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submitted 1 year ago* (last edited 1 year ago) by DerKanzler@lemmy.world to c/dach@feddit.de

Neubauer antwortet auf die Frage: "Helfen die radikaleren Aktionen dem Klimaschutz überhaupt oder schaden sie ihm?"

Das Ziel laut "Letzte Generation" (Minute 13:30): "Wir gewinnen, sobald die Polizei überläuft. Da wird es eng für den Staat" Laut Studie von SWR: 85% der deutschen Bevölkerung lehnen die Methoden der "Letzten Generation" ab. Die Hoffnung auf den Überlauf scheint sehr viel Wunschdenken zu sein und die Wirkung ihrer Taten zu ignorieren. Stattdessen kannibalisieren sie Fridays For Future in den Medien

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[-] Spike@feddit.de 122 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ich lass einfach mal zwei Zitate von MLK hier, die man nicht in der Schule beigebracht bekommt. Nicht in der deutschen und erst recht nicht in der amerikanischen.

“But it is not enough for me to stand before you tonight and condemn riots. It would be morally irresponsible for me to do that without, at the same time, condemning the contingent, intolerable conditions that exist in our society. These conditions are the things that cause individuals to feel that they have no other alternative than to engage in violent rebellions to get attention. And I must say tonight that a riot is the language of the unheard. And what is it America has failed to hear?…It has failed to hear that the promises of freedom and justice have not been met. And it has failed to hear that large segments of white society are more concerned about tranquility and the status quo than about justice and humanity.”

—  “The Other America,” 1968

“I have almost reached the regrettable conclusion that the Negro’s great stumbling block in the stride toward freedom is not the White Citizens Councillor or the Ku Klux Klanner but the white moderate who is more devoted to order than to justice; who prefers a negative peace which is the absence of tension to a positive peace which is the presence of justice; who constantly says, “I agree with you in the goal you seek, but I can’t agree with your methods of direct action”; who paternalistically feels that he can set the timetable for another man’s freedom; who lives by the myth of time; and who constantly advises the Negro to wait until a “more convenient season.” Shallow understanding from people of goodwill is more frustrating than absolute misunderstanding from people of ill will. Lukewarm acceptance is much more bewildering than outright rejection.”

— Letter From Birmingham Jail, 1963

Ich finde beide sind gut analog auf Klimaschutz, FFF und die LG anzuwenden.

[-] jo3rn@feddit.de 21 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Lukewarm acceptance is much more bewildering than outright rejection.

Da ist was dran. Das Problem ist, dass zu viele noch nicht mal bei "lukewarm acceptance" angekommen sind, eher bei "ice cold ignorance".

[-] aksdb@feddit.de 20 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Hmm ne, irgendwie passt das schon. Liest man doch selbst hier im Fediverse ab und an: "ich bin ja für Klimaschutz, aber ..." oder "die LG hat ja Recht, aber ihre Methoden, ....". Und und und.

Das klingt schon irgendwie nach so einer lauwarmen Akzeptanz. So ein "ja ist irgendwie toll, aber halt auch nicht SO toll, dass ich wirklich was unternehmen würde".

[-] TheGod@lemmy.world 15 points 1 year ago

LG Befürworter machen häufig einen großen Gedankenfehler. LG ist kein Selbstzweck. LG schlecht zu finden, bedeutet nicht Klimaschutz schlecht zu finden und nicht zu verfolgen.

Dass LG Anhänger und Befürworter diese gegenteilige Auffassung haben, zeugt davon dass sie längst die Ziele von LG nicht mehr wichtig sind. Viel mehr interessiert sie die Anerkennung, Aufmerksamkeit und die Gruppe als soziale Identität. Es ist für sie ein Selbstzweck geworden

[-] Guildo@feddit.de 6 points 1 year ago

Warum hat die LG die Ziele aus den Augen verloren? Das halte ich für eine ganz steile These. Und wenn es nur um Selbstdarstellung und Anerkennung gehen würde, dann würde man nicht freiwillig Haftstrafen in Kauf nehmen. Es gibt schlicht bessere Möglichkeiten sich zu stilisieren, mit viel weniger Repression. Das ist so als würdest du sagen, dass es den Waldbesetzern im Hambacher Forst niemals um den Wald ging, sondern darum von der Polizei verprügelt zu werden, damit sie ein bisschen in die Medien kommen. Das ist aber auch reiner Käse.

