Anders formuliert: Der Trend geht zu mehr ÖPNV-Nutzung.
Man muss es nicht immer maximal schlecht und reißerisch formulieren...
Anders formuliert: Der Trend geht zu mehr ÖPNV-Nutzung.
Man muss es nicht immer maximal schlecht und reißerisch formulieren...
Und das trotz jahrzehntelanger Unterfinanzierung des ÖPNV. Man stelle sich einmal vor, was mit einem wirklich leistungsfähigen Schienennetz möglich wäre.
Vor allem erscheint mir das halt als kein Thema bei dem man von heute auf morgen wechselt. Hier wird die Wende als"schleppend" bezeichnet, aber ich habe absolut keinen Vergleich. Die letzte Umfrage war 2017: Wenn auf die letzten 6 Jahre verteilt sind, dann ist das vielleicht langsam. Wenn sie vor allem durch Einführung des Deutschlandtickets verursacht sind, dann wirkt das doch recht schnell für mich.
Nach so kurzer Zeit irgendwelche großen Schlüsse ziehen zu wollen erscheint mir aber generell etwas voreilig. Die Leute werden nicht einfach so von heute auf morgen ihr Auto verkaufen, wenn sie schon eines haben. Ich sehe den Wechsel viel eher, wenn z.B. ein Neukauf oder Umzug ansteht.
Das Problem warum so ziemlich alle "Wenden" "schleppend" (also oft gar nicht) laufen, ist ganz einfach, dass nicht genug politischer Wille da ist. Irgendwie wird immer erwartet, dass Veränderungen von unten herab passieren müssen und selbst wenn die Leute mal bock drauf haben, stellt sich die Politik wieder mal quer.
Die Infrastruktur brauchen wir als aller erstes und nicht erst als Reaktion auf eine Trendwende, die ohne Infrastruktur nicht wirklich abheben kann. Und wie die Umfragen zeigen und auch Not Just Bikes auf Youtube immer gerne betont, können sich die Leute schlichtweg keinen Alltag ohne ihr Auto vorstellen. Da muss erst mal massiv vorarbeit geleistet werden, bevor es den Menschen überhaupt erlaubt ist, umzudenken. Es nervt, dass den meisten die Vorstellungskraft einfach fehlt, aber man kann es ihnen kaum übel nehmen. Das ganze Leben der Deutschen dreht sich leider ums Auto.
Tja, günstigere Tickets allein reichen halt nicht aus. Man braucht auch eine gut funktionierende Infrastruktur, und solange so viele Autoparteien wählen wird das so schnell nichts. Und die Sorte Leute, die sich SUVs kauft, wird sowieso nicht freiwillig ÖPNV nutzen.
Machen wir uns doch nichts vor. Niemand nutzt GERNE den öffentlichen Nahverkehr. Das ist entweder eine Kostenfrage, eine Notwendigkeit, oder geschieht aus Umweltbewusstsein.
... aber nicht weil es so toll ist.
Das hättest du eher mit "meiner Meinung nach" einleiten sollen, statt das als ultimative Wahrheit zu präsentieren. Was es nun mal nicht ist.
Ich würde lieber eine gute (u)-Bahn nutzen als das Auto. Aber wenn es das in meiner Gegend nicht gibt, hab ich als Alternative zum Auto den viel langsameren Bus.
So siehts aus!
Die Planung für die U-Bahn hier ist dank unnötiger zwangsweiser Führung über den Hauptbahnhof (und damit die Schaffung einer Weiteren Sternzuführung anstatt einer dringend notwendigen Querverbindung) so, dass ich die Fertige U-Bahn in meinem Arbeitsleben wohl entweder nicht mehr erleben werde, oder nicht brauchen werde.
Immerhin konnte ich sämtliche Busfahrten durch die Anschaffung eines eigenen E-Scooters vollständig ersetzen.
Verstehe nicht warum dieser Kommentar so runtergewertet wird. Die Aussage stimmt ja. Der ÖPNV ist unzuverlässig, teilweise schmuddelig und oft überfüllt. Man ist abhängig von Takten, wartet viel an Bahnhöfen und ist regelmäßig mit unangenehmen Menschen auf engstem Raum. Ich fahre praktisch nur ÖPNV, durchaus auch aus Überzeugung. Ich habe bewusst kein Auto, wenn ich wirklich eins brauche wird es von den Eltern ausgeliehen oder gemietet. Aber natürlich wäre es für mich auch viiiieeeel angenehmer und komfortabler mit dem Auto zu fahren. Wo ich die Abfahrtszeit und Route bestimme, ich in meinem eigenen Safe Space bin, wo garantiert kein aggressiver Mensch neben mir hockt oder jemand brüllend auf Lautsprecher telefoniert und wo alles weniger schmuddelig ist.
