kaufen - darum schließen die ja auch reihenweise, weil die dem Ansturm der Kunden nicht mehr Herr werden /s) kein Brot/ Fleisch mehr gibt, wie die Bauern behaupten, dann ist die Gefahr viel realer.

[-] occhineri@feddit.de 35 points 8 months ago

Ich würde noch den Machtfaktor hervorheben: Hinter den Bauern steht eine ganze Industrie die enorme politische Macht bündelt und die Proteste nutzt um Stimmung zu machen. Die Klimabewegung hat das nicht.

[-] Random_German_Name@feddit.de 5 points 8 months ago

Genau. Demos bringen nur etwas, wenn es eine politische Vertretung gibt, die dadurch gezwungen, gestärkt oder überzeugt werden kann. Wenn ein Parlament z.B. voller Klimawandelleugner ist, wird eine Klimaschutzbewegung einfach wegignoriert (oder schlimmeres).

[-] sobanto@feddit.de 5 points 8 months ago

Nur zum Metzger: zumindest bei mir ist das problem weniger die Kundschaft, sondern die fehlender Mitarbeiter um die Kunden zu bedienen. Mein Stammmetzger hat jetzt bis auf ein Tag nur noch vormittags auf, das "Mitarbeiter gesucht" Schild hängt seit gefühlten Ewigkeiten an der Tür.

[-] nicerdicer@feddit.de 12 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dort ebenfalls der Fachkräftemangel herrscht.

Worauf ich aber meine Aussage bezogen habe: wann immer es darum geht, dass Leute Fleisch essen, dann behaupten sie, ja nur ganz selten Fleisch zu essen, und dann auch nur beim Metzger einkaufen. Wenn ich aber beim Supermarkt an der Kasse stehe und beobachte, was andere Leute so aufs Band legen, dann ergibt sich ein anderes Bild...

[-] Localhorst86@feddit.de 3 points 8 months ago

verarbeitete, abgepackte Wurst ist kein Fleisch
tipptmitfingerankopf

[-] KISSmyOS@feddit.de 6 points 8 months ago

Meine verarbeitete, abgepackte Wurst ist kein Fleisch

tipptmitfingeranveganenschinkenspicker

[-] lociluco@feddit.de 24 points 8 months ago

Ich glaube, ein Faktor ist auch das romantisierte Bild, das von der Landwirtschaft noch unterwegs ist. Man könnte die 'Leute auf der Straße' ja mal befragen, wie sie sich den Alltag in der Landwirtschaft so vorstellen und was sie damit verbinden. Das ist meiner Erfahrung nach doch noch ein bisschen das Bild von den freundlichen knorrigen Landbesitzern, die noch im Dunkeln aufstehen (übrigens so wie große Teile der Bevölkerung auch...), erstmal die frische Landluft mit dem schönen Wald im Hintergrund einatmen, um dann bei Sonnenaufgang in der Kittelschürze den Hühnern das Korn hinzustreuen. (Ich hab bewusst mal tief in die Stereotypenkiste gegriffen). Wenn man die rettet, rettet man die eigene Vorstellung einer irgendwie noch heilen Welt gleich mit. Klimazusammenhänge sind im Vergleich dazu viel, viel abstrakter und deshalb so schlecht projizierbar. Dass die Landwirtschaft - nach allem, was ich mir so anlesen konnte - inzwischen zu großen Teilen aus Industriebetrieben mit knallharten wirtschaftlichen Interessen besteht, ist vielen sicher nicht so präsent.

[-] rainynight65@feddit.de 13 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Der Unterschied ist auch, dass die Bauern Forderungen stellen, die viel einfacher und schneller zu bedienen sind. 'Keine Änderungen beim Agrardiesel' ist halt viel griffiger und einfacher umzusetzen. Das Geld holt sich die Regierung eben anderswo zurück, z.B. durch Einsparungen und Kürzungen bei Umweltschutz und Bürgergeld. Das hat auf die meisten Menschen keine unmittelbaren Auswirkungen, daher sind sie damit auch eher einverstanden.