[-] Holzkohlen@feddit.de 17 points 1 year ago

Das war schon ein stabiler Geselle der Martin.

[-] Duke_Nukem_1990@feddit.de 70 points 1 year ago

Die LG ist der nächste logische Schritt in der Eskalationsspirale. Ich finde es verwerflich, dass sie jetzt von der moderateren FFF-Bewegung denunziert wird.

[-] Nepoleon@lemmy.world 49 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Bei Kritik von Denunzieren zu sprechen, ist ein sehr gefährliches und typisches Vorgehen einer bestimmten politischen Gesinnung. Kritik darf nicht mundtot gemacht werden.

FFF und Klimaschutzbewegungen leiden unter der LG Bewegung. Unterstützung von der Bevölkerung, die sie geschaffen haben wird von LG Bewegung abgeschreckt. Da ist ihre ehrliche Meinung und Einschätzung zu sagen schon sehr berechtigt.

[-] horse@feddit.de 32 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ich bin mir nicht sicher, dass die Unterstützung der Bevölkerung die FFF geschaffen hat so viel bringt wie manche meinen. Ich will FFF nicht schlecht machen, die haben schon viel erreicht um das Thema an die breite Masse zu bringen, aber wirklich viel passiert ist trotzdem nicht. Vielleicht gibt es jetzt ein paar mehr Menschen, die grün wählen, kein Fleisch essen oder auf Plastikstrohhalme verzichten, aber die radikalen Veränderungen die gebraucht werden um die Klimakatastrophe abzuschwächen (denn abwenden lässt sie sich nicht mehr), bleiben aus. Friedlicher Protest reicht halt offensichtlich nicht aus um die Veränderungen zu forcieren, die gebraucht werden. Zumindest nicht in dem Tempo das nötig wäre.

[-] aksdb@feddit.de 25 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Bei den FFF Protesten gab's doch vor allem genauso Gegenwind (teils Gegendemos) und AfD Kloppos haben sich darüber echauffiert.

FFF hat im Wesentlichen genau durch des selbe Aufgerege ihrer Gegner Wind in die Segel bekommen. LG vergrößert die Gruppe jetzt halt.

Abgesehen davon gäbe es diese aggressive Haltung ohne des ständige Aufstacheln in den Medien vermutlich gar nicht. Von den Protesten betroffen sind doch nur ein paar wenige, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Und doch schaffen es die Medien, einen erheblichen Teil der Autofahrer auf Krawall zu bürsten.

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[-] Syndic@feddit.de 27 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Kritik darf nicht mundtot gemacht werden.

Kritik an Kritik ist nicht "mundtot machen" sondern ein normaler Diskurs.

FFF und Klimaschutzbewegungen leiden unter der LG Bewegung. Unterstützung von der Bevölkerung, die sie geschaffen haben wird von LG Bewegung abgeschreckt.

Wer sich von LG "abschrecken" lässt, welche objektiv betrachtet verdammt harmlos Methoden anwenden, der war nie ein wirklicher Unterstützer! So Leute wären bei der kleinsten Unannehmlichkeit welche sich durch den Kampf gegen den Klimawandel für sie ergibt abgesprungen. Und wirksamer Wandel bedarf bei weitem mehr als nur eine kleine Unannehmlichkeit in unserem täglichen Leben.

Scheiss auf Unterstützer welche Lippenbekenntnis geben aber nichts verändern wollen.

[-] not_exactly@feddit.de 25 points 1 year ago

Scheiss auf Unterstützer welche Lippenbekenntnis geben aber nichts verändern wollen.

Meine Lieblingskategorie Mensch. Grundsätzlich war man ja gegen den Klimawandel, aber jetzt wo die LG so nervt muss erst mal gut sein. Auch die Flüge zwischen Hamburg und Frankfurt sind quasi Pflicht, weil die Bahn ja irgendwie der fünfte Kreis der Hölle ist und das Meeting in Frankfurt außerdem sehr früh anfängt. Und auf den Hybrid-SUV kann man leider auch nicht komplett verzichten, denn der Bus fährt nur im 20 Minuten-Takt und kleinere Autos sind irgendwie unsicher.