Gegenmeinung: ÖPNV ist für mich wie einen Chauffeur haben, ich steige ein und kann entspannen, ein Buch lesen oder mich unterhalten. Auto fahren heißt ich muss mich mit Staus und anderen Autofahrern herumplagen und muss mich vor allem um alles kümmern. Klar gibt es Schattenseiten (schlechter Ausbau, schlechter Takt, ja ist auch Mal schmuddelig) aber das könnte man in den Griff bekommen wenn man will.
"Safe Space" finde ich angesichts der Unfallzahlen eher makaber. Und viele Autofahrer blenden aus dass ein echt großer Anteil Menschen gar nicht Auto fahren können (Kinder, Alte, ... Brich dir einfach nur Mal ein Bein und schau was das Auto dir bringt).
Für dieses "ich habe einen Chauffeur und lese auf dem Weg entspannt ein gutes Buch" ist ÖPNV zu oft zu laut, zu heiß, zu schmutzig und zu überfüllt. Ja das könnte man theoretisch in den Griff bekommen, das wird aber schnell sehr teuer und der Ausbau in der Fläche dürfte in der Regel ein effizienterer Geldeinsatz sein.
Ist nicht meine Erfahrung. Ja gibt es aber ist nicht meine einzige Erfahrung mit öpnv.
Hast das durchgerechnet? Wieviel teurer wird es denn? Und wieviel teuer wäre denn ok?
Weil er keine Meinung vertritt sondern etwas allgemeingültiges behauptet hat und das stimmte nicht.
Was soll das denn für ein Einstieg in eine Diskussion sein...
Dafür hast du die aggressiven Menschen überall um dich herum in anderen Autos, die im Sommer auch gerne mal laute Musik mit offenen Fenstern abspielen. Dazu kommen immer mal wieder gefährliche Situationen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können. Dazu noch Staus, lange Rotphasen, Stress. Wie viele entspannte Autofahrer kennst du? Der Aspekt, dass man im Auto selbst aktiv und aufmerksam sein muss und was das mit einem macht, kommt mir bei solchen Diskussionen immer viel zu kurz.
IMHO ist das sehr Regions-abhängig!
* Großstädte sind häufig auch nicht komfortabel für Autos. Da steige ich lieber in die S/U Bahn.
* ÖPNV z.B in der Schweiz ist häufig sehr komfortabel
Auf dem Land kann die Verbindung nicht existent oder schlecht sein. Verbesserung geht durch Ausbau.
Ich nutze es weil ich es toll finde. Ich kann einsteigen und muss mich nicht auf irgendwas konzentrieren. Kann einfach Podcasts hören, im Internet surfen mit Freunden schreiben. Komm dann an und muss mich nicht darum kümmern wo mein Auto steht.
Klar ist es noch lang nicht perfekt aber grundsätzlich ist es doch schon ein Traum nicht auf ein Auto angewiesen zu sein
Warst du mal in der Schweiz? Wenn ÖPNV so funktionert fahr ich nichts lieber. Gibt keine enspanntere Möglichkeit zu reisen find ich.
Ich kann entweder 30 Minuten mit dem Auto zur Arbeit fahren oder 38 Minuten mit der Bahn. Ich wähle grundsätzlich die Bahn, weil es doch 100 mal entspannter ist, diese Zeit zum Lesen/denken/auf Reddit verschwenden zu nutzen als aktiv fahren zu müssen.
Ich würde ja gerne die Bahn verwenden, aber ich bin leider sogard mit dem Fahrrad schneller.
Auto: 30 Minuten Fahrrad: 1,5 Stunden Bahn: 2 Stunden (mit 3x umsteigen)
Wenn ich in 45 Minuten da wäre und nicht umsteigen müsste und dann auch noch zuverlässig, so dass man nicht alle 2 Wochen mal zu spät kommt würde ich schon längst jeden Tag ÖPNV nutzen.
Wenn möglich bin ich schon immer mit dem Rad gependelt. Schule, Berufsschule, dann als Handshaker ging es nicht mehr durch die wechselnden Baustellen, seit 2018 nun aber im Büro und auch da fahre ich ausschließlich mit dem Rad. Sind momentan ~10 km eine Strecke.
