[-] cyberblob@discuss.tchncs.de 2 points 6 months ago

Da hast du aber ein eingeschränktes Verständnis dieser Begriffe.

Es mag Sozialisten geben die das wollen, Anarchisten sicherlich nicht. Anarchismus ist ja gerade das Streben nach Herrschaftslosigkeit.

Und dann wiederum gibt es Sozialisten die ebenfalls etwas anderes als eine Demokratie wollen.

[-] cyberblob@discuss.tchncs.de 2 points 6 months ago

Nein, gibt es nicht:

Linksextremisten wollen die bestehende freiheitliche demokratische Grundordnung beseitigen. An deren Stelle soll – je nach ideologischer Ausrichtung – eine sozialistische beziehungsweise kommunistische Gesellschaft oder eine "herrschaftsfreie", anarchistische Gesellschaft treten.

(https://www.bmi.bund.de/DE/themen/sicherheit/extremismus/linksextremismus/linksextremismus-node.html)

Wie gesagt, Extremismus ist definiert durch das Ziel der Abschaffung der derzeitigen Ordnung.

[-] cyberblob@discuss.tchncs.de 2 points 7 months ago* (last edited 7 months ago)

FDGO, Zustimmung. Ob die „Junge Freiheit“ jene verlässt, dafür kenne ich die Zeitung nicht gut genug. Mein Eindruck war bisher, dass diese eben rechts ist und mehr nicht. Ob sie dort Inhalte jenseits der FDGO haben, das Urteil erlaube ich mir bei meinem Kenntnisstand nicht ( aber auch nicht nach gesucht oder versucht einzugrenzen).

Was ich z.b. definitiv meide sind Schwurbelmagazine ala Compact. Weil eben jene zu oft widerlegten Fakten reproduzieren oder am besten noch verweben.

[-] cyberblob@discuss.tchncs.de 2 points 7 months ago

Ich habe das Gefühl, bei dir schwingen Unterstellungen mit, aber seis drum.

Erstmal, rein technisch gesehen sind das ja auch Meinungen. Aber du hast recht, man muss auch nicht grundlegend alles akzeptieren, wenn es drastisch gegen den eigenen Wertekanon verstößt. Aber ich denke man muss sich in einer gewissen Breite in Meinungstoleranz üben.

Andere Menschen zu erschiessen oder zu verfolgen, oder zu ächten halte ich auch für nicht tolerierbar.

Darum geht es ja, Leben und Leben lassen, und in diesem Spektrum auch diskutieren.

Vom Gefühl her glaube ich aber übertreibst du in deinem Beispielen auch in der Ausprägung etwas, was manchmal eben auch Diskussionsverhindernd ist, obwohl eine Diskussion möglich wäre: Z.b. Es macht für mich einen Unterschied ob jemand sagt, es soll strengere Migrationsgesetze geben oder „alle Muslime müssen ausgewiesen werden“.

Du meinst ja ganz klar Positionen der AfD hier oder? Ich rede z.b. mit jenen AfD-Wählern die eine „akzeptable“ Position haben (also wie oben geschrieben). Ich würde wahrscheinlich auch mit Nazis diskutieren, aber eher mit der Absicht ihnen eine diversifizierten Perspektive näher zu bringen, also mit der Hoffnung sie zu verändern. Das würde ich auch bei religiösen Fundamentalisten tun, so lange ich nicht an Leib und Leben bedroht bin. Genauso mit anderen „Extremisten“.

Wie siehst du das?

[-] cyberblob@discuss.tchncs.de 2 points 7 months ago* (last edited 7 months ago)

Hm okay, schade, dass du das so siehst und wir nicht einfach allgemein über Echokammern reden können. Ich weiß nicht wie du darauf kommst, dass man durch das Lesen von verschiedenartig ausgeprägten Quellen seine Humanität verliert, aber vielleicht verwechselst du das genau mit dem Thema: Wenn man sich nur einseitig informiert, dann stimme ich dir zu, kann das passieren.

