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this post was submitted on 11 Jan 2024
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MODERATORS
Ich habe das Gefühl, dass deine Aussage übertrieben ist. Sie haben mit ihrem Beitrag versucht zu zeigen, dass die Metal-Szene in Teilen ein Problem mit Rechtsextremismus und Übergriffigkeit auf Festivals hat. Als jemand, der viele Jahre aktives Mitglied dieser Szene war und auch heute noch auf einige Festivals fährt, kann ich diese Beobachtungen bestätigen. Wenn ich wollte, könnte ich z. B. ganz problemlos auf "meinen" alljährlichen Festivals (bspw. Party.San, Rock Hard oder In Flammen) Nazi-Merch kaufen. Auch vergeht kein einziges Festival, auf dem ich nicht mehrere Leute mit Nazi-Merch rumlaufen sehe.
Dass der Beitrag angeblich versucht, die gesamte Szene pauschal zu framen und in ein schlechtes Licht zu rücken, konnte ich nicht sehen. Sie haben z. B. auch Leute aus der Szene zu Wort kommen lassen, die die Übergriffigkeit und den Nazi-Scheiß kritisieren und selbst mehrmals betont, dass das weder exklusive Metal-Probleme sind, noch dass diese Probleme die Szene dominieren würden.
Was bei der Metal-Szene allerdings eine relativ weit verbreitete Annahme unter den Fans ist, ist die, dass die Szene angeblich die unproblematischste, entspannteste und friedlichste von allen ist. Das wurde im Beitrag auch als Aufhänger verwendet und meiner Meinung nach völlig zu Recht kritisiert, denn diese Annahme war schon immer und ist auch aktuell Blödsinn.
Sie haben das betont, fahren aber dennoch nur zu Metal-Festivals, reden exklusiv nur darüber und nennen den Film "Übergriffe und Nazi-Merch: was geht beim Metal?". Tut mir leid, aber wenn die das wirklich nicht hätten framen wollen, hätten sie es halt nicht machen sollen.
Es ist genauso Blödsinn wie das Gegenteil. Wenn man nur in Extremen denkt, kommen auch nur solche bei raus. Es gibt Idioten und es gibt korrekte Leute im Metal - wie überall anders auch. Und das ist der springende Punkt. Nichts von dem, was dort angekreidet wird, ist ein exklusives Thema des Metal. Sie hätten es einfach losgelöst davon thematisieren sollen, denn wichtig sind diese Dinge ja durchaus.
Naja, was sollen sie auch bei einem Rap/Pop/Irgendwas-Festival, wenn sie eine Doku über Nazi-Merch und sexualisierte Gewalt in der Metal Szene drehen?
Das heißt ja nicht, dass jeder Metalhead ein vergewaltigender Nazi ist, aber es zeigt, dass es Probleme gibt, die sich viele nicht eingestehen wollen.
Das ist doch aber genau der Punkt. Sie hätten das aus meiner Sicht nicht nur auf die Metal-Szene beschränken sollen.
Ich bin grundsätzlich ein großer Fan von Kontext, aber das ist schon eine extrem hohe Latte. Niemand sagt dass die anderen Musikszenen besser sind. Sexismus und sexuelle Gewalt sind leider allgegenwärtig. Gerade mit dem "kuschel" Image finde ich die Auseinandersetzung extrem wichtig. Der erste Schritt im Probleme lösen ist das sehen und anerkennen. Das ist kein Angriff, du musst weder dich noch die Szene verteidigen.
Ich fühle mich nicht angegriffen und ich verteidige wirklich nicht die Szene - der gehöre ich übrigens gar nicht an. Ich war nur lange Zeit viel damit konfrontiert aus diversen Gründen, bin also nicht unwissend. Ich habe ja auch schon mehrfach gesagt, dass es völlig legitim ist, Kritik zu üben. Ich finde es nur irreführend, wenn das auf eine einzige Szene beschränkt wird.
Ich komm ursprünglich vom Land und zwar aus einer Ecke mit sehr konservativen Ansichten und einem viel zu großen Problem mit Rechtsradikalismus. Dort hört keiner Metal, aber die hören Deutschrock, Nazideutschrock wohl gemerkt. Ich möchte einfach nicht, dass hier ein Framing entsteht, das die Probleme unnötig an den Genregrenzen abschneidet und ein falsches Licht wirft. Andere Genres haben exakt die gleichen Probleme, teils noch wesentlich schlimmer. Also warum nicht ganzheitlich darüber berichten?
Wieder drängt sich hier beim Schreiben die Frage für mich auf, worum es denn in der Doku gehen soll. Möchte man Probleme selektiv in der Metal-Szene zeigen oder möchte man diese Themen eigenständig herausarbeiten und die Szene ist hier nur eine Plattform. Beides finde ich einfach nicht nachvollziehbar.
Entsprechend hättest du deine Kritik nicht nur auf FUNK beschränken dürfen. "Es gibt Idioten und es gibt korrekte Leute bei FUNK - wie überall anders auch."
Gut, du schreibst das in einem Thread, in dem es explizit über FUNK geht, aber die haben das ja auch entsprechend in einer Doku gemacht, in der es explizit um Metal geht.
Persönlich löse ich sowas gern mit "Was ich nicht gesagt habe, habe ich auch nicht so gemeint."
Ich übe keine Generalkritik, ich kritisiere nur und nur diese Dokumentation aufgrund ihres Inhaltes und ihrer Präsentation. Warum ich das jetzt global auf alle Medien ausweiten sollte, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Abgesehen davon kritisiere ich nicht FUNK, sondern Strg+F, also nochmal eins drunter.
Das ist klar und das ist in dem Bericht auch meiner Meinung nach gut rübergekommen. Aber es ist auch was anderes wenn sich Nazis Tickets zu einem Metalfestival kaufen können (das lässt sich ja kaum verhindern) und wenn Metalfestivals und Metalfans zulassen, oder zumindest wegsehen, wenn auf den Festivals Menschen mit offensichtlichem Nazimerch rumlaufen und dieser Merch auch noch auf Ständen auf dem Gelände verkauft wird. Und dass sie nur auf Metalfestivals gefahren sind ist ja irgendwie klar, wenn es in der Doku um Metal geht, oder?
Insgesamt fand' ich die Doku ziemlich gut und hatte nicht den Eindruck, dass Metal in ein schlectes Licht gerückt werden sollte. Vielmehr kam es für mich so rüber als ob die eine Reporterin auf Probleme in der Szene aufmerksam machen wollte, zu der sie sich selber zugehörig fühlte.