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submitted 1 week ago by Kai@feddit.org to c/dach@feddit.org

Auch wenn das Quorum erreicht wurde, da geht vielleicht noch mehr.

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[-] brainwashed@feddit.org 2 points 1 week ago

Als wäre das nicht jetzt schon so. Unser gesamtes Wirtschaftssystem ist darauf ausgelegt dass vermögen wirtschaftlichen profit generieren soll.

Aber das ist ein Spektrum. Das ist nicht binar zwischen "überhaupt kein Gewinnstreben" und "Gordon Gecko in Wallstreet". Um mal bei deiner Argumentation zu bleiben. Wenn sich dann einge entschließen, an die Börse zu gehen, weil damit Bewertung und Teilverkauf einfacher werden, andere einfach die Gewinnerwartung hochschrauben macht das was mit den Unternehmen.

Die ganze Idee davon vermögen zu besteuern ist es doch, durch die Gesellschaft gesteuert und nicht der Gnade der vermögenden unterworfen, vermögen für gesellschaftlichen nutzen zu verwenden.

Die Gesellschaft bekommt bereits ihr Pfund ab bei jedem Euro, den ein Unternehmen so einnimmt. Damit kann sie dann das machen, was sie für Sinnvoll hält.

Die Idee “wenn wir den vermögenden ihr Geld lassen, dann werden sie in ihrer Wohltätigkeit freiwillig was für die Gesellschaft tun”

Nö, aber die optimieren aktuell Dinge nicht, rein aus Faulheit und Trägheit. Du willst, dass ihre Unternehmen in Zukunft X% mehr abwerfen müssen. Das tut etwas.

[-] killingspark@feddit.org 2 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Die Gesellschaft bekommt bereits ihr Pfund ab bei jedem Euro, den ein Unternehmen so einnimmt. Damit kann sie dann das machen, was sie für Sinnvoll hält.

Und trotzdem haben wir das Problem dass sich vermögen immer weiter konzentriert. Dafür brauchen wir Lösungen. Unternehmen sind da natürlich Teil des Problems aber offensichtlich helfen die bisherigen steuern da nicht gegen.

Nö, aber die optimieren aktuell Dinge nicht, rein aus Faulheit und Trägheit. Du willst, dass ihre Unternehmen in Zukunft X% mehr abwerfen müssen. Das tut etwas.

Und das ist jetzt was schlechtes wenn Kapital entweder effizient eingesetzt wird oder der Gesellschaft zur Verfügung steht? Das klingt in meinen Ohren eigentlich positiv

[-] brainwashed@feddit.org 1 points 1 week ago

Ich kann letzteres ja mal buchstabieren: das wird dazu führen, dass Stellen schneller abgebaut werden, wenn sie nicht mehr wirtschaftlich sind. Ich würde behaupten, viel Mitarbeiter in deutschen so genannten hidden Champions, die nicht börsennotiert sind, würden einen Börsengang ihres Unternehmens erst mal nicht als positiv wahrnehmen.

[-] killingspark@feddit.org 1 points 1 week ago

Ein großer Umbau bedingt manchmal auch, dass es an manchen stellen unbequem wird. Das alleine sollte uns aber nicht daran hindern es trotzdem zu tun. Wenn ein Umbau nur passieren darf wenn es niemandem wehtut können wir es auch lassen.

[-] brainwashed@feddit.org 1 points 1 week ago

Vielleicht möchte die deutsche Gesellschaft ja keinen "großen Umbau". Ich jedenfalls halte die Konzentration von ein paar Millionen Vermögen in Privat Hand für definitiv unkritisch und würde sie deswegen auch nicht besteuern. Wie Gesellschaften aussehen, in der alle Mittel unter Kontrolle des Staates gelangen, haben wir ja mehrmals ausprobiert.

[-] killingspark@feddit.org 1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Wie Gesellschaften aussehen, in der alle Mittel unter Kontrolle des Staates gelangen, haben wir ja mehrmals ausprobiert.