Bist du eventuell Teil des Problems, das ich hier ansprechen wollte? Ich versuche mit jedem über alles zu sprechen. Habe ich mal kontroverse Meinungen? Jo. Lass ich mich von guten Argumenten überzeugen? Absolut. Habe ich ne Abneigung gegen Menschen mit anderer Meinung? Nein, ich bin tolerant.

Du hingegen machst dir nen Label und sagst: „Ah stopp, mit dem rede ich nicht, weil mir die Meinung nicht passt. Am besten benutze ich gleich nen Nazi-Label, dann gibts richtig Hate von allen. An einer offenen Diskussion bin ich nicht interessiert, weil dann müsste ich ja meine eigenen Vorstellungen hinterfragen“.

Uncool, engstirnig und irgendwie im broader sense auch undemokratisch.

Eine Diskussion ist auch immer eine Chance, für beide Seiten.

Ich stimme dir aber zu, dass es Leute gibt, da ist diskutieren irgendwann sinnlos.

Ich glaube aber nicht, dass ich dir jemals den Eindruck vermittelt habe? Vielleicht war ich ja auch frustriert von dir ;)

[-] cyberblob@discuss.tchncs.de 2 points 7 months ago* (last edited 7 months ago)

Es gibt einen Auslöser bei mir, den hatte ich aber erstmal nicht Teil des Posts machen wollen, da ich verhindern wollte, dass das direkt wieder eine Polarisierung auslöst.

Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, Nachrichtenquellen aus verschiedenen Bereichen des politischen Spektrums zu lesen. Und so habe ich heute Beiträge bei „Die Zeit“ bzw. Bei der „Jungen Freiheit“ gelesen die indirekt etwas miteinander zutun hatte.

Die Zeit redete darüber wie wenig die Maßnahmen an den Grenzen bringen. Die Junge Freiheit redete darüber wie stark die freiwillige Ausreise durch Bezahlkarten zugenommen hat.

Das fand ich interessant, weil hier das Thema „Flüchtlinge“ aus „Meinungsmache“-Gründen in beiden Fällen auf einen Aspekt reduziert wird, obwohl vielleicht beide Artikel in ihrer Kernaussage wahr sind.

Natürlich kann auch nicht jeder solcher Beiträge immer wieder den Gesamtkontext beleuchten, das ist klar. Wenn ich aber nur eines z.b. dieser Medien konsumieren würde, hätte ich langfristig vermutlich eine eingeschränkte Sicht auf den gesamten Themenkomplex. (Und Meinungsjournalismus ist heutzutage ja leider auch die dominierende Form der Nachrichtenvermittlung.)

Aber das ist nur ein Beispiel, das soll hier keine Debatte zum dem Thema Flüchtlinge werden, daher hatte ich das initial verschwiegen.

[-] cyberblob@discuss.tchncs.de 2 points 7 months ago* (last edited 7 months ago)

Lesen will geübt sein. Es geht nicht um die LGBTQ-Community. Ich habe hier ganz offensichtlich eine Person, also „macneil“ kritisiert.

Jemand der „Bullenschweine“ sagt und das okay findet (obwohl es hier ja nicht mal um Polizeigewalt oder sonstiges geht), dem geht es wohl kaum um Ringelpiez und Toleranz, nein, der scheint mir ziemlich Hassgetrieben.

Außerdem ging es mir um die Absurdität der Polizei zu unterstellen die würden ohne Grund einen CSD absagen, weil sie Nazis sind.

[-] cyberblob@discuss.tchncs.de 2 points 7 months ago

Guter Kommentar. Ich stimme deiner Einschätzung soweit zu, ging mir auch zuvorderst um eine generelle Definition.

[-] cyberblob@discuss.tchncs.de 2 points 7 months ago

Potato, Potato.

Man kann links oder rechts sein ohne Radikal zu sein. D.h. Es ist möglich, dass die Gesellschaft rechter wird ohne radikal zu werden.

Genauso ist es denkbar, dass während mehr Leute nach rechts rücken ohne radikal zu sein, jene die schon rechts waren radikaler werden. Aber ohne Daten würde ich das jetzt nicht einfach so behaupten wollen.

[-] cyberblob@discuss.tchncs.de 2 points 8 months ago

Wow, keep your emotions at bay, will you?

