104
submitted 7 months ago by Sibbo@sopuli.xyz to c/deutschland@feddit.de

Bayern kümmert sich wieder um die wichtigen Dinge.

you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
[-] zaphod@feddit.de 4 points 7 months ago

"Gendern 2.0" ist doch auch nur "generisches Maskulinum" mit Suffixen für den Fall, dass man explizit nur Frauen/Männer/Nichtbinäre meint, da kann man auch einfach Adjektive verwenden, das kann die Sprache schon, sogar ohne Neuschöpfungen.

[-] Fiona@feddit.de 3 points 7 months ago* (last edited 7 months ago)

Der Punkt ist, dass es gerade kein generisches Maskulinum, sondern ein echtes Generikum ist und damit das unmissverständlich klar ist, führt man dann ein echtes Maskulinum ein. (Von einer Enby-Form halte ich weniger, das Generikum funktioniert dafür eigentlich besser, weil Enby sowieso eine Sammelkategorie ist.)

Das Problem mit dem generischen Maskulinum ist, dass es weder generisch noch maskulin ist, sondern in vielen Fällen als das wahrgenommen wird, als dass es nicht gemeint ist: Wenn du in einer Stellenausschreibung neue „Mitarbeiter“ suchst, wirst du vermutlich recht schnell wegen sexueller Diskriminierung verklagt werden. Wenn du in deinem Unternehmen die „Mitarbeiter“ in ein Meeting lädst werden da vermutlich alle Mitarbeiterinnen anwesend sein, auch wenn du die gar nicht gemeint hast, weil es um die Herrentoilette ging (so geschehen im Betrieb meines Stiefvaters).

Der Punkt ist: Die Primärinterpretation des Maskulinums ist in der Bevölkerung die eines Generikums und kein Vorschlag, der dass zu ändern versucht wird jemals weitreichende Akzeptanz finden. Also verbleibt als einzige Alternative die Grundform explizit auf ein Generikum zu beschränken und um das klarzustellen eine explizit maskuline Form einzuführen, die dann ähnlich selten genutzt werden wird, wie das Femininum bevor überall mit Doppelnennungen angefangen wurde.

Außerdem (ebenfalls für die Akzeptanz wichtig) schwingt bei der Variante kein impliziter Seximusvorwurf für Leute mit, die die Wortgrundform als generisch verwenden, weil sie das so gewohnt sind. Das ist das Gegenteil der meisten Formen die sonst vorgeschlagen werden, die oft so unpraktisch und/oder hässlich sind, dass ihre Verwendung mehr nach Virtue-Signaling als aufrichtiges Interesse an Sprachgerechtigkeit wirkt.

this post was submitted on 20 Mar 2024
104 points (100.0% liked)

Deutschland

6710 readers
1 users here now

Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.

Regeln

Bundesländer:

founded 3 years ago
MODERATORS