Die Letzte Generation will Aufmerksamkeit für die sehr realen Gefahren des Klimawandels, das ist aber halt für viele Leute zu abstrakt, auch wenn wir diese Gefahren jetzt schon sehr häufig beobachten können. Dann haben die Leute halt auch Angst, dass sie an ihrem 'hart erarbeiteten' Lebensstil etwas andern müssen - was ja auch zutrifft. Aber man will halt weiter konsumieren, Fleisch essen, Auto fahren, in Urlaub fliegen, und daher sind die Anliegen der LG unbequem. Da ist es vielen Leuten eben doch lieber, dass Steuergelder für Agrarsubventionen verbraten werden - es betrifft sie ja nicht direkt.

[-] KISSmyOS@feddit.de 14 points 8 months ago

Die letzte Generation fordert konkret:

Ein bundesweites Tempolimit von 100 km/h
Die Wiedereinführung des 9-Euro-Tickets
Gründung eines Gesellschaftsrates zur Lösungsfindung für den schnellen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen

Also ja, bisschen mehr als die "nichts andern" Forderung der Bauern, aber es ist jetzt auch nicht so als wollte die LG blockieren bis der Klimawandel beendet ist.

[-] gajustempus@feddit.de 7 points 8 months ago

lustigerweise werden sie von den selben Leuten (Lindner bspw.) für genau diese Ziele kritisiert, weil diese "lächerlich" und "kleinkariert" seien.

Also erneut genau das Selbe, was im TAZ-Artikel schon angesprochen wird: Ist es ein Ziel, das "leicht" erfüllbar wäre, für das die Bauern kämpfen, gibt es scheinbar Unterstützung aus der Gesellschaft. Fordern es dagegen die jungen Leute, wird es veralbert und direkt entwertet.

Man sieht also: Die Ziele und auch die Forderungen sind in keinem Fall von Relevanz. Es ist NUR Ad Hominem. Und das ist erbärmlich.

[-] rainynight65@feddit.de 5 points 8 months ago

Naja, von diesen Forderungen ist ja bislang genau null Komma nichts auch nur andeutungsweise von der Politik angegangen worden. Da kann man nicht erwarten, dass die LG einfach aufhört mit den Protesten.

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[-] KpntAutismus@lemmy.world 12 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

ich finde da kommt noch ein "okay jetzt ist vielleicht ein paar wochen richtig chaos und dann ist ruhe" dazu.

die bauern machen (zumindest aus meiner ziemlich uninformierten sicht) einen organisierten eindruck während man nach monaten von einzelnen kleinen blockaden an "bedeutungslosen" stellen irgendwo in deutschland einfach die schnauze voll hat.

dazu noch: die letzte generation richtet absichtlich sachschaden an, wobei man eher nicht nachvollziehen kann, warum ein bild vollzukleckern jetzt auf den klimawandel aufmerksam machen soll.

[-] KISSmyOS@feddit.de 45 points 8 months ago

Ich glaube das Hauptproblem ist dass die Bevölkerung bei den Bauernprotesten die Politik als Ziel sieht und sich bei den Last Generation Protesten selbst als Ziel der Kritik angesprochen fühlen.
Die Last Generation fordert nicht einfach nur mehr Geld für eine bestimmte Gruppe, sondern Gesetzesänderungen, die alle Autofahrer einschränken würden.

[-] KpntAutismus@lemmy.world 6 points 8 months ago

ich hatte auch schon länger die frage "warum muss ich jetzt in den nach pisse stinkenden Bus steigen, wenn doch in der industrie viel mehr einsparungen zu holen sind?"

man fühlt sich heutzutage einfach schon am rande seiner leistungsgrenze, da will man seine ruhe und beheizten sitze (natürlich auch das gefühl von kontrolle) nicht einfach so abgeben.

[-] vintageballs@feddit.de 28 points 8 months ago

Als Mensch ohne Auto, der sich auf entsprechenden Strecken fast ausschließlich mit Öffis fortbewegt, wüsste ich gerne, wo du wohnst, dass die Busse nach Pisse stinken. Habe ich in diversen Groß- und Kleinstädten bisher noch nie erlebt.

"Viel mehr Einsparungen" ist schwierig zu quantifizieren und ich maße mir nicht an, das Einsparungspotential einschätzen zu können, aber statistisch macht Verkehr über die Hälfte der Emissionsmenge der Industrie aus.

