Wem der Name Denis Yücel nichts (mehr) sagt: Er saß fast ein Jahr lang in Einzelhaft in der Türkei im Gefängnis, wegen angeblicher Terrorpropaganda, bevor er aus der Haft entlassen wurde und nachdem er direkt nach Deutschland gereist ist, zu einer mehrjährigen Haftstrafe in Abwesenheit veurteilt wurde.
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Ausgerechnet Erdogan, welcher den NATO-Beitritt von Schweden ewig lang damit blockierte, weil diese nicht entschieden genug gegen kurdische Terroristen vorgehen würden, sieht in der Hamas Freiheitskämpfer!
Lange Zeit unterhielt die Türkei gute Beziehungen zu Israel. Nun beschimpft Erdogan das Land als „Terrorstaat“, trifft sich mit Hamas-Führern und stärkt ihnen den Rücken. Deutschland kann es nicht hinnehmen, wenn tausend Imame, die aus Ankara bezahlt werden, bei uns in diesem Sinne predigen.
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Die Hamas aber, so erklärte der türkische Staatspräsident am Mittwoch vor der AKP-Fraktion, sei „keine Terror-Organisation“. Vielmehr handle es sich bei der Hamas um eine Gruppe von Freiheitskämpfern und Mudschaheddin, die dafür kämpft, ihr Land und ihr Volk zu beschützen.
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Nun beschimpfte Erdogan Israel als „Terrorstaat“, schwärmte von der „Eroberung Jerusalems“ und traf sich immer wieder mit Maschal und dessen Nachfolger als Vorsitzender des politischen Büros der Hamas, Ismail Haniyya, die zu gerne gesehenen Gäste auf Parteitagen der AKP wurden. Noch aussagekräftiger: Seit 2019 residiert Haniyya mit seinem Stab in der Türkei.
Für Deutschland fordet Yücel:
Für den Umgang mit der Türkei muss das Folgen haben. Ein Staat, der sich als Schutzpatron des islamistischen Terrors versteht, sollte in Deutschland nicht länger so schalten und walten können wie bisher. Eine erste angemessene Antwort wäre, die in den 80er-Jahren getroffene Zusammenarbeit mit der türkischen Religionsbehörde Diyanet aufzukündigen und die rund tausend Imame, die als Beamte des türkischen Staates an den Moscheen des Ditib-Verbandes tätig sind, außer Landes zu weisen.
Dem stimme ich zu!