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Tax the Rich: Nach der Petition ist vor der Vermögensteuer
(www.attac.de)
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Besser kann man das Spannungsfeld von Vermögen und Demokratie nicht aufzeigen. Wenn man zu den vermögendsten 10% der Haushalte gehört, hat man nicht mal eine Million Euro Vermögen. Das fängt bei 700k pro Haushalt (!) an. Also eigentlich eine bequeme Mehrheit, die ein Interesse daran haben sollte, dass die Vermögensteuer ab 1 Mio. anfangen sollte.
Dass es "viel Widerstand" gibt zeigt also wunderbar, wie die Minderheit der Vermögenden die Politik im Land bestimmt.
Dir geht es um irgendwelche statistischen Winkelzüge. Ich versuche das aus der Realität zu sehen.
Das ist einfach Irrsinn mit 1 Mill. Vermögen. Freibetrag 5 Mill und da kommt kein üblicher Arbeitnehmer so schnell hin und dann ist die ganze Steuerformularkacke nur für Unternehmer und Überreiche.
Ja, muss schrecklich gewesen sein damals: die Stasi war neidisch auf die Befugnisse der bundesrepublikanischen Finanzbehörden, als es noch eine Vermögensteuer gab: jeder wurde ständig durchsucht, um auch das letzte durchgesessene Sofa aufzutreiben. Das halbe Land saß wegen Steuerhinterziehung im Knast, weil sie Omas alte Nähmaschine in ihrer Familienbilanz nicht aktiviert hatten 😅
Aber im Ernst: deine Probleme hast du doch auch mit 5 Mio. als Grenze?! Meine "statistischen Winkelzüge" sagen doch aber genau das: schon ab 1 Mio. sind nur ca. 5-8 % der Haushalte überhaupt betroffen, die meisten noch nicht mal, weil Freibeträge bei gemeinsamer Veranlagung addiert werden und wieder die allermeisten Menschen in solchen Gefilden verheiratet sind.
Das Märchen vom EFH hatte ich in 'nem anderen Thread irgendwo rausgesucht: nur 3% wohnen in Eigentum, das mehr als 1 Mio. wert ist. Bei der überwiegenden Mehrheit der Eigenheimbesitzer ist ja auch das gesamte Vermögen in der Immobilie. Wer also tatsächlich im Mio. Eigenheim sitzt UND weitere Vermögenswerte hat, ist auch wieder ein seltener Vogel. Und, auch wenn diese Art von Vogel es immer nicht wahr haben will: ziemlich reich.
Ich denke das es selbst bei drei Prozent zu tun viel Arbeit wäre alle zu prüfen.. 2,5 Millionen haushakte/Personen bei 3%.. Wenn man sich auf die reichsten 1% oder weniger ab ka 10 Mille konzentriert wäre der Aufwand vs Gewinn viel sinniger oder nicht? Aufwand vs Gewinn und so.. Is halt genauso sinnig wie bg Empfänger alles zu durchleuchten um zu gucken ob jemand drei fünfzig zu viel hat. Aber lasse mich gerne berichtigen
Ich bin mir nicht sicher, woher die Annahme rührt, dass man immer alles prüfen muss. Bei den Einkommensteuererklärungen wird ja auch nicht jedes Jahr alles geprüft?! Das läuft über Plausibilitätskontrollen und vergleichende Kontrollen: wenn jemand ein Einkommen von 200k hat, aber kein Eigentum bei der Vermögensteuer angibt, schaut man mal nach, das ist unwahrscheinlich.
Dann hat man die vergleichenden Prüfungen: wenn 100 Leute 2 Mio. Haus und 500k Aktien angeben, dann gibt einer 2 Mio. Haus und keine Aktien an, guckt man mal nach.
In dem Wikipedia Artikel von @DrunkenPirate@feddit.org stand ja, dass mit 1 Mio. Freibetrag und 5 Mio. Unternehmerfreibetrag 2013 nur 0,6% der Haushalte betroffen gewesen wären. Inflation, diesdasyaddayadda, lass die Zahl ruhig verdoppeln: dann sind das heute 1,2% betroffene Haushalte. Mit diesen "niedrigen" Freibeträgen trifft man schon nur das eine Prozent. Vielleicht die oberen zwei Prozent.
Ich verstehe ja woher das kommt: ich finde auch, dass sich das nicht nach viel anhört, aber man unterschätzt einfach, wie wenig Vermögen die allerallermeisten Menschen im Land haben, und das wirklich nennenswert über eine Million Vermögen sehr sehr wenige Haushalte betrifft.
Jaja, dreh es dir argumentativ zurecht bis es passt. Es ist die Rede von 1 Mio Vermögen PRO HAUSHALT, nicht 1 Mio Wert eines EFH. Weia.
Schon mal den Wikipediaeintrag dazu gelesen?