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[-] TeddyPolice@feddit.de 14 points 1 year ago

Da ist ihre ehrliche Meinung und Einschätzung zu sagen schon sehr berechtigt.

Ja. Die eigentliche Frage ist hier, was diese FFF-Leute treibt jetzt ihre angeblichen Ziele zu verraten, bzw. sich die Talking Points von ihren angeblichen Gegnern diktieren zu lassen.

FFF und Klimaschutzbewegungen leiden unter der LG Bewegung.

Nicht wirklich. FFF und Klimaschutzbewegungen leiden primär unter dem Unwillen der Gesellschaft, die Politik zu zwingen sich an geltendes Recht zu halten das breiten Mehrheitssupport hat. LG versucht das zu erzwingen und wird deswegen als kriminelle Organisation geframed.

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[-] Tvkan@feddit.de 10 points 1 year ago

Naja, Neubauer sagt das im Interview ja nicht zuletzt, um die öffentliche Debatte zu beeinflussen. Wenn es nur um die inhaltliche Kritik ginge könnte sie ja auch direkt mit den Leuten von der LG reden (und das wird sicherlich auch schon geschehen sein).

Jemanden kurz beiseite zu nehmen und etwas zu bemängeln ist etwas anderes, als das vor versammelter Mannschaft zu machen.

Ihre Aussagen sind völlig legitim - aber man muss sie als bewusst formulierte Botschaften an die Öffentlichkeit analysieren, und nicht als Meinung einer Privatperson.

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[-] cattaphract@lemmy.world 39 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Seit mehr als 1 Jahr wird kaum noch über Klimaschutzmaßnahmen gesprochen, wenn über Demonstrationen und Proteste berichtet wird, wie zu Fridays For Future Tagen. Jetzt wird hauptsächlich über Protestgesetze und die Bestrafung der normalen Bevölkerung durch die LG Bewegung gesprochen. Keine positive Wirkung bisher, aber stattdessen viel Ablenkung vom Klimaschutz und Stören der Arbeit der Klimabewegung wie FFF. Wenn ich Teil einer Klimaschutzbewegung wäre und jahrelang gearbeitet hätte, wäre ich jetzt auch stink sauer

[-] tryptaminev@feddit.de 38 points 1 year ago

Als dank FFF über Klimaschutz gesprochen wurde gabs den Kohleausstieg 2038 und eine CO2 Steuer bei der jeder Experte sofort gesagt hat, dass sie wirkungslos ist.

Die Protestformen wurden, nachdem auch erstmal ewig debattiert wurde, dass das doch nicht ginge, gesellschaftlich akzeptiert und eingegliedert. Und mehr als "ach guck mal die Kleinen interessieren sich für Politik" gabs dann auch nicht.

[-] taladar@feddit.de 15 points 1 year ago

Ich erinner mich auch noch an viel herablassendes "die sollen endlich wieder zurück in die Schule" Unfug aus der älteren Generation.

[-] Mrs_deWinter@feddit.de 28 points 1 year ago

Und du glaubst ernsthaft, wenn sich niemand an Straßen kleben würde, hätten wir jetzt ein effektives Klimaschutzgesetz?

FFF hat viel Kopfnicken erreicht, aber für einen gesellschaftlichen Umbruch war es vorne und hinten nicht genug.

[-] sejoki@feddit.de 21 points 1 year ago

FFF hat viel Kopfnicken erreicht, aber für einen gesellschaftlichen Umbruch war es vorne und hinten nicht genug.

Eben. Es wird zwar in letzter Zeit viel darüber geredet, dass FFF ja so eine breite Zustimmung gefunden hätte, aber Anfangs hat man die genauso nicht ernst genommen und als "Schulschwänzer" bezeichnet. Jetzt, wo radikalerer Protest da ist findet man "das alte" natürlich besser, denn die FFF Proteste und Demos ließen sich leichter ignorieren. Jetzt kann man den bequemen Ausweg nehmen und sagen "Also als die noch friedlich protestiert haben war ich ja noch für Klimaschutz, aber seit die die Klima RAF gegründet haben bin ich gegen Klimaschutz und flieg' erst mal nach Malle".