Muss aber anmerken dass es zunehmend schwieriger wird. Die direkte Route kann ich nicht mehr fahren. Der viel zu schmale Autobahnzubringer hat mittlerweile zu viel Verkehr, auch wenn es nur knapp 1,5 km sind die ich auf dieser Landstraße fahren muss, es ist einfach Mörderisch. Zu viel Verkehr, keine Rücksicht, und auf beiden Seiten kein Standstreifen dafür unmittelbar die Leitplanke. Wenn es eng wird kann ich nur versuchen selbige zu überspringen und dann 2-3 m die Böschung runter.
Also fahr ich einen Umweg. Pro tour im Profil ca. 69 Höhenmeter, knapp 1 km mehr. Mittlerweile wird aber auch hier der Verkehr mehr und die PKWs rücksichtsloser.
Bahn fahre ich gar nicht mehr. Zu unzuverlässig. Bahnhof ist eh ca. 10 km entfernt. Gibt zwar einen Radschuppen dort, dennoch sind das einfach mal 10 km pro Strecke, dann ist der kleinste Takt von ehemals 30 min auf 1h gestuft worden.
Je nachdem wann man Fährt sind die Züge übervoll. Man kann einfach nicht einsteigen. Und dann sit man nach weiteren 45-1,5 (je nach Verspätung) erst mal am Hauptbahnhof.
Also da wo ich das Auto ersetzen könnte nehm ich lieber das Auto weil der Tag eben nur 24h hat. Langstrecke sowieso, mit Stau bin ich in Hamburg in 5h, mit dem Zug benötige ich ohne Verspätung knapp 6h. Nur doof... die letzte Fahrt ohne Verspätung war 2019 oder so. Momentan ist die Kombi Umsteigen + Verspätung + Übervoller Bahnhof so blöd, dass man in aller Regel einfach nicht ankommt.
Dabei ist Zug fahren nett, Wecker stellen und pennen bis man da ist. Das war einmal...
Joa. Jetzt die Investitionen die bisher in den Autoverkehr gesteckt wurden in den ÖPNV und das Bahnnetz stecken und los gehts
Ich bin lange mit den Öffis gefahren. Aber wenn man in einen Kaff wohnt, wo die Öffis generell sporadisch fahren und man mehr als doppelt so lange braucht als mit dem Auto und man seit Jahren keine Änderungen feststellen kann, verliert man die Lust darauf.
Das traurige ist dass es dort selbstverstärkende Effekte gibt.
In meinen 2500 Einwohner Kaff werden vermutlich jeden Tag 2000 Menschen in die nächstgelegene Stadt fahren. Man könnte also 40 Busse a 50 Leuten füllen. Da aber so viele Auto fahren sehe ich (außer morgens zum schulanfang) nur etwa 5-10 Personen in dem stündlich verkehrenden Bus.
Tja... Absolut verfehlte Preispolitik in meiner Stadt.
Das Einzelticket bei 3.60€ macht hin und zurück 7.20€ -> 50km mit einem effizienten PKW. Oder 25km + Parkplatz und das als Einzelperson.
Obwohl meine Frau ein Monatsticket hat ist es für uns günstiger zusammen mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Großer Applaus!
Bei der Bahn sieht es nicht besser aus: Langstrecken sind nur vergleichbar wenn man 2 Monate vorher bucht oder sich den Wahnsinn mit dem Nahverkehr gibt (49€ ticket).
Das motiviert definitiv nicht dazu, das Auto stehen zu lassen.
Allerdings muss man auch bedenken, dass Monatsticket besitzen deutlich günstiger ist als ein Auto (kaufen/mieten, Versicherung, Werkstatt, Sprit).
Platz 1: Auto ~25min 22km
Platz 2: E-Bike ~55min 18km über Feldwege
Platz 3: ÖPNV ~90min +60-90min zu früh an der Firma, meist aber nicht zur Schicht Anfang heißt 4.30 Uhr an der Firma und nicht um 6uhr (+20min zum Bahnhof laufen) Ich muss halt Strecke machen über Dörfer und wohne nicht in einer Stadt… Also ÖPNV mit den ganzen anderen gründen, zu eng, stinkt, laut etc keine Option.
Wo ich lebe fährt der Bus einmal die Stunde, braucht offiziell 35 Minuten und kommt grundsätzlich mit 10+ Minuten Verspätung an (keine Übertreibung), und je nach Ziel muß ich dann umsteigen.
Mit dem Auto bin ich in 10-15 Minuten überall.
Theoretische Lehre: Fahrpläne unter Strafe die Realität widerspiegeln lassen und Minimum alle 30 Minuten einen Bus fahren lassen.