Hat niemand gefordert, schönen Strohmann hast du da

Ich jedenfalls halte die Konzentration von ein paar Millionen Vermögen in Privat Hand für definitiv unkritisch

Es geht ja nicht ausschließlich um die kleinen Millionäre. Die sind nur die wo die progression langsam anfängt. Es geht darum, dass die aktuelle Verteilung nicht statisch ist sondern sich immer weiter zur Konzentration auf wenige verschiebt. Selbst wenn du den aktuellen stand noch nicht kritisch findest musst du dich zugeben dass das ab einem gewissen Punkt kritisch werden wird. Und dann werden wir uns fragen "warum haben wir nicht früher dagegen gegengesteuert?!". Und dagegen steuern bedeutet halt vermögen zu besteuern. Und das wird einen größeren Umbau bedingen.

[-] brainwashed@feddit.org 1 points 1 week ago

Hat niemand gefordert, schönen Strohmann hast du da

In einer Welt mit milliardenschweren Unternehmen in privater Hand sind, was soll bitte sonst die konsequenz von 20% Steuern für Milliardäre sein?

geht ja nicht ausschließlich um die kleinen Millionäre. Die sind nur die wo die progression langsam anfängt

1 % mehr oder weniger Rendite langfristig macht verdammt viel aus bei der Altersvorsorge. Das ist nicht langsam. Der risikolose Zins liegt bei unter 2,75 %, 0,7 % davon darfste direkt wieder abgeben. Aber ist dir egal, betrifft ja nur Millionäre.

musst du dich zugeben dass das ab einem gewissen Punkt kritisch werden wird

Nö, kritisch finde ich, dass wir hunderttausend Ausnahmen im Erbschaftssteuerrecht haben, dass Milliardenunternehmen sowieso irgendwann in Stiftungen landen und dann raus sind aus der Vermögenssteuer für Privatleute, dass einige Milliardäre (Musk, Zuckerberg) für ihre Unternehmen das Medienrecht ignorieren, das wir CumEx machen lassen. Damit das irgendwo jemand sitzt, dessen Unternehmen eine Million und einen Euro wert ist habe ich keine Probleme.

Wenn wir nicht wollen, dass böse Milliardäre Giftmüll in Flüsse kippen sollten wir das Giftmüll in Flüsse kippen untersagen und die bösen Milliardäre belangen, nicht alle Milliardäre abschaffen. All diese Revolutionen der Vergangenheit haben sich irgendwann als katastrophal für die Normalbevölkerung herausgestellt. Schutz von Eigentum ist ne coole Sache, länder die das anders sehen, gehen den Bach runter.

[-] killingspark@feddit.org 1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

In einer Welt mit milliardenschweren Unternehmen in privater Hand sind, was soll bitte sonst die konsequenz von 20% Steuern für Milliardäre sein?

Dass das Geld verwendet wird um allen Wohlstand zu ermöglichen? ist das keine alternative?

1 % mehr oder weniger Rendite langfristig macht verdammt viel aus bei der Altersvorsorge. Das ist nicht langsam. Der risikolose Zins liegt bei unter 2,75 %, 0,7 % davon darfste direkt wieder abgeben. Aber ist dir egal, betrifft ja nur Millionäre.

Auf alles über einer Millionen. Das betrifft den Millionär ungefähr gar nicht. Und ja ist mir egal, wenn es nur die paar Prozent trifft und dafür alle anderen profitieren.

Nö, kritisch finde ich, dass wir hunderttausend Ausnahmen im Erbschaftssteuerrecht haben, dass Milliardenunternehmen sowieso irgendwann in Stiftungen landen und dann raus sind aus der Vermögenssteuer für Privatleute, dass einige Milliardäre (Musk, Zuckerberg) für ihre Unternehmen das Medienrecht ignorieren, das wir CumEx machen lassen.

Alles wichtige Punkte. Ich bin auch dafür das alles anzugehen. Aber warum genau sind das Argumente gegen eine Vermögenssteuer?

Damit das irgendwo jemand sitzt, dessen Unternehmen eine Million und einen Euro wert ist habe ich keine Probleme.

Hat ja niemand gesagt dass denen das Unternehmen weggenommen werden soll. Sie sollen auf den einen Euro 1% steuern zahlen. Klingt jetzt gar nicht so schlimm oder?