Dabei war man nie "für Klimaschutz", sondern einfach dafür, dass man von allem nichts mitbekommt und von niemandem gesagt bekommt, dass man auch selbst etwas ändern muss. Nach Malle wäre Karlheinz sowieso geflogen, nur sind da jetzt diese nervigen Leute, die ihm seinen hart verdienten Urlaub weg nehmen wollen und das geht gar nicht.

[-] TheGod@lemmy.world 7 points 1 year ago

Keiner von euch beantwortet die Frage von OP. Was hat LG erreicht?

Nichts außer Ablenkung von Klimaschutzpolitik durch Protestgesetze und Hass gegen Klimabewegung und Zulauf für die Klimagegner. Gut da wir einkg sind dass diese Methoden noch weniger bringen, vielleicht klebt ihr euch endlich mal vor die Politiker und die Regierungsgebäuden statt die normale Bevölkerung büßen zu lassen.

[-] r1veRRR@feddit.de 7 points 1 year ago

Was hat FFF erreicht? Da gabs doch die GENAU GLEICHE DISKUSSION!!! Das sei zu extrem, dass die Kinder schwänzen, oder "guck mal, fünf Mitglieder sind wo hingeflogen, jetzt ist alles sinnlos", oder dass man ja grundsätzlich zustimmt, aber man doch niemandem sein Fleisch verbieten dürfe.

Alle anderen Alternativen sind ausgeschöpft. Wir waren vorm obersten Gericht und haben Recht bekommen, dass die Regierung verfassungswidrig gehandelt hat. Geändert hat sich trotzdem nichts.

Bitte schau doch mal in der Geschichte nach: Wann ist das letzte Mal so eine grosse Umstellung durch nettes Fragen und rein legale Mittel passiert?

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[-] DrM@feddit.de 16 points 1 year ago

wie zu Fridays For Future Tagen

Gefühlt lese ich das hier die ganze Zeit aber das ist doch absoluter Bullshit, zu FFF Tagen wurde in der Politik genau so viel über Klimaschutzmaßnahmen gesprochen wie heute: Quasi null

[-] TheGod@lemmy.world 5 points 1 year ago

Das ist eine Lüge oder du hast ein schlechtes Gedächtnis

[-] DrM@feddit.de 7 points 1 year ago

Es ist genau so eine Übertreibung wie die Übertreibung, dass nicht über den Klimaschutz geredet wird. Trotz der Letzten Generation laufen in der Lausitz die letzten Verhandlungen zum Kohleausstieg 2030, trotz der LG ist der Artikel exakt unter diesem hier ein Kommentar darüber dass Volker Wissing zu wenig für den Klimaschutz macht, trotz der LG gibt es das Deutschlandticket, trotz der LG wird es vereinfacht Balkonkraftwerke aufzubauen, trotz der LG blablabla.

[-] r1veRRR@feddit.de 6 points 1 year ago

Wenn sich die Leute "vor die richtigen" kleben, wie zum Beispiel vor Banken, Politikerwohnungen oder auf Flughafen, dann gibt fast keine Berichterstattung. Aufregen ist leider FAKTISCH die einzige Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu bekommen.

Es existiert also nicht diese alternative Möglichkeit wo man, ohne anzuecken oder Leute zu nerven, den Klimaschutz effektiv in die Nachrichten bekommt.

[-] Vincent@feddit.de 28 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Hat FFF nicht genau den gleichen Fehler gemacht, indem es beschlossen hatte sich auch für andere Themen, wie LGBTQ-Rechte, einzusetzen? Der LGBTQ-Bereich (und "political correctness") wird doch häufig bei konservativen und rechten Politikern als Feindbild genommen. Indem man Klimaschutz und LGBTQ-Themen verwebt, ist der Schritt nicht weit, dass solche Politiker auch gegen den Klimaschutz wettern. Ich denke sowohl Toleranz, Chancengleichheit, Gleichberechtigung und Klimaschutz sind alles wichtige Themen, aber FFF hätte sich allein auf den Klimaschutz konzentrieren sollen, wenn sie möglichst viele Leute für diesen überzeugen wollten.

Ein Unterschied ist, dass radikalere Protestarten Neubauers Kritikpunkt immer zu eigen haben, während FFF eine Entscheidung hatte.

