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Kulturfreitag (feddit.org)
submitted 15 hours ago by Wrufieotnak@feddit.org to c/dach@feddit.org

Hallo zusammen!

Da es über die Monate immer mal wieder Nachfragen gab: die Liste sind nur Beispiele. Solange es jetzt keine Nachrichten sind und ihr der Meinung seid, es könnte andere Menschen interessieren, dann stellt es uns anderen Nutzern vor, erzählt was euch daran gefällt und warum ihr es mit uns teilt. Blogpost, Sachbuch, egal. Nur Memes und Nachrichten würde ich ausnehmen, da daraus schon der große Rest des Fediverses besteht.

Was habt ihr in der letzten Woche so an tollen Büchern gelesen, Filme geguckt, Spiele gezockt, Musik entdeckt, Museen oder Veranstaltungen besucht, ... ?

top 11 comments
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[-] Augustiner@lemmy.world 4 points 8 hours ago* (last edited 7 hours ago)

Ich habe diese Woche Hell’s Angels von Hunter S. Thompson fertig gelesen. Generell bin ich kein großer Fan von Non-Fiction, aber Thompson’s impressionistischer Gonzo-Style ist fesselnd und sensationalistisch genug, dass seine Geschichten mich in der Regel trotzdem unterhalten. Sein großes Talent liegt für mich darin, die Stimmung eines Augenblicks in der amerikanischen Psyche abzubilden, scharfsinnig zu analysieren und kritisieren. Es gibt durchaus Passagen in Hell’s Angels, in denen er mir dabei zu weit geht, scheinbar der Magie des Momentes verfällt und die verbrechen und sehr fragwürdigen Ansichten seiner Subjekte, die oft eher Freunde für ihn zu sein scheinen, relativiert und verharmlost. Besonders wenn es um Vergewaltigungen und Rassismus geht ist das sehr Problematisch. Am Ende fällt Thompson aber, wie auch der Rest Amerikas von seiner Faszination mit den Angels ab und kriegt die Kurve noch einmal. Er kritisiert sie, und die Gesellschaft, die sie zu dem gemacht hat, was Sie sind, stark und zeigt vor allem im Vergleich zur parallel laufenden Beatnik und Counter-Culture-Bewegung wie erbärmlich die Angels eigentlich sind. Ich hatte Spaß beim Lesen, man muss dieses Buch aber als Werk seiner Zeit kritisch lesen.

Außerdem habe ich ein Buch mit einer Auswahl von Earnest Hemingway’s Kurzgeschichten gelesen. Vor allem The Snows of Kilimanjaro und die semi-autobiografischen Nick Adams-Geschichten darin fand ich interessant. Eigentlich mag ich Hemingway nicht besonders, ich kann nicht wirklich etwas mit seinem Ethos vom stoischen, frauenfeindlichen und stets zu viel trinkenden harten Kerl und Abenteurer anfangen. Vielleicht auf Grund der Auswahl der Geschichten in diesem Buch kam mir das ganze aber eher wie eine Warnung gegen diesen Lifestyle vor. Trotzdem denke ich, dass Hemingways Leser, die ihn wegen seiner stoischen Haltung und meiner Meinung nach toxischen Maskulinität feiern hier in ihren Ansichten bestärkt werden. Ähnlich wie etwa Fight Club Fans, die Tyler Durden als Helden sehen und selbst Fight Clubs gründen wollen. Hemingways Stil lässt dem Leser viel Platz um zwischen den Zeilen zu lesen, und so kann man sich hier leicht seine eigene Moral bestätigen lassen, egal in welche Richtung diese auch gehen mag.

[-] Missy@feddit.org 1 points 3 hours ago

Kilimanjaro von Hemingway fand ich auch gut. Auch sein The Short Happy Life of Francis Macomber. Aber ja, die Themen mit seinen Männergeschichten sind schon einseitig, aber vom Schreibstil her lesenswert.

