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submitted 1 year ago* (last edited 1 year ago) by WuergerLarsDietrich@feddit.de to c/dach@feddit.de

Der Bundeskanzler und seine SPD können sich zunehmend für den "Deutschlandpakt" begeistern. Sie könnten mit Grünen und FDP brechen und mit der Union koalieren. Auch CDU und CSU können dem Szenario immer mehr abgewinnen. Eine Vorentscheidung könnte bereits in zwei Wochen fallen.

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[-] occhineri@feddit.de 24 points 1 year ago

Als Schweizer staune ich immer wieder über die SPD. Auch bei uns gibt es immer wieder Differenzen zwischen SP und Grünen, aber bisher war es undenkbar, dass an der gegenseitigen Solidarität gerüttelt wird. Und in Migrationsfragen ist die Linie ohnehin klar für die Menschlichkeit. Deutschland bräuchte echt mal eine richtige Linke.

[-] ValiantDust@feddit.de 23 points 1 year ago

Deutschland bräuchte echt mal eine richtige Linke.

Und wie. Ich erinnere mich noch, wie Kevin Kühnert es mal gewagt hat, linke Positionen zu äußern, die früher mal Kernpositionen der SPD waren. Und darauf hin auch von anderen SPD-Politikern als radikaler Linker mit in einer Demokratie unhaltbaren Positionen dargestellt wurde.

[-] Guildo@feddit.de 2 points 1 year ago

Kevin Kühnert war so naiv, es war nicht auszuhalten. Der wurde nur in Positionen gewählt, weil er das gute Gewissen der Partei war, der menschliche Anstrich. Genauso wie Ricarda Lang bei den Grünen. Die machen alle mittlerweile genau das Gegenteil ihrer damaligen Worte und es war absehbar. Und mal eine andere Frage: Wann waren das Kernpositionen der SPD? Von welchem Jahrhundert reden wir? Definitiv nicht vom 20. Jahrhundert und selbst im 19. wird die Herführung teils schon schwierig.

[-] ValiantDust@feddit.de 10 points 1 year ago

Hm, Kernpositionen ist vielleicht tatsächlich ein bisschen der falsche Ausdruck, da es immer verschiedene Flügel gab. Aber bis in die 1950er Jahre waren Marxismus und die Überwindung des Kapitalismus akzeptierte Positionen in der SPD.

Und es ging mir jetzt weniger um einzelne Personen und wie standhaft sie bei ihren Positionen geblieben sind, sondern mehr um den Skandal, den jede Äußerung in die Richtung auslöst. Auch in der Partei, die solchen Positionen früher zumindest mal eine Heimat gegeben hat.

[-] Guildo@feddit.de 1 points 1 year ago

Bis in die 50er? HAHAHAHA - Gibt es noch eine SPD oder übersehe ich da was? Der Marxismus wurde in der SPD schon mit Bebel überwunden.

[-] ValiantDust@feddit.de 10 points 1 year ago

Das behauptet zumindest die Bundeszentrale für politische Bildung.

Den wichtigsten Einschnitt markierte das 1959 beschlossene Godesberger Programm. Dessen Bedeutung lag nicht nur in der Abkehr von marxistischen Bezügen und Versöhnung der SPD mit der marktwirtschaftlichen Ordnung.

Ich war zugegebenermaßen nicht dabei und bin auch keine Expertin in der historischen Entwicklung der SPD. Also wenn ich falsch liege, dann korrigier mich gerne. Aber bitte ein bisschen sachlicher.

[-] Guildo@feddit.de 3 points 1 year ago

Jajaja können die ruhig behaupten. Schon in den 30ern hat Arthur Rosenberg da was komplett anderes attestiert. Der Marxismus innerhalb der SPD war eine Täuschung, an den die Mitglieder noch glaubten, der aber von der Führung komplett ignoriert und missachtet wurde. Der Verfassungsschutz bezieht sich hier mit Sicherheit rein auf das Parteiprogramm, da kann man das noch herauslesen. Genau genommen hatte der Marxismus aber schon bei der Gründung kaum noch einen Einfluss. Nicht umsonst gibt es seitens Marx entsprechende Schriften. Spätestens mit der Abspaltung der Spartakisten und der USPD wars das dann aber auch schon. Drücken wir es mal anders aus: Es wären niemals die Kommunisten entstanden, wenn die SPD zu diesem Zeitpunkt noch irgendwie marxistisch gewesen wäre.

[-] ValiantDust@feddit.de 1 points 1 year ago

Es ging ja aber auch nicht darum, wie viel Einfluss der Marxismus tatsächlich hatte, sondern darum, wie die SPD auf marxistische/sozialistische/kapitalismuskritische Aussagen reagiert. Wenn sie sich zumindest nach außen diesen Anstrich gegeben hat, dann hätten entsprechende Aussagen wohl kaum die heftige Kritik ausgelöst wie heute.

[-] Guildo@feddit.de 1 points 1 year ago

HAHAHAHA nach aaaaußen. Ok. Wenn du mir ein Beispiel nennst, wo die SPD das tatsächlich glaubhaft anhand von Taten gemacht haben sollte, wäre ich zum. ernsthaft erstaunt. Ich hätte dazu dann auch gerne eine Begründung warum das marxistisch ist. Und natürlich hat die SPD seit dem 1. WK kritisch auf marxistische Aussagen reagiert und diese immer wieder abgewehrt. Es gab kleinere Ausnahmen, wo Leute das mal ansatzweise versucht haben - also auch anhand von Taten - aber das wurde immer wieder kritisch abgewehrt. Marxistische Flügel wurden stetig unterdrückt, wenn nicht sogar rausgeekelt. Um sozialistisch und kapitalismuskritisch ging es hier auch garnicht.

[-] ValiantDust@feddit.de 2 points 1 year ago

Hatte mich auf deine Worte oben bezogen:

Der Marxismus innerhalb der SPD war eine Täuschung, an den die Mitglieder noch glaubten, der aber von der Führung komplett ignoriert und missachtet wurde.

Also haben sie jetzt jemanden glaubhaft davon überzeugt oder nicht?

[-] Guildo@feddit.de 1 points 1 year ago

Den Verfassungsschutz und Kevin Kühnert? Idk. Wäre traurig, wenn es mehr geben würde.

[-] typfelhyaene@lemmy.world 4 points 1 year ago

Naja, so richtig auf den Kapitalismus als beste denkbare Gesellschaft festgelegt hat die SPD sich erst mit dem Godesberger Programm 1959, davor war sie zumindest formal noch sozialistisch.

[-] Guildo@feddit.de 2 points 1 year ago

laut Parteiprogramm mit Bauchschmerzen und sowieso hat sich niemand daran gehalten

[-] Verdorrterpunkt@feddit.de 1 points 1 year ago

Den deutschen Grünen merkt man die GLP an.

[-] bremen15@feddit.de 1 points 1 year ago
[-] Verdorrterpunkt@feddit.de 1 points 1 year ago

Die Grünliberalen, haben sich vor einiger Zeit von den Grünen schweizweit abgespalten. Könnte man unfreundlicherweise als FDP mit grünem Deckmantel bezeichnen.

this post was submitted on 25 Oct 2023
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