[-] RQG@lemmy.world 12 points 1 year ago

Ja die politisch grüne und linke Ecke haben beide keine gute PR Strategie. Die Rechten leider schon und das zeigt sich sehr deutlich in solchen Situationen.

[-] letmesleep@feddit.de 11 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Zwei Linke gehen in eine Bar, bilden sich drei Splittergruppen.

Der Witz ist leider ziemlich akkurat.

[-] Spzi@lemm.ee 12 points 1 year ago

FFF hätte sich allein auf den Klimaschutz konzentrieren sollen

Sehe ich auch so. Es gibt zwar viele Zusammenhänge zu anderen sozialen Themen wie globaler Gerechtigkeit, Kolonialismus, Rassismus, Feminismus. Strategisch glaube ich aber eher nicht, dass man durch die Öffnung dorthin stärker wird. Klar, für Menschen, denen solche Themen zentral wichtig sind ist deren Einbeziehung Vorraussetzung, aber dafür verliert man etwas Fokus und vielleicht andere Mistreitis.

Meine Bereitschaft zur Mitwirkung bei FFF hat deutlich nachgelassen, als sie (und leider nicht nur sie, Grüße an Lützerath) Menschen wegen ihrer Hautfarbe bzw. Frisur ausgeschlossen haben, auch bekannt als "kulturelle Aneignung".

Auch bei Umgang mit sexualisierter Gewalt bei Ende Gelände habe ich ziemlich mit den Ohren geschlackert. Da scheint ganz schön viel Energie reingesteckt zu werden und ich denke an Opportunitätskosten.

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[-] Guildo@feddit.de 20 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ich glaube, dass Neubauer der Umweltbewegung schadet. Was soll denn diese Grütze? Kann man nicht einfach mal zusammenarbeiten, statt sich zu spalten? Außerdem kotzt es mich an, dass Neubauer im Interview von Gefühlen redet. Hier geht es nicht um Gefühle, hier geht es um harte Fakten. Nach meiner Auffassung sollte Neubauer einfach gehen. - Zur Polizei. Es ist ausgeschlossen, dass die Polizei überwechselt. Das wird nur vereinzelt passieren, nicht in der Masse. Klar sagt man in der Revolutionstheorie, dass man gewinnt, wenn die Exekutive überwechselt, aber sowas ist ausgeschlossen. Das ist letztendlich eine Frage der Macht. Der Widerstand müsste so groß werden, dass der Machtapparat zusammenbricht. Aber hey, wir reden hier auch von Deutschland. Also rechne ich eher mit einem Anstieg des Verkaufs von Bahnsteigtickets.

[-] DerKanzler@lemmy.world 26 points 1 year ago

für andere Leser als Kontext: Fridays For Future gibt es seit längerer Zeit und hat die Klimabewegung vorangetrieben und weltweit populär gemacht. Letzte Generation entstand Anfang 2022 (Gründung 2021) und verbündete sich nicht FFF oder trat ihr nicht bei, sondern spaltete sich von der Bewegung ab, um radikale Methoden unabgestimmt mit FFF durchzuführen.

[-] Duderich@feddit.de 21 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Die LG ist ja, meine ich, mitunter entstanden weil sie der Meinung sind, dass der Protest von FfF zwar gut ist aber eben nichts bzw zu wenig verändert hat. Die LG ist (deshalb) der Meinung, dass nur Ziviler Ungehorsam ein Umdenken in der Politik und Bevölkerung vorantreibt. Die Meinungen dazu sind gespalten. Kann man von mir aus so und so sehen. Aber klar ist, dass Neubauer mit so einer Aussage den LG Kritikern auf jedem Fall einen Gefallen tut in ihrer Argumentation. Finde ich persönlich schade. Ist aber leider schon immer ein Problem Linker/Alternativer Strukturen. Diskurs ist wichtig aber oftmals wird sich damit am Ende ins eigene Bein geschossen. Da haben es Rechte/AfD Strukturen natürlich mit ihrer s/w und "alle anderen sind das Problem" Politik einfacher.