[-] Missy@feddit.org 4 points 14 hours ago

Habe 'Silo' gesehen. Eine der besten sci-fi Serien die ich je gesehen habe. Wer die vaults in Fallout mag bekommt hier eine gut gemachte Serie. Spannend, fokussiert und qualitativ hochwertig.

Endlich eine Serie die Zuschauys nicht für blöd hält, sondern richtiges "Show, don't tell" macht. Und auch mal etwas nicht sofort aufdeckt und dich rätseln lässt warum der Plot gerade eine Wendung macht. Die Charaktere gefallen mir, wirken sehr authentisch. Das Setting fühlt sich gut durchdacht aus, wahrscheinlich weil es auf einer Buchreihe basiert.

Bin gespannt auf Staffel 3 und 4.

[-] Kornblumenratte@feddit.org 3 points 5 hours ago

Ja, eine der besten Serien, die ich kenne. Mein Sohn hat die Spannung nicht ausgehalten und sich die Hörbücher geholt, und die sollen noch besser sein.

[-] Senseless@feddit.org 3 points 14 hours ago

Ich habe diese Woche angefangen The Boys zu schauen. Find ich sehr kurzweilig. Die erste Folge und der Auslöser / das Motiv eines Charakters hat mich irgendwie, auch wegen der Art und Weise wie es dargestellt wurde, ziemlich gecatched. Für mich ist aktuell mehr oder weniger absehbar in welche Richtung die Story sich entwickelt, da man ja ganz offensichtliche Konflikte innerhalb und zwischen den Gruppierungen erkennt. Aktuell habe ich 6 Folgen gesehen und es zeichnet sich ab, dass ich mit meiner Vermutung recht haben könnte. Mal sehen wie es weiter geht. Am Wochenende habe ich nur leider nicht ganz so viel Zeit zu schauen. Tatsächlich schafft es die Serie durch den Charakter des Großteils der "Seven", diese bis aufs Mark zu hassen. Sie verkörpern so gut, was ich an der Gesellschaft hasse. Kleine Randnotiz: Ich schaue Filme/Serien meist in englisch mit Untertiteln. Es nervt mich, dass englische Untertitel in den allermeisten Fällen immer nur als audio description zur Verfügung stehen.

Vorgestern habe ich, nach längerem zögern, auch Clair Obscure: Expedition 33 gekauft. Ich bin wirklich, wirklich kein Fan von JRPGs und dessen Kampfsystemen. Jetzt muss ich aber gestehen, dass ich gestern schon ein wenig die Zeit aus den Augen verloren hab und auf einmal einfach 4 Stunden vorbei waren in denen ich eine überwiegend gute Zeit hatte. Das Artdesign (wenn auch die Belichtung teils etwas arg ist), ist toll. Der Soundtrack ist großartig. Das Lumière-Thema hing mir noch Stunden im Kopf. Die Mischung aus Skills, Pictos und Luminas bietet, zumindest aktuell noch für mich, eine steile Lernkurve. Da macht mir auch das Kampfsystem gar nicht so viel aus. Auch wenn ich meist zu blöd bin rechtzeitig auszuweichen, geschweige denn zu blocken.

[-] Wrufieotnak@feddit.org 2 points 12 hours ago

Ich bin immer noch am überlegen ob ich The Boys mir anschauen will oder nicht. Ich bin mal auf deine Meinung nach angucken aller derzeitigen Folgen gespannt, ob die Qualität weiterhin so hoch bleibt.

[-] Senseless@feddit.org 2 points 12 hours ago

Sofern ich dran denke, werde ich in den nächsten Wochen berichten.

[-] Wrufieotnak@feddit.org 3 points 15 hours ago

Ich habe gestern Dredge vollständig durchgespielt und war ganz gut unterhalten. Es ist anfänglich eine sehr tolle Atmosphäre, die zum Ende hin aber etwas abbaut, da die Spielmechaniken das ganze Mysterium etwas verblassen lassen und es mehr wie abarbeiten wirkt. Aber das liegt eben auch daran, dass ich die 100 % voll haben wollte und jeden Fisch gesucht habe. Wenn man nur die Hauptgeschichte + DLC verfolgt, ist es sicherlich atmosphärischer.