Wenn wir nicht wollen, dass böse Milliardäre Giftmüll in Flüsse kippen sollten wir das Giftmüll in Flüsse kippen untersagen und die bösen Milliardäre belangen, nicht alle Milliardäre abschaffen.

Wie oben. Ja, schon. Aber was hat das mit dem Thema der Vermögenskonzentration zu tun?

All diese Revolutionen der Vergangenheit haben sich irgendwann als katastrophal für die Normalbevölkerung herausgestellt. Schutz von Eigentum ist ne coole Sache, länder die das anders sehen, gehen den Bach runter.

Was sich auch als katastrophal heraus gestellt hat ist, wenn nur einige wenige alles besitzen und alle anderen nichts. Oder hast du Bock auf ein neues Feudalzeitalter? Ich jedenfalls nicht. Und: der Strohmann wird nicht echter dadurch, dass du öfter behauptest ich würde eine Revolution fordern. Das denkst du nur.

[-] brainwashed@feddit.org 1 points 1 week ago

Dass das Geld verwendet wird um allen Wohlstand zu ermöglichen? ist das keine alternative?

Da wir den Wohlstand für alle wider erwarten mit den 488 Milliarden im letzten Haushalt nicht herbeiführen konnten, mache ich mir für den Wohlstand für Alle mit $justAFewMoreBillionsTrustMeBro keine zu großen Hoffnungen.

Abgesehen davon: Es kommt nicht aus dem nichts. Insbesondere im Produktivermögen steigerst du die Gewinnerwartung an Unternehmen. Das heißt höhere Preise für Konsumenten oder niedrigere Tarifabschlüsse oder weniger Investitionen. Es wird nicht herbeigezaubert.

Aber warum genau sind das Argumente gegen eine Vermögenssteuer?

Weil das alles Talkingpoints sind, warum Milliardäre so dringend abgeschafft gehören, also warum wir die VSteuer brauchen.

Aber was hat das mit dem Thema der Vermögenskonzentration zu tun?

Wo ist das problem bei Vermögenskonzentration konkret?

Oder hast du Bock auf ein neues Feudalzeitalter?

Slippery slope argument. Dass das aus der existenz von Milliardären folgt ist nicht belegt. Elon Musk hat warscheinlich 500 Nachkommen, das ist Trickle Down durch die Hose.

dass du öfter behauptest ich würde eine Revolution

Du sprichst doch vom großen Umbau? Den grundlegenden, strukturellen Wandel eines Systems nennt man gemeinhin auch Revolution.

[-] killingspark@feddit.org 1 points 1 week ago

Slippery slope argument. Dass das aus der existenz von Milliardären folgt ist nicht belegt.

Die slippery slope ist das aktuelle System. Oder würdest du abstreiten, dass sich vermögen immer weiter bei immer weniger konzentriert?

Elon Musk hat warscheinlich 500 Nachkommen, das ist Trickle Down durch die Hose.

Das ist deine Hoffnung? Dass sich die Milliardäre dieser Welt möglichst viele ihrer angestellten schnappen und schwängern? Widerlich.

Du sprichst doch vom großen Umbau? Den grundlegenden, strukturellen Wandel eines Systems nennt man gemeinhin auch Revolution.

Ne Revolution würde bedeuten Herrschaftsverhältnisse komplett zu ändern. Ich rede von einem Umbau im Steuersystem. Eine geradezu bürgerliche Forderung, da sie an den Staat und die existierenden Institutionen appelliert und im Rahmen der aktuellen Verfassung absolut möglich ist und schon existierte, wenn auch schlecht umgesetzt und deswegen gekippt.

Der Umbau ist schon groß, aber revolutionären Charakter hat das ganze nun wirklich nicht.

[-] brainwashed@feddit.org 1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Oder würdest du abstreiten, dass sich vermögen immer weiter bei immer weniger konzentriert?

Nein, nur passiert das zeitgleich mit einer immer reicher werdenden Gesamtgesellschaft. Die gleichsten Volkswirtschaften die wir kennen, sind auch unter den ärmsten.

