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Pkw-Dichte: Der Trend geht zum Drittwagen
(www.heise.de)
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Andersrum wird leider auch ein Schuh draus: 70% aller Deutschen leben in Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern.
Die Stadt-Land-Dichotomie ist verdammt arbiträr und eine adäquate Definition hängt davon ab, was man betrachten möchte, weil die Phänomene, die in diesem Kontext auftreten, sich äußerst divers über verschiedene Dimensionen erstrecken. Das BBSR begreift Stadt als eine Mischung aus Größe und Regionalfunktion (Unter-, Mittel-, Oberzentrum). Das ist durchaus fair. Macht aber nur begrenzt Sinn, wenn man Stadt-Land hinsichtlich verkehr unterscheiden möchte. Da ist nämlich die Dichte viel entscheidender. Das BBSR liefert außerdem eine noch gröbere Einteilung zwischen städtischem und ländlichem Raum anhand des Kreises. Das kann sinnvoll sein, wenn man z.B. die zeitliche Zugänglichkeit von zentral gebündelten Amenities untersuchen möchte. Wenn ich mir anhand meiner Heimatregion aber anschaue, was da plötzlich als "Städtischer Raum" gilt - Scheißkäffer im Landkreis, die 20km von der Stadt entfernt sind -, da rollen sich mir die Fußnägel hoch. Klar gibt es da durch ein völlig ignorantes und wahnhaftes Politikversagen auch an diesen Orten EFH-Neubausiedlungen, von denen man aus die Stadt mit dem Auto in 30 Minuten erreichen kann. Aber mit städtischem Raum hat dieser Raum in der zeitlichen Nähe einer Stadt doch wirklich überhaupt nichts mehr zu tun. Für mich persönlich habe ich daher festgelegt, dass ich als urban relativ strikt nur das bezeichne, was der New Urbanismus darunter versteht, inetwa: laufbare Nachbarschaften mit einem hohen Grad der Durchmischung und üppiger Begrünung. Daraus ergibt sich aus der Dichotomie Stadt-Land die neue Achse Urban-Unurban. "Rural" oder "Ländlich" ist für mich dahingehend nur eine Ausprägung von "Unurban". Es ist aus Urbanitätssicht ja auch kaum ein Unterschied, ob man im Suburb wohnt oder auf dem flachen Land. In beiden Wohnorttypen ist man vom Auto abhängig und kann "Stadt" höchstens konsumieren, aber nur schwierig Teil davon sein. Die Dichotomie Urban-Unurban erlaubt es aber gleichzeitig auch, dass man geballte Kleinstädte als urbaner auffasst, als vom Auto zerstörte (echte!) Großstädte. Wenn ich in einer 10.000-Einwohnerstadt lebe, wo ich zu Fuß Einkauf, Job, Bildung, Kultur und Natur erreichen kann, lebe ich gegebenenfalls schon urbaner, als in einem Außenbezirk von Berlin oder Köln. Der Begriff "städtisch" ist einfach irreführend, weil er verwalterische Grenzen impliziert. "Stadthaftigkeit" im Sinne von "Urbanität" ist aber kein Phänomen, das an den Verwaltungsgrenzen einer politischen Entität plötzlich entsteht, sondern das Resultat ganz konkreter Gestaltungsentscheidungen auf der Ebene der Nachbarschaften. Je nach Erkenntnisinteresse kann man doch noch weitere Dimensionen dazu nehmen: allen voran die Anbindung an andere Städte in der Region, Nation, Welt. Denn Urbanität ist ja vorallem eins: Die Erreichbarkeit einer maximalen Diversität mit minimalen Zeitkosten.
Sorry, aber von den meisten 10.000 Leute Orten dürften die allermeisten gut genug angebunden sein, dass man die Öffis nutzen kann (vielleicht nicht so angenehm wie in einer 100.000 Leute Stadt, aber machbar) und die übrigen sollten kein ernsthaftes Problem sein.
Wohin?
In die nächst größeren Städte, in deren Einzugsgebiete sie liegen. Also zur Arbeit, zum Einkaufen, für die Kultur, ect. sollte es passen.
Das entspricht dann genau meiner Definition von Urbanität. Ich verstehe nicht, wieso du das als Widerwort formulierst.
Gut, ich glaube ich sehe hier unser Missverständnis. Du hast geschrieben, dass die meisten Menschen in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern leben, ich habe gelesen, dass die meisten Menschen in Gemeinden mit rund 10.000 Einwohnern leben und es so verstanden, als argumentierest du, dass das ja nicht urban wäre. Mein Fehler.