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Wer wie viel davon hat, hängt jetzt aber davon ab, welche Abgaben gesenkt werden (Steuern oder Sozialbeiträge?) und es gibt ja auch noch Menschen, die keine Arbeitnehmer:innen sind.
Was ist mit Kindern, Studis, Rentner:innen, Menschen die aufgrund der Pflege von Angehörigen (da zähle ich auch die Versorgung von Kindern drunter) weniger oder gar nicht arbeiten, Kranken, Arbeitslosen? Das sind alles Leute, die ich von Dir nicht berücksichtigt sehe und die im Zweifel auf kollektive Unterstützung angewiesen sind.
Ad hoc fallen mir diese Maßnahmen ein:
Das sind alles Maßnahmen, die ökonomisch die Angebotsseite in den Blick nehmen, um "die Wirtschaft" wieder anzukurbeln, obwohl empirisch bewiesen ist, dass Steuererleichterungen nicht die Investitionsbereitschaft von Unternehmen sondern lediglich ihre Gewinne steigert. Gleichzeitig gibt es ungefähr eine gefühlte Million Maßnahmen, für die wir Geld ausgeben könnten, die nicht nur den Menschen unmittelbar helfen würde, sondern außerdem die Nachfrageseite der Wirtschaft stärken und diese ankurbeln könnte, zum Beispiel...
So wies 2026 aussieht werden Steuern durch die Inflationsanpassung der Freigrenzen gesenkt, das Geld aber kurzerhand wieder eingesammelt über höhere Rentenbeiträge und erwartbar höhere KK Kosten. Nein, es macht für mich keinen Unterschied wo mir der Staat durch Abgaben, über die ich nicht frei entscheiden kann, das Gehalt schmälert.
Leute die weniger arbeiten können haben selbstverständlich auch was davon, wenn wir weniger Abgaben auf Arbeitseinkommen haben.
Menschen die nicht arbeiten haben definitionsgemäß nichts von geringeren Abgaben auf Arbeitseinkommen. Kindern bis Studenten wird mehr Netto ihrer Eltern mutmaßlich helfen.
Genau das tun sie doch jetzt schon. Welches Niveau hättest du gerne stabilisiert?
Sollte es aber: Wenn die Steuerfreibeträge gesenkt werden, profitieren hohe Einkommen mehr davon, als niedrige Einkommen, weil die Senkung der Freibeträge dazu führt, dass weniger vom Einkommen mit den höchsten Steuersätzen versteuert wird. Wenn Du kleine Einkommen entlasten möchtest, solltest Du die Sozialversicherungsbeiträge senken weil die bei Geringverdienern den größten Teil der Abgabenlast ausmachen.
Wie oben gesagt: Geringe Einkommen haben von der Erhöhung der Steuerfreibeträge nur wenig.
Genau, dabei sind das diejenigen, die den größten Unterstützungsbedarf haben.
Auch hier bin ich der Meinung, dass progressiv gestaltete Abgaben und auf der Gegenseite Unterstützungssysteme für Familien mit geringen Einkommen die bessere Umverteilungswirkung haben.
Auf jeden Fall irgendwo, wo das Niveau armutsfest ist. Deutschland kann sich gerne an Österreich orientieren.
Ich habe nicht gesagt dass ich speziell kleinere Einkommen entlasten möchte. Ich hab gesagt ich möchte alle Einkommen aus Arbeit entlasten. Bestenfalls um die zum Füllen der Rentenlücke nötigen Einkommen aus Kapitalerträgen zu belasten, wofür es großzügiger Freibeträge bedarf.
Zum Glück werden die unterstützt.
Dann schau dir die Biografien von heutigen Rentnern Armut an. Da liegt es nicht am prozentualen Rentenniveau, sondern an zerstückelten Erwerbsbiografien, also nicht geleisteten Beitragsjahren. Es bringt nichts das Niveau auf 100% des letzten Erwerbseinkommens zu setzen, wenn schon das Erwerbseinkommen nicht genug war, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Das Armuts Niveau sichern wir über Transfers ab. Wohngeld, Grundsicherung etc. Das ist heute so, dass ist morgen auch noch. Unabhängig vom Rentenniveau.
Stimmt, mein Punkt ist aber, dass geringe Einkommen die größere Entlastung brauchen, egal was mit der Entlastung passieren soll. Wenn Du wirklich möchtest, dass die Menschen ihre Altersvorsorge kapitalgedeckt aufbessern, musst Du die Gering erdiener am meisten in den Blick nehmen, weil bei denen die Gefahr am größten ist, dass zusätzliches Netto-Einkommen direkt in den Alltagskonsum fließt.
