Fand ich gerade in der AfD-Aussteiger-Doku auch bissle deppert als der eine meinte, die Anti-AfDemos würden die nur bestärken und eine Wagenburg-Mentalität erzeugen. Ja aber diggi, ich hab halt kein Bock auf braune Scheiße wat soll ich denn tun?
Die Aussteiger sind auch alle raus als es klar wurde dass das eine Nazi-Partei ist.
Nur stimmt da die Zeitlinie halt gar nicht. Das war nicht erst 2021 klar.
Ach, und von dem vernünftigen und gemäßigten Meuthen kommt dieses Zitat:
"Ihre Bescheidenheit, nur diese eine Person entsorgen zu wollen, erscheint mir hier ausnahmsweise unangebracht."
Ich musste es kurz nachgucken: er bezog sich hier explizit auf Gaulands Wunsch, Aydan Özoguz abzuschieben vulgo entsorgen:
Es bezieht sich ebenfalls auf den Artikel der ehemaligen Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Aydan Özoğuz, im Tagesspiegel und der darauf folgenden Aussage von Alexander Gauland bei einer Wahlveranstaltung der AfD im August 2017.
Wenig später beim Kyffhäusertreffen am 2. September 2017 sagte Jörg Meuthen als Antwort an Gauland: „Allerdings, lieber Alexander Gauland, habe ich so meine Zweifel, ob man den Anatolen die Gesellschaft dieser Dame [Anm. d. R.: Aydan Özoğuz] zumuten kann. […] Überhaupt, Ihre Bescheidenheit, nur diese eine Person entsorgen zu wollen, erscheint mir hier ausnahmsweise unangebracht.“
Via Correctiv.
Wer von denen dadurch noch weiter nach rechts gedrängt wird kann da doch auch gerne bleiben und sterben.
Wir hatten das in Österreich 2001 bis 2007. ÖVP (CDU-equiv, nur korrupter) koaliert mit FPÖ (AfD-equiv, nur älter) um sie zu "entzaubern" (und natürlich nicht die Macht zu verlieren). Das mündete darin, dass sich die Rechten am Staat gütlich getan haben und die gerichtlichen Nachspiele immer noch andauern. Gleiches gilt für das kurze Zwischenspiel 2017 - 2019, das mit dem Ibiza-Video geendet hat.
Ich habe mir gerade mal die Liste an österreichischen Regierungen angesehen, und steht von 83 bis 86 SPÖ + FPÖ, was ging denn da ob, oder war damals die FPÖ anders drauf?
Das is ein bisschen kompliziert. Die FPÖ ging aus dem VdU hervor der nach dem 2WK direkt von ehemaligen Nazis gegründet wurde. Daher ein klares Jein: Nein, es waren immer Nazis, aber ja, weil der Ton den sie angeschlagen haben, Anfang der 80er ein anderer war. 1986 hat dann Jörg Haider die FPÖ übernommen und der Ton wurde wieder rauher, worauf hin der damalige SPÖ Kanzler Vranitzky die Regierung aufgekündigt hat. Meiner Meinung nach war das vielleicht gar nicht so klug, da Haider in der Regierung gleich mal zeigen hätte müssen, dass er produktiv arbeiten kann, was nicht passiert wäre. So konnte er 15 Jahre lang quasi konsequenzlos aus der Opposition den Diskurs vergiften. Allerdings is letzteres natürlich Spekulation.
Ich bin wütend und gehe heute demonstrieren! FCKAFD! Nie wieder Naziherrschaft!
Viel Spaß und ruf für mich mit!
Man löst mit einem Verbot aber das Grundproblem nicht, dass Leute dich nicht gehört fühlen. Das Gefühl wird dich verstärken, wenn die Protestpartei, die sie deswegen gewählt haben verboten wird.
Das heißt nicht, dass man die AFD nicht verbieten sollte, aber man muss mMn gleichzeitig diese Protestwähler einfangen, weil diese sich sonst weiter in undemokratische Richtungen bewegen.
Man löst mit einem Verbot aber das Grundproblem nicht, dass Leute dich nicht gehört fühlen.
Nein, man nimmt denen aber ganz gehörig Wind aus den Segeln indem ihnen Geldmittel in Millionenhöhe gestrichen werden und auch Nachfolgeparteien verboten sind. Ganz zu schweigen von den ganzen organisatorischen Strukturen welche sie aufgebaut haben.
Das Gefühl wird dich verstärken, wenn die Protestpartei, die sie deswegen gewählt haben verboten wird.
Wenn man das Gesetz auch wirklich umsetzt, ist eine Protestpartei aus den gleichen Mitglieder eben nicht möglich. Klar könnten sie die NPD wählen, dann hätte man aber endlich mal Grund die Faschos auch zu verbieten und weil sie dann nicht mehr irrelevant sind.
Aber ja, es muss natürlich viel mehr gemacht werden als die AfD zu verbieten. Das Verbot ist aber ein wichtiger Anfang.
Klar könnten sie die NPD wählen
kleiner Reminder, dass sie das nicht können. Die NPD existiert nicht mehr, die haben sich letztes Jahr in "Die Heimat" umbenannt. Wir dürfen auf keinen Fall zulassen dass es die Braune Soße schafft sich mit ihrem neuen Namen von ihrem alten Image zu distanzieren.
Ist immer noch der gleiche Scheiß. Mehr als den Namen haben die nicht geändert.
Du ignorierst hier völlig die AfD als Propagandamaschine. Die AfD ist so geworden wie sie ist, weil es entsprechende ansichten in der bevölkerung gab. Seit ihrem Aufstieg verteilt und finanziert sie aber auch desinformation, und trägt damit zu einer weiteren verbreiterung ihrer basis bei. Ohne die AfD gäbe es immernoch leute mit menschenfeindlichen ansichten, aber das herz der struktur, die die menschen von dieser faschoscheiße überzeugt, wäre herausgerissen
Ja stimmt, ich glaube die Normalisierung bzw das salonfähig machen der Themen ist mit das größte Problem, und da trägt die AFD ordentlich zu bei...