[-] Spzi@lemm.ee 6 points 8 months ago

Als Mensch ohne Auto, der sich auf entsprechenden Strecken fast ausschließlich mit Öffis fortbewegt, wüsste ich gerne, wo du wohnst, dass die Busse nach Pisse stinken. Habe ich in diversen Groß- und Kleinstädten bisher noch nie erlebt.

Moin, fahre sehr viel ÖPNV in Hamburg. Und klar, wenn da ein Obdachloser auf zwei Sitzplätzen in Bus oder Bahn pennt, stinkt das zehn Meter in beide Richtungen. Selten, aber manchmal auch die Bettler beim Durchlaufen. Diese Gerüche konnte ich zwar nie klar als "Pisse" zuordnen, aber das macht's nicht besser.

Eindeutig Pisse gibt's an einigen Stellen im Hauptbahnhof. zum Beispiel der Verbindungsgang von U1/U3 zu S1/S3 Richtung Altona.

Also, leider hat @KptnAutismus@lemmy.ml durchaus einen Punkt. In Öffis wird man regelmäßig von anderen belästigt, auch durch Gerüche. Zumindest in Hamburg, aber habe ich auch schon in anderen Städten erlebt und würde mich wundern, wenn es sowas bei dir gar nicht gibt.

Dies sei als freundliches, aber bestimmtes, Plädoyer für Aufrichtigkeit zu verstehen. Man kann natürlich Öffis trotzdem besser finden.

[-] KpntAutismus@lemmy.world 4 points 8 months ago

nahe wellingsbüttel bis altona sind da ne menge gerüche dabei, mindestens eins der vier gefährte auf der strecke hat einen unglaublichen geruch.

die emissionen von autos werden ja auch stetisch weniger, ich würde nur gerne von 'reduzieren' statt 'abschaffen' reden. so mancher in deutschland tut nichts anderes als sich an seinem auto aufzugeilen, dazu gehöre ich auch.

[-] KISSmyOS@feddit.de 17 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Mein Hobby ist, mich an meinem 30KW Asbeststaubgebläse aufzugeilen. Voll schön, Schnee in der Altstadt im Sommer!
Ich finde das sollte auch respektiert werden.

[-] Freeman@feddit.de 9 points 8 months ago

Man könnte über reduzieren sprechen, aber gerade abschaffen ist schon bisschen extrem... diese jungen Öko-Gutmenschen immer. Nur weil sie sich kein Asbestostaubgebläse leisten können...

[-] KpntAutismus@lemmy.world 2 points 8 months ago

ich würde auch e-fuels, wasserstoff o.ä. kaufen, mir geht's hauptsächlich um die sachen die ein verbrenner halt macht. was er nun genau verbrennt ist mir egal.

und ich bin besagter "junger öko-gutmensch" (letztes jahr 20. lesbensjahr überlebt). ich habe nur meine grenzen, und diese sind fest gesetzt. umstimmumg durch lobbyisten und 9999€-spenden nicht möglich.

[-] KISSmyOS@feddit.de 14 points 8 months ago

Ab einem gewissen Punkt muss die Umstimmung dann halt dadurch passieren, dass alle Folgekosten des Verbenner-Autobetriebs berechnet und dir in Rechnung gestellt werden. Das wird halt verdammt teuer.
Entweder ist es dir das dann nicht mehr wert oder du kannst es dir nicht mehr leisten, dann bist du gezwungen damit aufzuhören. Oder du kannst und willst es dir leisten, dann ist das auch OK, weil du die Beseitigung der Schäden die du verursachst selbst finanzierst.

Was aber halt langfristig nicht mehr geht ist dass du Kosten für CO2-Ausgleich etc. verursachst und die Allgemeinheit dafür aufkommt, so wie es aktuell noch der Fall ist.

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[-] tryptaminev@feddit.de 18 points 8 months ago

die letzte generation richtet absichtlich sachschaden an, wobei man eher nicht nachvollziehen kann, warum ein bild vollzukleckern jetzt auf den klimawandel aufmerksam machen soll.

Das ist so nicht richtig. Die Bilder haben eine Deckplatte aus Kunststoff oder Glas. Die kann man einfach abwischen.

Dagegen haben die Bauern haufenweise Mist in den Straßen u.a. direkt vor den Häusern von Politikern abgeladen. Das ist ein realer Sachschaden mit großem Aufwand, das wieder sauber zu bekommen. Dazu kommt, dass damit auch eine Umweltverschmutzung einhergeht, wenn das Zeug in die umliegenden Grünstreifen und Gärten suppt. Schließlich kommt dazu noch der direkt Angriff auf Politikerinnen und Politiker, oftmals sogar welche, die sich für die Bauern ausgesprochen haben. Aber sie sind eben bei den Grünen und alle Grünen sind böse. Die Nachbarn der Politiker wird das sicherlich auch richtig begeistert haben, dass bei ihnen tagelang Kuscheiße vor der Tür lag.

Es ist also kein Problem der Aktionen selbst, sondern der Propaganda, wie diese Aktionen öffentlich dargestellt werden.

[-] KpntAutismus@lemmy.world 3 points 8 months ago

natürlich ist da glas drüber, es geht mir nur darum dass die suppe nicht auf der fassade von bestimmten häusern gelandet ist.

den kot vor den häusern hätte ich mir von der letzten generation gewünscht. z.b. kann man ja plastikmüll oder so sammeln und dort abladen.

klar treffen uns normalbürger die bauernproteste auch hart, aber es werden die richtigen mitbekotet. das macht das ganze verträglicher.

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[-] gapbetweenus@feddit.de 5 points 8 months ago

Finde interessant das jemand dessen Meinung wahrscheinlich sehr nah dran ist wie die meisten da draußen tatsächlich denken hier runter gewählt wird.

[-] KpntAutismus@lemmy.world 3 points 8 months ago

genau das wollte ich mit diesem kommentar erreichen, der bubble den normalbürger zeigen.

[-] Verdorrterpunkt@feddit.de 5 points 8 months ago

Naja, Normal heisst nicht direkt korrekt und/oder sinnvoll und/oder hilfreich.

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[-] MrCookieRespect@reddthat.com 3 points 8 months ago

Weil die Bauern und ihre mitdemonstranten grundsätzlich Schon die Unterstützung von über 60% der Bevölkerung haben und sich nicht durch dumme Aktionen feinde machen. Außerdem sind sie freundlich und nicht von oben herab...

[-] KISSmyOS@feddit.de 59 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

sich nicht durch dumme Aktionen feinde machen

Warum ist es eine dumme Aktion wenn die Last Generation den Verkehr blockiert, aber nicht wenn die Landwirte den Verkehr blockieren und nachts in Wohngebieten laut hupen?

Außerdem sind sie freundlich und nicht von oben herab

Inwiefern sind die Aktivisten der Last Generation unfreundlich und "von oben herab"? Sie setzen sich buchstäblich zu Füßen der Autofahrer, verhalten sich völlig passiv und verzichten sogar auf eine Anzeige wenn sie körperlich angegriffen werden. Während Mitglieder der Bauernproteste sogar versucht haben, Habeck's Fähre zu stürmen.

[-] Quittenbrot@feddit.de 7 points 8 months ago

Warum ist es eine dumme Aktion wenn die Last Generation den Verkehr blockiert,

Ich glaube, dem Vorposter ging es dabei eher um Aktionen wie Bilder oder Denkmäler vollschmieren.

[-] MrCookieRespect@reddthat.com 5 points 8 months ago

Zum Großteil. Die Sachen mit den Privatjets wurde ja von vielen Leuten gefeiert, aber Denkmäler zu beschädigen ist einfach scheiße. Und Dumm.

Was ich dem noch ergänzen würde ist das die Bauern von vorne herein gesagt haben das diese Blockaden vorerst (also bis eine neue demo angekündigt wird) eine Woche und einen Tag andauern werden, die Kleber hingegen machen das seit langem und gehen immer den Leuten auf den Sack die eben nichts dafür können, sollen die sich am Reichstagsgebäude festkleben, dann generiert man zumindest nicht immer und immer mehr Unmut.