Tatsächlicher Sachverhalt: lol Öffis
und wie lange brauchst du mit dem Rad?
Gute Frage. Wenn er mit dem Auto überall in 10-15 Minuten ankommt, dann braucht er mit nem E-Bike maximal 30 Minuten. Ich habe hier nämlich ziemlich genau die gleiche Situation. Ich fahre mit dem E-Bike. Scheiss aufs Auto und Scheiss auf den Bus. Regen geht mir auch am Arsch vorbei. Leute sollen mal klarkommen und nicht immer nur rumjammern.
Ich habe hier nämlich ziemlich genau die gleiche Situation. Interessant wie du das aus durch die wenigen Sätzen weißt.
Ich habe auch schon zweimal "in genau der gleichen Situation gelebt."
Einmal konnte man fast durchgängig 30 Minuten aufm Fahrradweg fahren und es war schön flach und einmal ging es in die eine Richtung 15 Minuten auf kurvigen Straßen bergab und in der anderen Richtung 20 Minuten auf kurviger Straße bergauf, bei schmaler Straße ohne Fahrradweg.
Fast so als ob es in DACH viele unterschiedliche Situationen gibt, aber irgendwie weiß jeder, der einmal aufm Land gelebt hat wie es für alle anderen aufm Land sei.
Da regt sich dann der Typ aus Havelland darüber auf, dass ein anderer aus Oberbayern nicht jeden Tag 25km mitm Rad fahren will.
Ich fahre seit diesem Jahr mit dem Rad zur Arbeit (3km). Hätte nicht gedacht, dass mir das soviel Spaß macht. Aufs Auto kann ich leider trotzdem nicht verzichten, wohne auf dem Land.
Das Auto liefert Freiheit und Unabhängigkeit. Wie bereits erwähnt ist der ÖPNV unzuverlässig, schmutzig und umständlich. Mit dem Auto brauche ich 45 Minuten zur Arbeit. Mit dem ÖPNV würde es 1:50 dauern wenn ich jeden Anschluss kriege, da stellt sich die Frage nicht. Ich denke besonders außerhalb der Großstädte sind diese Aufrufe zur Mibilitätswende absurd. In meinem kleinen Dörfchen fahre ich aber schon häufiger mit dem Fahrrad :)
Eine komplexe Maschine die (in moderner Fassung) nur noch wenig selbst gewartet werden kann, von sensibler Infrastruktur wie gut asphaltierten Straßen und Tankstellen abhängig ist und eine staatlich sanktionierte Erlaubnis zur Nutzung benötigt, mit Freiheit zu verwechseln, nur weil man von anderen Leuten Ruhe hat, ist eine Runterbrechung jedes Freiheitsverständnisses auf reine entfremdete Ästhetik.
Ich liebe wie bei dem Thema plötzlich jeder auf dem Land im hintersten Kuhdorf lebt.
Mobilität liefert Freiheit und Unabhängigkeit, das muss nicht zwingend das Auto sein. Gerade in Städten ist es aber die massiv einseitige Raumverteilung "zugunsten" (also nicht wirklich, weil induzierte Nachfrage) des Autos, wegen der die Alternativen scheiße sind. Wenn der Bus im Stau steht, weil er keine eigene Spur bekommt, dann ist das für alle (inkl. der Autofahrer:innen) nachteilig, aber das ist kein Naturgesetz. Wenn man in einer deutschen Großstadt wohnt, deren städtebauliches Konzept sich meist relativ nah an "Parkplatz mit Häusern drauf" bewegt, dann braucht man natürlich ein Auto, um dem zu entkommen - aber das muss ja nicht sein.
Und: Bei der Mobilitätswende geht's eh immer nur um Städte (und den Speckgürtel). Die Leute können sich von mir aus so abhängig vom Auto machen wie sie wollen, meinentwegen auch aus Timbuktu pendeln, aber dann bitte nicht gegen Radwege in der Stadt lobbyieren.
Naja, die Infrastruktur und die Voraussetzungen bei vielen sind ja immer noch unverändert. Warum sollte sich da auch so schnell was ändern? Und wenn da nicht ordentlich investiert wird um diesen status quo zu ändern wird "von alleine" auch nicht so viel passieren.
Als Magnet fuer Verrueckte / Besoffene / Gewalttaetige, muss ich leider sagen: Bis es irgendeine Loesung fuer die ganzen Asis im Zug / Bus gibt, setze ich mich halt ins Auto, da werde ich von denen wenigstens nicht grundlos angegriffen (an all die Rechten: nein, es sind fast nie Auslaender...)
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