Das finde ich weniger effektiv - von den 4,62 Mill Einnahmen blieben nur 3,14 Mill Euro über. Weil die Erhebung ca. 32% an Kosten verursacht. Das ist ein Bürokratiemonster!
So könnte das was werden. Man beachte - das obere 0,6% der Bevölkerung - wird besteuert. Das ist zielgerichtet und kostengünstig. Den Absatz fand ich ganz gut
Hä? Das war die Erwiderung auf
Der "Haushalt" hat ja wahrscheinlich meistens 2 Mio. Freibetrag. Aber ansonsten ist es selten, ein teueres Haus, zwei teure Autos und ein volles Sparbuch zu haben, und damit in die Regionen von 1 oder 2 Mio. zu kommen. Das Sparbuch ist ja erstmal leer, weil man hat ja das Haus gekauft. Das dann auch noch abbezahlt wird, also ist die Mittelschichtfamilie weit weg von der Milliongrenze.
und dann das Zitat
Ja, äh? Dann ist doch alles super. Wobei das Zahlen von 2013 sind, also sind es heute wohl 1,2%. Ist doch super, haben wir mit einem Freibetrag von 1 Mio. also exakt das obere Prozent erwischt, hurra!
Ja, ist es vermutlich. Aber ich halte es für wichtig. Erstens Gerechtigkeit, diesdasjenes. Aber vor allem: das von allen geliebte Wirtschaftswunder wurde durch massive Umverteilung erreicht: richtig hohe Einkommenspitzensteuersätze, Vermögensteuer, Lastenausgleich (lies dir da mal den Wikipedia Artikel durch, da schlackerst du mit den Ohren). Ist ja klar: wenn man sinnlos rumlungerndes Geld in die Hand nimmt und davon massiv Schulen, Schwimmbäder, Straßen, younameit baut, profitieren alle davon. Wenn das Geld oder die Werte nur rumliegen, dann profitieren nur die Besitzer. Und der Weg ist leider lang und steinig. Ich fände einen neuen Lastenausgleich prima: könnte man wunderbar mit der Mammutaufgabe Dekarbonisierung begründen. Aber bis das funktioniert, müssen wir überhaupt erstmal wieder die Besteuerung von Vermögen normalisieren. Wir haben es ja irgendwie geschafft innerhalb nur einer Generation so zu tun, als wäre die Besteuerung von Vermögen völlig inakzeptabel und das abgrundtief Böse.
warum sollte ich ein Interesse daran haben, dass man irgendwelchen Leuten was weg besteuert?
Ach du, gibt einen Haufen guter Gründe für die Besteuerung von Vermögen. Das fängt bei so Meta- oder Wertefragen an über Gerechtigkeit oder die schädlichen Auswirkungen von zu großer Ungleichheit auf unser Gemeinwesen.
Geht weiter über so hands-on Geschichten, wie dass man von den Einnahmen geilen Scheiß finanzieren könnte, der der besagten Mehrheit mehr nützt, als das halt irgendwer auf einem Goldschatz sitzt. Gleichzeitig kurbelt das Verkonsumierte noch die Wirtschaft an.
Aber selbst, wenn dir gar nichts besseres einfällt, könnte man ja die Einkommensteuer um den Betrag senken. Damit sich Leistung wieder lohnt, und man mit mehr Arbeit auch wieder mehr verdient.
Wird ja hier immer wieder berichtet. Mir nicht klar, wo der Einfachmillionär schädlichen Einfluss auf das Gemeinwesen haben sollte. Was machen die so böses?
Sehe ich ja bei den aktuellen Ausgaben. Stromsubvention für Unternehmen hier, Rente quersubventionieren (ohne dass du Rentenpunkte bekommst versteht sich) dort. Aber bestimmt, noch ein paar Euro mehr, dann haben wir alle pünktliche Züge, gute Kitas, ganz bestimmt.
Auch hier klarer Trend, wenn irgendwer Steuern senkt werden andernorts sofort Abgaben, zB Krankenkasse, erhöht.
Joa, das ist alles der Kram, den unsere Regierung macht. Mit dieser sind wir aber auch vor einer Vermögensteuer sicher, keine Angst.
Einer Regierung, die schlau genug ist, eine Vermögensteuer einzuführen, würde ich auch zutrauen geilen Scheiß zu finanzieren ¯\_(ツ)_/¯
Und der Einfachmillionär wird ja auch mit diesem Vorschlag gar nicht besteuert 😉
Ich traue denen (also der Linken) schonmal nicht zu, Abgaben auf Arbeit zu reduzieren. Stattdessen laut Homepage: Übergewinnsteuer hier, Managergehälter deckeln dort, mehr Erbschaftssteuer, einmalige Vermögensabgabe, mehr Steuern auf Einkommen ab 7000 Euro (84 k p.a., also quasi fast Millionäre /s), höhere Unternehmenssteuern.