Not even sure what to respond, except for what I wrote previously: A lot of discourse is broken by calling people whatever and not listening.

You are somewhat setting an example of what I am talking about, since I am not even disagreeing with the opinion that I am infering from your writing.

[-] cyberblob@discuss.tchncs.de 2 points 8 months ago

Habe ich so ja auch nicht gesagt. Viele Leute hier lesen überhaupt nicht was ich schreibe, sondern bekommen gleich Schnappatmung, weil ich eine Diskussion zu dem Thema wichtig finde. Ich sagte:

Das macht so pauschal auch keinen Sinn, die Menschen sind ja nicht alle Opfer der „ach so schlimmen“ Zustände.

Ich sagte, es macht pauschal keinen Sinn, nicht, dass die Umstände vor Ort nicht auch einen Einfluss haben. Entscheidend ist, dass eben auch Umstände mitgebracht werden, die wir hier nicht lösen können und das ist imho auch nicht unsere Aufgabe.

Am Ende entscheidet sich jeder Mensch immer noch selbst, ob er schwere Verbrechen begeht. Wir reden hier ja nicht über Schwarzfahren oder Ähnliches…

Alles was ich sage: Wir bieten Schutz und Unterstützung, im Gegenzug erwarte ich, dass die Leute keine schweren Verbrechen begehen.

Weiter:

Wenn z.b. Afghanen überrepräsentiert sind heißt dass ja nicht, dass Afghanen per se krimineller sind. Vielleicht aber die die hier sind?

Hier meine ich ganz konkret, dass wir ja eventuell auch ein bereits kriminelleres Milieu anziehen. Entweder durch Vorerfahrung mit einem korrupten Staat, Hoffnungslosigkeit, oder sonstige Erfahrungen, vielleicht auch komplexere kulturelle Zshg die die Menschen dann inkompatibel mit einer liberalen Lebensweise machen.

Ist es dann unsere Aufgabe, dass wir uns bis zur Selbstaufgabe aufopfern? Ich denke Nein.

Wenn du ins Ausland reist, dann respektierst du doch auch sicher dortige Regeln, findest die dortige Kultur womöglich interessant und spannend. Sobald wir über das gleiche in unserem Land reden, ist derlei aber gleich rechts. Das will mir nicht so recht einleuchten.

[-] cyberblob@discuss.tchncs.de 2 points 8 months ago

Hey, danke, dass du dir Zeit für eine ausführliche Antwort genommen hast.

Vielleicht war mein Post zu hastig abgesetzt. Ich stimme dir zu. Es macht wenig Sinn Touristen mit hier sesshaften Menschen mit einer anderen Nationalität zu vermischen. Genau aber das ist mein Argument, bzw. hier hatte ich versucht, die meiner Ansicht nach fehlerhafte Logik des Artikels zu kritisieren.

Denn der Vergleich in dem verlinkten Artikel hinkt diesbezüglich: Deutsche stellen die größte Gruppe an den Touristen in Österreich (Link). Entsprechend ist es logisch und wahrscheinlich, dass unter den straffälligen Deutschen viele Touristen sind.

Die straffälligsten Ausländer in Deutschland stammen, wie oben geschrieben, aus Syrien, Afghanistan, Rumänien und der Türkei (Link). Diese Länder tauchen aber in der Top Ten mit den meisten Touristen die nach Deutschland kommen gar nicht auf (Link).

Daraus können wir schonmal mit hoher Wahrscheinlichkeit schlussfolgern: Wir reden hier nicht über Touristen! Im Post des Volksverpetzers wird aber genau das suggeriert:

Nein, weil ganz offensichtlich Deutsche, die nicht in Österreich leben, einfach über die Grenze tuckern können und dort Straftaten verüben können! Dafür können aber die in Österreich lebenden Deutschen nichts.

Dann sagst du:

Und dann kommt noch dazu, dass die polizeiliche Verfolgung bei Ausländern deutlich, deutlich anders ist als bei Deutschen.