Grundsätzlich sind die meisten Leute für den Klima und Umweltschutz, diese Leute dann gegen sich aufzubringen hilft dem thema einfach überhaupt nicht.

[-] Black616Angel@feddit.de 14 points 8 months ago

Den meisten Leuten ist der Klimaschutz scheißegal.

Denkmäler sind den Leuten auch Wurst, außer die "Klimakleber" machen da was.

Und ein Denkmal zu beschmieren tut auch keinem weh; das soll ein Zeichen setzen (was es ja auch tat).

Und dass die Bauern halt "nur" 8 Tage streiken und die LG länger, zeigt doch nur, dass die LG halt an dem Thema dran bleibt (nix gegen die Bauern, die könnten ja auch noch weiter streiken).

Warum bist du denn aber eigentlich so sauer auf die "Klimakleber" statt auf die PolitikerInnen, die ihre eigenen Vorgaben nicht einhalten und einfachste Maßnahmen nicht umsetzen?

sollen die sich am Reichstagsgebäude festkleben, dann generiert man zumindest nicht immer und immer mehr Unmut.

Ja, den Reichstag wollten sie besuchen, duften sie aber nicht.

Kann ja nicht jeder "quer denken".

[-] JoKi@feddit.de 3 points 8 months ago

Und dass die Bauern halt “nur” 8 Tage streiken und die LG länger, zeigt doch nur, dass die LG halt an dem Thema dran bleibt (nix gegen die Bauern, die könnten ja auch noch weiter streiken).

Wobei den Bauern ja auch schon vor den Demonstrationen deutlich entgegengekommen wurde, seitens der Politik .

[-] Black616Angel@feddit.de 2 points 8 months ago

Na ja, der Agrarlobby und den Konzernen sicherlich. Wie viel Hubert der Traktorfahrer da abkriegt, weiß ich nicht...

[-] JoKi@feddit.de 2 points 8 months ago

Das war auch bisher schon der Fall. Gegen ungerechte Verteilung innerhalb der Branche hätten die kleinen Landwirte schon lang protestieren können, statt sich jetzt ausgerechnet von der Lobby und den Konzernen einspannen zu lassen.

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[-] rainynight65@feddit.de 2 points 8 months ago

Vor den Bauern ist die Regierung ja auch sofort eingeknickt. Die machen einmal gut Radau und kriegen, was sie wollen. Die müssen nicht weiter protestieren.

In Sachen Klimaschutz ist aber auch nach jahrelangen Protesten und Forderungen nichts greifbares passiert - nur viel Geschwafel und Getue. Hat man gehofft, dass die LG irgendwann aufgibt und sagt 'na gut, wir habens versucht, wird halt nix'?

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[-] JoKi@feddit.de 41 points 8 months ago

nicht durch dumme Aktionen feinde machen.

So Aktionen wie der viel kritisierte Versuch auf die Fähre von Habeck zu drängen, von der sich sogar der eigene Verband distanzierte? Oder das behindern von Ärzten und Pflägekräften auf ihrem Weg zur Arbeit, obwohl diese Schutzwesten im Auto hatten oder sich gegenüber der Demonstranten auswiesen?

Außerdem sind sie freundlich und nicht von oben herab…

Weil sie an ihren Demonstrationen versuchen den Eindruck zu erwecken, ihr Berufszweig sei der einzige relevante für ein Überleben Deutschlands?

[-] gajustempus@feddit.de 3 points 8 months ago

können wir an dieser Stelle einmal festhalten, dass die BAUERN hier einen auf Gestapo oder Ähnliches machen, wenn sie selbst Ausweispapiere und Co. kontrollieren und damit, nach eigenem Gusto entscheiden, ob sie jemanden blockieren oder nicht?

Da ist der Tatvorwurf der "Amtsanmaßung" sogar noch viel zu harmlos für...

[-] 5ibelius9insterberg@feddit.de 31 points 8 months ago

Du hast ein /s vergessen.

... oder?

...ODER??

😬

[-] Don_alForno@feddit.de 22 points 8 months ago

Schon die Unterstützung von über 60% der Bevölkerung haben

Voll unterstützenswert, wenn man nur dafür demonstriert, nicht die gleichen Steuern zu zahlen wie alle anderen.

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