[-] Nepoleon@lemmy.world 17 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

LG kritisiert FFF fürs Nichts-erreichen (was faktisch eine Lüge ist) oder zu wenig erreicht. LG hat bisher hingegen faktisch nichts klima-relevantes erreicht, obwohl sie schon mehr als 1 Jahr diese Methoden anwenden. Stattdessen stärkt sie die Klimagegner mit mehr und einfacherem Zündstoff, während Klimaschützer verprellt werden. Sie schwächen die Errungenschaften der FFF. Sie haben erreicht, dass die Gesellschaft mit Protestgesetzen abgelenkt wird. Politiker sich mit Protestgesetzen profilieren statt Klimagesetzen. Das war unter FFF Bewegung anders. Die Grünen sind unter ihrem Schatten aufgestiegen und haben sich im Wahlkampf mit Klimagesetzen profiliert. Unter LG distanzieren sich hingegen die meisten Politiker bei Klimaschutz und müssen vorsichtig in der Sprache sein.

LG Kritikern einen gefallen zu tun ist nun nicht besonders kritisch, wenn 85% der deutschen Bevölkerung LG Kritiker sind (Quelle: repräsentative Umfrage von SWR aufgegeben).

[-] Duderich@feddit.de 13 points 1 year ago

Ich verstehe durchaus was du meinst aber denke es gibt auch noch einen anderen Blickwinkel. Natürlich hat FfF etwas erreicht - aber halt nicht genug. Und gerade während Corona ist der Blickpunkt auf die Klimakrise wieder total verloren gegangen. (Dafür kann FfF natürlich in diesem sehr speziellen Falle nichts.) Zuletzt, als sich das Thema Corona so langsam dem Ende zugeneigt hat, war der Fokus der Medien auf FfF und die Klimakrise verloren gegangen. Und die LG hat wieder neuen Fokus und neue Diskussion darüber entfacht. Ja. Natürlich wird gefühlt mehr über die Protestform geredet als über das Problem Ansich. Dem ist sich die LG laut eigenen Aussagen aber auch bewusst. Genauso wie sie sich bewusst ist Starftaten (Zivilen Ungehorsam) zu begehen und ihre Strafen (Geldstrafen, U-Haft oder Präventionshaft) absitzt. Kalkuliert. Denn sie wird (wieder laut eigenen Aussagen) so lange weitermachen bis ein Umdenken passiert und somit endlich wirklich etwas passiert um den Klimawandel und all seine Folgen zu stoppen. Und die LG stützt sich hierbei auf Studien die besagen das solch ein Widerstand etwas bewirken kann, dass es irgendwann in der breiten Bevölkerung kippt von der Meinung "die Nerven" zu "die machen das jetzt so lange und konsequent (und fordern ja eigentlich so wenig) - da muss ja was dran sein."

Die LG tut weh. FfF dagegen ist eine wohlfühl-gegenbewegung. "Guck Mal, die Schulkinder gehen Freitags nicht in die Schule sondern auf die Straße, da tut sich ja was, die Regeln das schon - wird schon alles..."

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[-] tryptaminev@feddit.de 10 points 1 year ago

Was hat FFF denn konkret erreicht? Welche konkreten Verbesserungen wurden beschlossen wegen FFF?

Ist der Auftrieb der Grünen wirklich durch sie bedingt, oder lag es vielleicht auch daran, dass 2018-2021 extrem heiße und trockene Jahre waren, sodass außerhalb der Fokus Kommentarspalte die Leute langsam merkten, dass am Klimwandel was dran ist?

Genauso wie FFF Auftrieb für die Grünen verschafft haben soll, kann man argumentieren, dass sie Auftrieb für die FDP geschaffen haben, weil Neubauer regelmäßig in Talkshows und auch separat mit Lindner geredet hat und mit ihrem Ansatz der FDP eine Bühne geboten hat. Auf dieser Bühne konnte Lindner dann unhinterfragt und uneingeordnet Märchen über die FDP als vermeintliche Klimaschutzpartei erzählen.

Durch Neubauer als Führungsperson der Bewegung in der medialen Wahrnehmung hat sich FFF an die etablierte Politik angeschlossen und ist genauso Teil des Zirkus geworden, ohne Teil einer Lösung zu sein.

