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this post was submitted on 16 Mar 2024
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MODERATORS
Ich sehe das Problem und Berlin und München sind auch einfach viel zu günstig. Aber ich finde Preis ist da durchaus keine unproblematische Stellschraube. Wenn die Patkplatzverfügbarkeit nur noch von deinem Vermögen abhängt ist das auch irgendwie eine falsche Richtung.
Die Parkplatzverfügbarkeit muss nicht notwendigerweise an den Preis gekoppelt sein, sollte die Nachfrage nicht elastisch sein.
Autoabhängigkeit an sich wirkt schon recht klassen-segregierend. Ja, Parkplätzpreise können noch dazu beitragen, aber allein Kfz-Steuer, Versicherung und unvorhersehbare Wartungs- und Reparaturkosten können schon mobilitätseinschränkend sein für Arme und Arbeitslose Menschen.
Es ist halt sehr schwierig in Sachen Verkehr was zu ändern. In Sachen Auto haben wir gleich zwei große Probleme: Gewohnheit und das Auto als Statussymbol. Gibt ja immer wieder mal zeitbeschränkte Verkehrsversuche, wo Straße autofrei gemacht werden. Da gibt es in der Regel zwei große Aufschreie: Einmal zu Beginn, wo man sich Verbesserung dadurch nicht vorstellen kann und einmal am Ende, wenn man gewonnene Lebensqualität nicht wieder abgeben möchte.
Auch politisch ist das schwierig, weil man sich mit Politik "gegen" das Auto schnell unbeliebt macht.
Das Problem erledigt sich von selbst mit konsequentem Schließen der arm-reich Schere.
Ja, ich bin Idealist.
Das Problem erledigt sich von selbst, wenn man in Städten endlich ohne wirkliche Einschränkungen auf Autos verzichten könnte. Wäre schön schön, wenn das Auto nicht mehr das Stadtbild dominieren würde.
Ausbau von ÖPNV und Fahrradinfra muss zwangsläufig vom Abbau der Autoinfra begleitet werden. Es gibt da ein paar erhellende Videos auch von Not Just Bikes: Wenn man platzfressende Autoinfra abbaut, dann lassen sich die Wege für andere Verkehrsoptionen kürzer und besser gestalten. Wenn nicht, hat man deprimierend laute Fußwege ins Nirgendwo und Fahrradwege, auf denen sich Menschen unsicher fühlen. Deshalb ist es auch so, dass dort, wo mehr Straßen gebaut werden auch mehr Autos fahren—andere Verkehrsträger werden unattraktiver und Leute kaufen sich mehr Autos. Zusätzlich ist da das Problem der Wartung: Straßen auf denen täglich tausende tonnenschwere Fahrzeuge fahren, kosten enorm viel Geld. Insbesondere in der Wartung. Das gleiche Geld fehlt dann für andere Projekte, die in Neubau und Wartung günstiger sind als Straßen.
Da bin ich absolut bei dir. Das ganze ist halt ein ziemlich mehrdimensionales Problem, wo sich leider viel zu wenig dran getraut wird.
Das sehe ich ähnlich - im Idealfall würde man Anwohnerparkplätze nach einem Punktesystem vergeben, wo dann so Elemente wie "Ist der Arbeitsplatz per ÖPNV gut zu erreichen?" oder "Wie groß ist das Auto?" berücksichtigt werden. Bringt ja nix, wenn der Manager dann sich den Anwohnerparkplatz vor der Tür leisten kann und der Angestellte dann eben nicht und genau das ist ja auch das, was in London gerade passiert.
Verkehrsplanung muss immer als Anreizsystem gedacht werden, und genau solche Regelungen sind kontraproduktiv. In Österreich gibt's das Pendlerpauschale nur in drei Staffelungen (20, 40, 60km) und bei Unzumutbarkeit der Öffis. Natürlich ist es für jeden individuell am schnellsten und bequemsten mit dem Auto zu Pendeln, und das führt dann dazu, dass man im Zweifelsfall doch lieber noch ein paar Kilometer weiter wegzieht und definitiv nicht in die Nähe der S-Bahn - dann könnten die Öffis ja zumutbar sein.
Wir müssen endlich aufhören, genau diese gesamtgesellschaftlich schädlichen Lebensmodelle zu subventionieren. Wer in der Innenstadt wohnt und in der Wallachei arbeitet und nur mit dem Auto hinkommt kann das ja gerne machen - aber den Leuten dann den Parkplatz zu subventionieren, weil sie sich für das maximal ineffiziente Lebensmodell entschieden haben ist genau der falsche Weg.
Da hast du vollkommen recht. Ich weiß nur echt nicht, wie man diesen Knoten lösen sollte - und als Kommune sind einem dann ja auch noch zusätzlich die Hände gebunden und im Zweifelsfall randalieren dann wütende Wähler durch die Kommunalwahlen, wenn du den Leuten erzählst, dass sie nicht mehr im schicken Viertel wohnen sollen, sondern halt irgendwo in Arbeitsplatznähe und dann haben sie plötzlich nicht mehr den günstigeren Altmietvertrag und Wohnungen findet man ja eh nicht. Das Ding ist echt umfangreich an die Wand gefahren und das löst du dann auch definitiv nicht über Parkgebühren.
Diese Anspruchshaltung ist unglaublich. Die Plebs soll gefälligst froh sein, wenn sie neben dem stinkenden Stahlwerk, in dem sie arbeitet, auch noch wohnen darf! Da lernen die Kinder auch gleich, wo ihr Platz ist.
Einkommen ist weniger relevant als angenommen. Je reicher desto mehr Auto
https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/datenreport-2021/umwelt-energie-und-mobilitaet/330362/pkw-verfuegbarkeit/
Naja, die 47% der Leute mit sehr niedrigem ökonomischen Status trifft eine Verteuerung des Anwohnerparkens aber halt deutlich stärker als Leute denen es eh schon gut geht und die drei Autos haben.
Ahaha. Für jede neue Wohnung müssen Parkplätze geschaffen werden. Ist Gesetz. Die Kosten dafür sind dann Teil der Miete.
Die 30 Euro in München sind für den Anwohnerparkschein. Den brauchst du nur da, wo Parkplätze knapp sind, in den alten, teuren Vierteln. Weil das Recht auf den Parkschein von der Wohnung abhängt, ist das natürlich trotzdem Teil der Miete. Die Güte der Verkehrsanbindung entscheidet mit über die Höhe der Miete. Soll heißen, das ist ein Geldgeschenk für Vermögende.
Abseits der Stoßzeiten könnte man Bedürftige umsonst Öffis fahren lassen, ohne dass es die Gemeinschaft was kostet. Die Verkehrsmittel fahren so und so. Ein paar zusätzliche Fahrgäste würden keinen Unterschied machen. Das machen wir auch nicht.
So viel zum Thema Stellschrauben und Vermögen.