So wie die Faktenlage zur Zeit aussieht ist man tot nach dem Tod. Das einzige was uebrig bleibt ist der Koerper im Grad, die Erinnerungen in den Köpfen anderer Menschen und falls man Kinder hatte die DNA die in den eigenen biologischen Kindern weiterlebt. So weit ich weiss gibt es keine anzeichen von irgendetwas was darauf hinweissen wuerde dass sich der Geist vom Körper lösen und irgendwie weiterleben kann.
Provokante These meinerseits, unter anderem inspiriert von "I am a strange Loop" vom Neurowissenschaftler Douglas Hofstadter: Eigentlich sterben wir dauernd, wir merken es bloß nicht. Das "ich" ist ein Muster, eine bestimmte Art, wie Abermillionen Nervenzellen miteinander vernetzt sind und Signale austauschen. Dieses Muster ändert sich ständig, denn wir lernen und erfahren neue Dinge, Formen neue Assoziationen, verlernen und vergessen Dinge. Vor der Logik - wieso glauben wir eigentlich, dass wir die selbe Person sind wie vor einem Jahr oder zehn? Wir glauben das, weil wir Erinnerungen haben, diese Person zu sein. Durch Erinnerungen haben wir diesen Eindruck, ein zeitlich überdauerndes Wesen zu sein. Würde jemand unsere Erinnerungen mit denen eines anderen Menschen vertauschen, würden wir glauben, wir sind im falschen Körper aufgewacht und sind eigentlich dieser andere Mensch. Also ist das durchgehende "ich" eine Illusion - ein "Ich" existiert nur einen Moment lang; es glaubt aufgrund der Erinnerung, dass es das gleiche "Ich" ist wie seine ganzen Vorgänger; es stirbt und wird durch ein neues, leicht anderes "Ich" ersetzt.
Tod ist für mich nichts anderes, als dass irgendwann kein Nachfolger mehr kommt. Kein neues "Ich" mehr. Sterben dürfte nichts allzu eigenartiges sein, wir tun es dauernd.
Unmöglich es genau zu sagen, aber es würde mich nicht überraschen. Ich hab keine Ahnung was dieses verrückte Leben ist, also kann ich auch nicht wissen was danach kommt.
Exakt nichts. Warum sollte da etwas sein? Für mich irrsinnig da etwas zu vermuten.
Du nennst das "irrsinnig", aber wir wissen bis heute nicht, wie Qualia und Bewusstsein überhaupt entstehen, welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen, warum sie scheinbar nur bei bestimmten Lebewesen existiert und ob sie wirklich so selten ist wie wir glauben.
Du magst zwar durchaus recht haben dass da nichts ist, aber angesichts dessen, wie viel wir über das Bewusstsein einfach nicht verstehen, ist so eine überheblich absolute Aussage m.M.n. hier deplatziert.
Ich schließe mich u/PlexSheep (geht das hier auch so mit dem Verlinken?) und halte es für am wahrscheinlichsten, dass danach das reine nichts kommt. Genau so vor der Geburt.
Aber aus Neugier: Weshalb denkst Du, dass Du wiedergeboren wirst? Also ist das ein reines Gefühl oder hast Du irgendwelche Punkte, die Dich davon überzeugen?
Aber Nichts kann doch nicht kommen, weil Nichts nicht existiert. :O
Alle Atome, aus denen du bestehst, waren auf der Erde, bevor du geboren wurdest und werden es auch nach deinem Tod sein.
Du verbindest dein "Nichts", wenn ich das richtig verstehe, mit dem Zustand des Bewusstseins. Das Bewusstsein während des Todes ist dasselbe wie im Schlaf - null.
Theoretisch könntest du wieder auferstehen, wenn jemand mit Hilfe der Zukunftstechnologie alle deine Atome findet und sie wieder zusammensetzt.
Es scheint mir, dass unser wahres Selbst nicht an den Körper gebunden ist und wir verschiedene Bewusstseinszustände haben können, die nicht der Zeit und der Materie untergeordnet sind.
Dein Gedankengang erinnert mich an die folgenden Gedankenexperimente: https://en.wikipedia.org/wiki/Teletransportation_paradox https://en.wikipedia.org/wiki/Ship_of_Theseus
Ich habe letztens in einem podcast gehört dass wir tatsächlich während des schlafens die ganze zeit träumen, also gewissermaßen bei bewusstsein sind, aber uns nicht mehr daran erinnern. Falls das stimmt: Wenn wir uns erinnern dass wir geträumt haben ist es also nicht so, dass wir angefangen haben zu träumen, sondern dass wir angefangen haben, uns daran zu erinnern.
Ein paar Fragen:
- wieso müssen es "meine" atome sein die wieder zusammengesetzt werden, reichen nicht irgendwelche atome, solange die anordnung stimmt?
- was meinst du mit "wahres selbst"? Gibt es ein " falsches selbst"?
- wieso glaubst du, dass sich unterschiedliche bewusstseinszustände nicht durch die unterschiedlichen zustände der materie erklären lassen? Vielleichtt habe ich dich auch falsch verstanden)
Kurz gesagt, glaube ich, dass wir in einer Simulation leben, ähnlich wie in dem Film Die Matrix.
Wir sind für unseren Avatar verantwortlich und vielleicht wachen wir nach seinem Tod im Körper eines anderen Avatars auf (Buddhismus und Reinkarnation) oder jemand beurteilt unser Spiel (Christentum und Jüngstes Gericht) und wir wachen auf.
Unsere relativ primitiven Gehirne sind in der Lage, solche Simulationen wie Träume zu erzeugen, und noch viel mehr wird der fortschrittliche Computer der Zukunft dazu in der Lage sein.
Wer weiß, vielleicht war Jesus ein Avatar auf Steroiden, um das Szenario in die richtige Richtung zu lenken.
Um also deine Fragen zu beantworten:
- Ich glaube, dass Atome nur Teile eines Programms sind, das sich Leben nennt, und dass sie dasselbe sind wie die Atome, aus denen ein Tisch oder eine Figur in "Die Sims" besteht, nämlich eine Illusion
- Das "falsche Selbst" ist dein begrenztes Bewusstsein, wenn du im Körper des Avatars bist, das "wahre Selbst" ist das, was du fühlst, wenn du aus diesem Traum erwachst.
- Das Bewusstsein liegt jenseits der materiellen Welt, wie wir sie kennen. Aber was wir in dieser materiellen Welt erleben, beeinflusst unser Bewusstsein. So wie beim Spielen von VR-Spielen - was du dort siehst, bleibt als reale Erinnerung in dir, aber du kannst den Computer nicht physisch betreten.
Was die Träume angeht: Als ich ein Kind war, habe ich Resident Evil auf der PS1 gespielt und in den nächsten Monaten hatte ich Tag für Tag Träume mit Vampiren, an die ich mich erinnerte - kranker Scheiß. XD
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