Ganz ehrlich, hast du dazu empirische Daten? Das würde mich interessieren. Natürlich kenne ich die Debatten, außer viel Empörung ist mir aber noch nicht viel Belastbares über den Weg gelaufen. Lasse mich da gerne belehren. Das Racial Profiling der Polizei basiert ja schlussendlich auf den Kriminalitätsstatistiken. Wenn wir das in einer Henne-Ei-Problematik betrachten, war dann natürlich zuerst die Kriminalitätsstatistik da und nicht das Racial Profiling. Ergo waren die Ausländer zuerst kriminell und dann wurden sie öfter kontrolliert.

Außer wir nehmen an, dass die Polizei grundsätzlich rassistisch ist. Wenn du dazu Daten hast, lass uns gerne darüber sprechen. Wir sollten es nur nicht als gefühlte Wahrheit in den Raum stellen, wenn es sich nicht belegen lässt.

Du schreibst des Weiteren:

Das gilt in gewissem Maße auch bei Straftaten, die die inländische Bevöllkerung nicht begehen kann wie z.B. eine Visumsüberschreitung oder eine illegale Einreise. [...]

Dies lässt sich ja relativ einfach aus den Statistiken herausfiltern, die Polizei tut dies auch. Nennt sich dann "Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße".

Hier habe ich mir mal exemplarisch die gesamtdeutsche Kriminalstatistik der Bundesinnenministerkonferenz von 2023 ageschaut: Link. Dort finden wir unter Punkt 7.2 eben jene Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße:

Bei Erwachsenen ab 21 Jahren sind dort in absoluten Zahlen straffällig gewesen:

  • 1018403 Deutsche
  • 570856 Nicht-Deutsche

Bei einem Ausländeranteil von 15,2% in 2023, müssten die 1,018 Mio. Deutsche entsprechend 84,8% der Kriminalfälle ausmachen. Legt man dies zu Grunde, dürften statistisch proportional aber nur 182544 Nicht-Deutsche straffällig werden. Die Quote gemessen an der Gesamtbevölkerung ist in dieser Alterskohorte also mehr als doppelt so hoch. Wenn man dies z.B. für Kinder (0-14 Jahren) betrachtet ergibt sich ein ähnlich hoher Wert.

Damit wäre aus meiner Sicht auch folgendes Argument (in spezieller Betrachtung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen) entkräfitgt:

Kriminalität ist häufig alters- [...]gebunden. Jugendliche sind z.B. häufiger kriminell als der 80jährige Opas

Bleibt die Milieufrage. Schwierig zu disktuieren, weil es imho die Daten dzau schlichtweg nicht gibt. Da finde ich deine Argumentation aber eher plausibel. Möglich, dass Deutsche genauso kriminell wären wie manch ausgewiesene Bevölkerungsgruppe, wenn sie einen ähnlichen kulturellen und/oder sozio-ökonomischen Background hätten.

Dann stellt sich mir aber die Frage, warum wir das als Argument nehmen sollte, um diese, in diesem Moment kriminellen Bevölkerungsgruppen hier zu akzeptieren?

Anders ausgedrückt: Natürlich könnte man, wenn man diese Daten hätte, sagen, entsprechenden Gruppen sind nicht krimineller als Deutsche. Das ist dann aber kein Argument, genau diese Kriminellen mit Samthandschuhen anzufassen und zu sagen, wir hätten kein Problem.

Wenn z.B. junge Männer ein Problem sind, ist es dann sinnvoll den Anteil junger Männer an der Gesamtbevölkerung zu erhöhen? Mit Menschen die nichtmal unsere Werte teilen? Ich finde das schwierig. Das ist imho auch kein Naziargument.

Wenn sich jemand entschließt hierher zu kommen ist das schön, aber ich glaube an eine liberale Gesellschaft, dies setzt ein liberales Menschenbild voraus; Das widerum bedeutet, ich möchte zu einem großen Teil davon ausgehen, dass Mensche nicht reine Gefangene ihrer Umstände sind. Ich kann also eine doppelt so hohe Kriminalitätsrate unter Nicht-Deutschen nicht einfach mit einer Milieuargumentation weg-entschuldigen.

Ich hoffe, die Erklärungen gehen etwas tiefer. Ich würde mich über eine Antwort freuen.

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