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Fast alle Argumente gegen E-Autos sind falsch – bis auf eines
(www.derstandard.at)
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Du ignorierst an der Stelle halt, warum sich Autos überhaupt durchgesetzt haben. Wir hatten den Zustand mit gutem ÖPNV und besser für Fußgänger geplanten Städten ja bereits - bevor es Autos als Massenware gab. Die fanden die Menschen so viel besser als den Zustand davor, dass sie Straßenbahnen rausgerissen und komplette Städte dafür umgebaut haben. Ich denke, wir können es mit guter Planung schaffen, Autos wieder zurückzudrängen, aber sie als Option ganz vom Tisch zu nehmen wird eher nicht passieren. Und Robotaxis sind jedenfalls mir dann lieber als private Karren, die 90% der Zeit in der Gegend rumstehen.
Davon abgesehen, dass sie schneller sind, mehr transportieren können, wetterfest sind ... frag das mal bitte einen Rollstuhlfahrer.
Wollen kann man vieles, die Realität muss man dabei aber leider auch beachten. Ich denke, wir haben ähnliche Ansichten, ich bin nur nicht so optimistisch wie du, dass Menschen auf Autos verzichten wollen. Und ich kann auch nachvollziehen, warum das so ist.
Aus dem selben Grund, warum sich Atomwaffen durchgesetzt haben: Weil es nicht rechtzeitig gelungen ist, verbindliche Regeln durch eine höhere politische Institution durchzusetzen. Bei den Atomwaffen war es nur eben ein systemisches Problem, bei den Autos war es Unwissen.
Das ist so nicht ganz richtig. Damals hatte man erstens noch kein Verständnis dafür, was Autos für Probleme auslösen. Außerdem war das Auto seit jeher vorallem gleichbedeutend mit dem Traum vom Reichtum, deswegen binden sich Entwicklungsländer ja selbst jetzt auch noch, obwohl die Probleme inzwischen so offensichtlich sind, immer noch diesen desaströsen Klotz ans Bein. Aber der wichtigste Grund ist eigentlich, dass Mobilitätsmodi ein Paradebeispiel für Marktversagen sind. Verkehrspolitik ist Angebotspolitik. Es wird das genommen, was verfügbar ist. Aber wenn das Auto verfügbar ist, führt es zu objektiv suboptimalen Ergebnissen - wenn man Stau, Lärm, Dreck, und Kosten in Zeit und Geld negativ bewerten möchte.
Sie sind nur schneller, weil ihre Kosten externalisiert werden. Ampeln zum Beispiel, gibt es nur, weil Autos an dieser Stelle vorbeikommen und nach Regulation fordern, weil Autos qua ihrer Natur anders als Fußgänger oder Radfahrer unfähig zur Selbstregulation sind. Die eigentlich logische Konsequenz aus diesem Nachteil des Autos ist, das Auto allen anderen Verkehrsträgern unterzuordne. Das Gegenteil passiert. Damit werden die Zeitkosten, die Autos verursachen, auf andere umgelegt. Man inzentiviert das Marktversagen auch noch.
Sie können oft mehr transportieren als ein Fahrrad. Aber wie oft tun sie das? Das meiste, was du mit nem Robotaxi abdecken würdest, könntest du sehr wohl mit einem Leihrad abdecken. Wenn Gepäck dazu kommt eben mit einem Lastenmodell.
Halte ich für ein Scheinargument. Menschen schaffen es auch vom Parkplatz zur Tür. Das ist also in erster Linie ein Frage des Willens, aber ja: Geschenkt. Das Ding ist, das kann man über eine Stadt der kurzen Wege und Kabinenfahrzeuge vollkommen abdecken.
Autofreundliche Infrastruktur ist behindertenfeindliche Infrastruktur.