Da kann jeder Facharbeiter sicher sein, dass er auf dem weg zum Eigenheim fett Mehrbesteuert wird und sobald er das in 30 Jahren abbezahlt hat, schon alleine dank Inflation, Vermögenssteuer schuldet.
Wer will sowas? Wen holt das ab?
Uh ja die bekannten abgaben auf Arbeit: Übergewinnsteuer, Erbschaftssteuer, Vermögensabgaben. Muss man dir nochmal erklären was der unterschied zwischen Einkommen und vermögen ist oder gehörst du zu denen bei denen das vermögen die haupteinkommensquelle ist?
Mit 84k im Jahr bist du bei ziemlich genau dem doppelten vom Mediangehalt und bist in den oberen 5% der Verdiener. Damit ein Topverdiener. Egal was man da regelt, es wird auf gar keinen Fall den Facharbeiter treffen den du so rührungsvoll beschwören möchtest.
Und du unterstellst mal wieder komplett anhaltslos, dass diese Regelungen nicht an die Inflation gekoppelt werden würden. Und du unterschlägst, dass es bei Vermögenssteuern und Erbschaftssteuer schon immer Ausnahmen für selbst bewohntes Eigentum neben den Freibeträgen gibt.
Wen soll so ne Scheisse denn abholen, wer will so ne leere Argumentation?
Deinen unterirdischen Tonfall, hier und in anderen Threads, würdige ich nicht mehr mit Antworten. Bitte zieh weiter.
Deine unterirdischen Kommentare werde ich weiter kommentieren, damit sich andere nicht immer wieder die Mühe machen müssen sich mit deinem Blödsinn auseinander zu setzen. Wenn dir das nicht passt gibt es dafür eine tolle Funktion: nennt sich blockieren. Oder du ziehst einfach selber weiter, gibt andere Plattformen wo du mit dem Müll bestens aufgehoben bist :)
Weiß nicht, alles kommunistischer Stuff, den es unter Adenauer und Erhard auch gab. Holt mich ab 👍
Und sollte den Facharbeiter auch abholen, denen ging es von 1950-1970 blendend. Der Facharbeiter kann sich dann halt den Eintritt ins Schwimmbad für seine Familie wieder leisten, weil die kommunal finanziert werden, ist doch super.
Hast du eine Quelle für die 700k pro Haushalt?
Hier z.B.
https://www.iwkoeln.de/studien/judith-niehues-maximilian-stockhausen-ein-vermoegensvergleich-nach-altersgruppen.html
2017 waren 722k sogar die Grenze zum 95er Perzentil
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-wie-sind-die-vermoegen-in-deutschland-verteilt-3579.htm
Generell ist, funnily enough, die Datenlage da eher schlecht, u.a. weil wir keine Vermögensteuer haben. Deshalb wissen wir gar nicht so viel über die Vermögen im Land 😅
Danke, ich habe mir die erste Studie durchgelesen. Und mit der sind deine 700k pro Haushalt nicht mehr haltbar, da deutlich zu niedrig.
Denn erstens schreibt die Studie, dass die Werte eine subjektive Werteinschätzungen sind und gegenüber einer amtlichen Betrachtung zu niedrig ausfallen. Und zweitens kommen sie mit dieser Methode sogar schon auf die subjektive Werteinschätzung von 777.200 Euro. Eine amtliche Erfassung würde laut Studie dann aber zu noch höheren Ergebnissen führen.
Die Studie vergleicht daher nur die relativen Vermögens-Verteilungen zwischen Altersklassen bei subjektiver Werteinschätzung. Und ist nicht nutzbar für das heranziehen von absoluten Vermögenswerten wie es ein Finanzamt tatsächlich erfassen müsste.
Die Untererfassung bezieht sich meistens auf Milliardäre, die in Stichproben von 4000 Haushalten halt nicht so oft vorkommen, und wenn dann auf solche Befragungen nicht antworten. Da man Perzentile betrachtet, würde sich der Wert aber auch so krass nicht verändern, wenn am oberen Ende noch mal ein paar Werte eingeschoben würden.
Da auch in den oberen 10% die Verteilungskurve richtig steil wird, kann man auch davon ausgehen, dass da viele an der Millionengrenze rumdümpeln. Aufgrund der traurigen Datenlage findet man aber dazu keine verlässlichen Aussagen.
Aber ja, der Trend geht ja dahin sich selbst für arm zu halten, deswegen sind die Selbstauskünfte meistens auf der niedrigeren Seite. Was im Übrigen auch ganz witzig ist: die meisten reichen Menschen wissen auch, dass ihr Reichtum irgendwie "falsch" ist, deswegen sehen sie sich gerne als arme Kirchenmäuse. Siehe Merz mit seiner gehobenen Mittelschicht 😅.
Aber summasummarum ist das auch nur ein weiterer Grund für eine Vermögensteuer: mal Klarheit und verwertbare Daten für die Aufschlüsselung der Verteilung im Land.