Das ist deine Hoffnung? Dass sich die Milliardäre dieser Welt möglichst viele ihrer angestellten schnappen und schwängern? Widerlich.

Das ist nicht meine Hoffnung, das ist eine Tatsache. Der reichste Mensch der Welt hat so viele Mitarbeiterinnen und sonstige Frauen natürlich wie künstlich geschwängert, dass seine Nachkommen alles mögliche, aber mit Sicherheit nicht qua Geburt unter den reichsten Menschen der Welt sein werden. Da werden erstmal Legionen von Anwälten durchgefüttert und wenn sich der Staub legt, ist das Vermögen schon halbiert.

Abgesehen von Elon gibts natürlich auch historische Präzedenz. Von Rockefeller, Vanderbilt oder Rothschilds ist niemand unter den Listen der Reichsten Menschen der Welt geblieben. Erben bringen das Geld schon unter die Leute, da mache ich mir wenig Sorgen.

Ich rede von einem Umbau im Steuersystem.

… der in der Konsequenz heisst, dass einige der größten Unternehmen des Landes nicht mehr in privater Hand gehalten werden können, weil du … ach ja nur alles über der Milliarde mit 20 % besteuern willst. Das hat hat revolutionären Charakter und soll ihn auch haben.

[-] killingspark@feddit.org 1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Nein, nur passiert das zeitgleich mit einer immer reicher werdenden Gesamtgesellschaft.

Dont worry bro, the rich are getting even richer, so we a a society are rich now... Joa kann man cool finden hilft aber den unteren 90% nichts

Die gleichsten Volkswirtschaften die wir kennen, sind auch unter den ärmsten.

Die ungleichsten aber auch. Das ist der ganze Punkt. Ich habe nirgends die große gleichmachung gefordert. Das ist auch nur ein Strohmann von dir. Ich fordere lediglich die unkontrollierte Konzentration zu stoppen.

Erben bringen das Geld schon unter die Leute, da mache ich mir wenig Sorgen.

Erben ist die ungerechteste Art das Geld "unter die leute" zu bringen. Das gibt nur sehr wenigen die Chance das Konzentrationsspiel weiter zu spielen. Ist übrigens über die letzten Jahrzehnte empirisch belegt. Da sind schon ein paar Generationen Vererbung drin. Konzentration geht trotzdem weiter hoch.

… der in der Konsequenz heisst, dass einige der größten Unternehmen des Landes nicht mehr in privater Hand gehalten werden können, weil du … ach ja nur alles über der Milliarde mit 20 % besteuern willst. Das hat hat revolutionären Charakter und soll ihn auch haben.

Komplett falsch. Erstens bedeutet es nur, dass einige der größten Unternehmen nicht mehr in einer einzigen privaten Hand gehalten werden können. Wenn du das weit genug streust kann das weiter komplett privat bleiben. Wenn du es weit genug streust sogar komplett steuerfrei. Deinen Red scare "die wollen alles verstaatlichen" kannst du dir sonst wo hin schieben.

Zweitens hoffe ich wirklich, dass du das mit dem revolutionären Charakter nicht ernst meinst. Das ist Reformismus pur. Die Maßnahme stützt sich ausschließlich auf schon existierende Institutionen, und steuermodelle die sogar noch im Gesetz stehen und nur gerade ausgesetzt sind. Es werden ja nicht mal Enteignungen auch nur angedacht. Und auch die wären nur mittelmäßig als revolutionär zu bezeichnen.

[-] brainwashed@feddit.org 1 points 1 week ago

Doch, das bringt auch den unteren 90 % was. Schau dir mal Gapminder an.

Du forderst kein Ende der Konzentration, sondern eine Konzentration beim Staat. Davon halte ich nichts.

[-] killingspark@feddit.org 1 points 1 week ago

Du forderst kein Ende der Konzentration, sondern eine Konzentration beim Staat. Davon halte ich nichts.

Nö. Tu ich nicht. Aber wenn du wirklich nichts anderes als Strohmänner hast...

this post was submitted on 25 Jul 2025
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