Man spielt einen Fischer in einen Gebiet bei dem nach und nach die Fische nicht ganz so gewöhnlich aussehen und eventuell ein paar Augen oder auch Finger zu viele haben. Die Atmosphäre ist Lovecrafts Werken entlehnt, also maritimer Eldritch Horror, wobei es spieltechnisch vor allem ein Bootmanagementsimulator ist mit Minispielen für das Fangen der Fische und anschließendes Inventarmanagement.

DLC ist aber auch ein guter Stichpunkt für Kritik. Da hat der Publisher mit dem Blackstone Key auch ganz schön dreist einfach zwei mittelgute Startgegenstände als DLC verpackt, ohne Geschichte oder irgendwas, das ist schon frech. Die zwei großen StoryDLCs waren ganz OK und im Rabatt alle mal zu empfehlen, aber für die 100 % aller Fische fangen war dann wiederum beim EisDLC ein ziemlich dummer Moment, wo ich schon alles hatte und nur diesen einen letzten Fisch noch fangen musste. Das ging nur durch herum fahren und durch Zufall den Fisch fangen. Das hat dann rund 20 Minuten gekostet, während dessen ich auf dem zweiten Monitor ein Video geguckt habe. Das war jetzt kein glorreicher Abschluss des Spiels, sondern eher ein Na endlich.

Also für so gemütlich spielen ist das Spiel ganz gut, aber für 100% hat es schon nervige Anteile, zu mal es auch keinerlei wirkliche (Story)Belohnung oder so für die Vervollständigung des Fischbuches gibt. Also sehr guter Start mit abflachendem Ende.

[-] rumschlumpel@feddit.org 2 points 13 hours ago

Das habe ich letztens auch gespielt! Wirklich gutes Spiel, ich hatte das vor Jahren schon mal als Let's Play gesehen und das ist mittlerweile lange genug her, dass ich mir das nochmal persönlich zu Gemüte führen konnte (+ guter Rabatt). Unbedingt die 100% haben zu wollen kann ich mir bei den wenigsten Spielen vorstellen, ich sammle wirklich gerne Achievements, aber die letzten Paar sind in der Regel nur noch pure Arbeit, das hat nichts mehr mit Spielspaß zu tun. Ich glaube, bei Dredge nutzt sich das Spielprinzip ohnehin irgendwann ab. Vor ein paar Tagen waren auch die Addons nochmal im Sale, ich habe mich aber dagegen entschieden sie zu kaufen, weil ich eben denke, dass das Hauptspiel gerade lang genug ist. Was die Herausforderungen betrifft finde ich es auch immer sehr nervig, dass Steam immer alle Addons mitzählt, auch wenn man sie gar nicht besitzt - wenn man keine Addons kauft, ist es in der Regel unmöglich offiziell auf 100% zu kommen.

[-] arappathor@satzfetzen.de 2 points 15 hours ago

@Wrufieotnak Ich habe mir letzte Woche KPopDemonHunters angesehen (meine Tochter schwört ja total drauf und ich war nach dem Huntrix-Auftritt bei der Macys-Parade neugierig geworden!) und ich finde ihn ziemlich überzeugend: unterhaltsam, lustig, nachdenklich, starke Frauen. Daumen hoch.
War fast schon gespannt auf ein Sequel, musste aber gerade feststellen, auf YouTube ziemlich von AI geneppt worden zu sein....

[-] squirrel@piefed.kobel.fyi 2 points 15 hours ago

Ich entdecke gerade sehr viel neue Musik auf Qobuz und durch die Beiträge in !AlbumArtworkHeaven@lemmy.world. Besonders im Jazz-Genre sind viele Künstlys neu in meiner Bibliothek, darunter:

  • BADBADNOTGOOD
  • Esperanza Spalding
  • Sophie Zelmani
  • 5 for Trio
  • Studnitzky
this post was submitted on 12 Dec 2025
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