Kapitalgedeckte Altersvorsorge mag ja auch individuell hilfreich sein, aber neben dem Umstand, dass sie meiner Meinung nach für weite Teile der Bevölkerung nicht erreichbar ist, löst sie ein ganz anderes Problem nicht: Wir müssen uns Gedanken über die Arbeitsproduktivität machen, weil die Waren und Dienstleistungen, die Rentner:innen (und natürlich auch Kinder) konsumieren, irgendwie produziert werden müssen. Und das ist erstmal unabhängig von Geld. Dieser Aspekt des Rentenproblems wird in der aktuellen Debatte über Renten überhaupt nicht betrachtet.
...in völlig unzureichenden Maße.
Diejenigen, die zerstückelte Einkommensbiografien haben, sicherst Du aber auch nicht mit individueller, kapitalgedeckten Vorsorge ab, weil die in den Jahren, wo das Einkommen knapp ist, ja auch nichts auf die Seite legen können.
Stimmt, aber abgesehen davon, dass die vorne und hinten nicht reichen, werden viele Sozialleistungen insbesondere von Rentnern:innen nicht in Anspruch genommen, entweder aus Scham oder aus Unkenntnis, was einem alles zusteht. Würde man die Renten (zumindest im unteren Bereich, man kann ja auch über progressive gestaltete Renten nachdenken, die geringe Renten begünstigen) anheben, würde das Geld tatsächlicher und einfacher diejenigen erreichen, die es gebrauchen können und gleichzeitig sogar Bürokratie abbauen.
Richtig, deswegen ist für die im Rahmen der Grundsicherung ja bereits gesorgt. Da muss ich keinen Extratopf anlegen.
Dass das für gering verdienende kategorisch nicht Erreichbar ist, halte ich für gelogen. Wir finden als Gesellschaft offensichtlich, dass der Vollzeit-Mindestlöhner direkt mal 40% seines Einkommens abdrücken kann. Dann kann man dem auch weniger wegnehmen, hat er auch was für die private Altersvorsorge übrig.
Da hilft wohl nicht neue Sozialleistungen zu Erwerbslebenszeiten zu ersinnen, die dann ebenfalls nicht in Anspruch genommen werden. Mir scheint ein nicht einbehaltener Arbeitslohn ist etwas, das alle voll in Anspruch nehmen.
… würde man Leute aus dem Wohnrechtsanspruch und dem Anspruch auf Grundsicherung rausheben. Also cool I guess, und die 3 Leute die sich schämen haste damit vielleicht bedient, unterm Strich kommts aufs selbe rau.s
Aber die Grundsicherung ist wieder eine Antragsleistung. Warum die nicht geeignet sind, würdig Altersarmut entgegen zu wirken, habe ich ja schon geschrieben. Ich spreche mich ja auch nicht für Extratöpfe aus, sondern das Rentenniveau anzuheben.
Das ist faktisch falsch.
Wenn Du Vollzeit (40 Wochenstunden) zu Mindestlohn (12,82 €) arbeitest, verdienst Du ca. 2.220 € brutto im Monat. Angenommen Du zahlst keine Kirchensteuer und hast keine Kinder, zahlst Du hiervon ca. 480 € Sozialversicherung und ca. 140 € Lohnsteuer und kommst auf etwas unter 28 % Abgaben.
Wenn ich durch eine höhere Mindesrente Menschen, die durch ihre niedrige Rente eigentlich Anspruch auf Grundsicherung im Alter hätten, diese aber nicht in Anspruch nehmen, über die Armutsgrenze hieven, dann ist das ein Schritt in die richtige Richtung. 🤷
Das kannst du aber rechtlich nicht nur für die mit den geringen Renten machen. Da gibt es Anwartschaften. Der, der mehr eingezahlt hat, muss, zumindest haben das Gerichte bislang immer so entschieden, mehr bekommen, als der, der wenig eingezahlt hat. Die Rente ist damit rechtlich das falsche Werkzeug. Du kannst höchstens alle Renten erhöhen, was für die gut situierten Rentner wiederum unnötig ist.
Wenn du die Mähr des Arbeitgeberanteils glaubst, ja. Jage das durch einen Arbeitgeberbruttorechner, dann siehst du, was ich meine.