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[-] amiuhle@feddit.de 16 points 1 year ago

Das ist keine Spaltung, das ist Diversity of Tactics. Es ist total notwendig, verschiedene Aktionsformen und unterschiedliche Ansätze für Protest und Widerstand zu haben. Sich öffentlich davon zu distanzieren spaltet die Bewegeung, indem sie in "gute" und "schlechte" Aktivistis aufgeteilt wird. Das macht Repressionen auf die eine Seite leichter und ermöglicht es, die moderate Seite durch unzureichende Zugeständnisse ruhig zu stellen. Klassisches Divide and Conquer, und da ist noch nichtmal ne Spaltung von außen notwendig, wenn die Klimagerechtikeitsbewegung sich selbst spaltet.

Horizontal Hostility. Having failed to fight against those in power, people take out their anger and frustrations on each other. It is a lot easier to fight the person sitting next to you than someone in a distant house of parliament or corporate headquarters. And if victory continues to elude them, it’s because their would-be allies are reactionaries, or vanguardists, or dangerous anarchists and vandals. People who are willing to fight back often have more fiery and combative personalities, so such conflict is easy to provoke.

The term “horizontal hostility” was coined by Black intersectionalist feminist and civil rights organizer Florynce Kennedy; she called it “misdirected anger that rightly should be focused on the external causes of oppression.”

Ann Hansen explained to me that this phenomenon is so destructive that intelligence agencies “like CSIS and the RCMP don’t have to spend one cent in our communities, because people spend all their time attacking each other over the little things instead of talking about strategy.”

Michael Albert, writing about what happens to people who encounter a movement for the first time, asks: “Does this person merge into a growing community of people, feel more secure and appreciated, feel a growing sense of personal worth and of contribution to something valuable, and enjoy a sense of accomplishment? . . . Or does this person meet a lot of other people who continually question her motives and behavior, making her feel insecure and constantly criticized?”

Aus Full Spectrum Resistance Volume 1.

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[-] vanZuider@feddit.de 10 points 1 year ago

Es ist ausgeschlossen, dass die Polizei überwechselt. Das wird nur vereinzelt passieren, nicht in der Masse. Klar sagt man in der Revolutionstheorie, dass man gewinnt, wenn die Exekutive überwechselt, aber sowas ist ausgeschlossen. Das ist letztendlich eine Frage der Macht.

Es ist nicht nur eine Frage der Macht. Selbst angenommen, dass die Polizei einen guten Querschnitt durch die Bevölkerung bilden würde und nicht überdurchschnittlich konservativ wäre - die Mehrheit der Bevölkerung ist mit dem derzeitigen Tempo im Klimaschutz zufrieden und will keine wesentlich schärferen Maßnahmen, erst recht nicht, wenn diese für einen selbst Einschränkungen bedeuten würden. Die Mehrheit der Polizisten hat kein Interesse daran, zur LG überzulaufen; nicht, weil sie der Staatsmacht dienen, sondern weil sie als Staatsbürger in Uniform die Forderungen der LG aus Überzeugung ablehnen.

Die LG ist nicht die lautstarke Speerspitze einer schweigenden Mehrheit, zu der dann auch viele Polizisten zählen würden. Sie ist eine Minderheit, und dabei keine von den Minderheiten, deren Interessen sich mit denen der Mitglieder des Repressionsapparates überschneiden, so dass man sich verbünden könnte, um gemeinsam den Staat zu stürzen.

[-] hellerpop@lemmy.world 17 points 1 year ago

Ich bin irgendwie unglücklich mit der Überschrift. Was sie glaubt, wissen wir nicht. Und das Zitat gibt das nicht so richtig her.

[-] Nepoleon@lemmy.world 6 points 1 year ago

Wieso? Die Überschrift gibt die Worte von Neubauer wieder. Kann man im Video gut hören. Dass die Überschrift nicht den gleichen Satzbau verwendet liegt wohl an der Zeichenbeschränkung auf Lemmy und Reddit.

Ich sehe da keine falsche Wiedergabe des Interviews

[-] hellerpop@lemmy.world 5 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Da steht, dass sie glaubt, die LG schadet eher als zu helfen. Das hat sie so nicht gesagt.

[-] Nepoleon@lemmy.world 5 points 1 year ago

Sie hat die Frage von SWR beantwortet, mit den genannten Worten wurde sie gefragt und Neubauer hat dann im Detail direkt gesagt, warum LG eher schadet als zu helfen. Sie hat die Frage nicht wiederholt und beantwortet.

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this post was submitted on 17 Jul 2023
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