Ich war bei dem Thema anfangs auch etwas hin und her gerissen, da neben der AFD das für mich größere Problem die AFD-Wähler sind. Diese werden die nächste Rechte Partei bzw. die CDU/CSU wählen.
Nach dem was die AFD sich in Potsdam geleistet hat ist es mir inzwischen egal, wenn nach einem AFD-Verbot, die CDU/CSU bei der nächsten Wahl wieder die absolute Mehrheit hat. Hauptsache es gibt Konsequenzen für die AFD, in welcher Form auch immer. Und die aktuellen Demos gegen Rechts sind super um zu zeigen, dass die Bevölkerung dahinter steht.
Unser EUlenspiegel Sonneborn hat zusammen mit De Masi das Thema Protestwähler von Minute 16:30 bis 22:00 für mich ziemlich gut zusammengefasst: https://www.youtube.com/watch?v=IDVXvtp11Fo&t=992s
Nach dem was die AFD sich in Potsdam geleistet hat ist es mir inzwischen egal, wenn nach einem AFD-Verbot, die CDU/CSU bei der nächsten Wahl wieder die absolute Mehrheit hat. Hauptsache es gibt Konsequenzen für die AFD, in welcher Form auch immer.
Daran denke ich seit gestern. Erinnert sich noch jemand an Rezo's 'Die Zerstörung der CDU'?
Nichts darin hat an Gültigkeit verloren. Und dennoch wirkt die CDU mittlerweile komplett harmlos im Vergleich. Auch gefährlich.
Und nicht zuletzt waren ja auch Unionsleute in Potsdam.
Ist nicht auf dich bezogen, hat mich nur grad daran erinnert.
Merz ist der Franz von Papen zu Höckes Hitler. Ich finde an einer Partei, die den als ihren Vorsitzenden akzeptiert, nichts harmlos.
Ich wäre ehrlich gesagt auch für ein Verbot der AfD, allerdings ist das halt das bekämpfen von Symptomen und nicht Ursachen. Man muss gleichzeitig auch mit den demokratischen Parteien die Menschen, die meinen aus Protest wählen zu müssen, wieder abholen. Sonst verbietet man nur ein Frust-Sprachrohr und das nächste kommt bestimmt.
allerdings ist das halt das bekämpfen von Symptomen und nicht Ursachen.
Da bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Dieser Artikel hier, der hier gepostet wurde, hat mich etwas umdenken lassen.
Demnach ist die Präsenz der AfD durchaus eine Ursache für ihre Präsenz.
Es wirkt normalisierend, die Leute gewöhnen sich an rechte Phrasen.
Wenn alle in deinem Umfeld AfD wählen, senkt das die Hemmschwelle enorm.
Hm ja, kann ich auch sehen. Finde aber ein alleiniges Verbot bringt uns nur bedingt weiter.
Machen sollten wirs trotzdem.
Ja, muss und sollte nicht das einzige Mittel bleiben.
Es gab mal eine Zeit, da war das Äußern solcher Gedanken höchst anstößig. Leute hatten Angst, sowas zu sagen.
Dann kam die Normalisierung, weil "Man darf das ja wohl noch fragen/sagen".
Da müssen wir wieder hin; kein Platz für Faschismus in unserer Gesellschaft.
Unter den rund 90 Parteien und Wählervereinigungen wird sich ja wohl irgendeine nicht-faschistische für den "Protest" finden lassen.
Echt mal. Linke, APPD, Die Partei, meinetwegen auch irgendwas mit Bier oder Autos.
Für Nazis wählen gibt es keine Entschuldigung.
Deutsche Ableger der Bierpartei wann?
Die Downvotes die du kassierst zeigt das Problem mit "Den Linken"(tm). Der Unwille sich mit der Realität auseinanderzusetzen ist nicht weniger Steigbügelhalten als was das Meme hier anprangert. Solange es wichtiger ist das hohe Roß zu reiten als es wichtig sein sollte tatsächliche Veränderung herbeizuführen, solange ist alles bloß Egowichsen und Kindergarten.
die downvotes jucken mich nicht, ich sehe das auch als problem, das nichts mehr differenziert betrachtet wird und man sich damit dem populismus annähert. So schlimm ist es hier aber nicht bisher, n bisschen gegenwind sollte jeder vertragen können :)
Das Grundproblem zu lösen bedeutet dicke Bretter zu bohren. Die AgD ist über einen Zeitraum von 10 Jahren dahin gekommen, wo sie ist. Ihre Anhänger zumindest in Teilen wieder zur Demokratie zurück zu führen, wird nicht schneller gehen.
Die Nazis müssen aber immer nur die erste Wahl gewinnen.
Es muss jetzt ein Druckverband auf die Ader, sonst ist der Patient verblutet bevor die Wunde vernäht ist.
Ja absolut. Deswegen ist es auch Bürgerpflicht auf die Straße zu gehen gegen den Faschismus
Wehrhafte Demokratie
Demokratie ist leider nicht selbstverständlich. Diese Community ist für alle, die bereit sind liberale Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit zu verteidigen und um die im Laufe der Geschichte gefallenen Helden zu würdigen. Schwurbler, Monarchisten, Nazis, Tankies und andere Fans von Autokratischen Systemen oder Personen, die den Begriff „Demokratie“ beschmutzen sind nicht erwünscht.
Lemmy-Zweigstelle von r/WehrhafteDemokratie
Schwestercommunities: